
Resident Evil 8 - Village (PC, PS4, PS5, Xbox Serie)
Mehr Action, weniger Horror! Mit dieser simplen Aussage lässt sich Resident Evil 8 - Village wohl am besten umschreiben. Dass dies nicht zwingend schlecht sein muss, hat die Reihe immer wieder bewiesen, und so bleibt der neueste Serienableger dem seit Resident Evil 7 eingeschlagenen Weg treu und modifiziert die Rezeptur mit einer gehörigen Portion Resident Evil 4.
Wieder schlüpfen wir in die Rolle von Ethan Winters, doch statt mit Hinterwäldlern bekommt es unser Held dieses Mal mit Hexen und Werwölfen zu tun. Richtig gehört, der klassische Zombie ist auch in Resident Evil 8 - Village eher Mangelware. Dafür wurde das Gameplay mit mehr Waffen, Monstern und Action aufgepimpt. Der Entwickler begründet diesen Schritt damit, dass der Vorgänger für viele Spieler zu gruselig war. Ist dies schlecht? Jein! Denn während natürlich Fans des Vorgängers verdutzt in die Röhre schauen werden, kommen viele andere Spieler auf ihre Kosten.
Uns gefällt zum Beispiel das deutlich actionreichere Gameplay, dabei ist sich Capcom seiner Historie bewusst und zieht mit einem Augenzwinkern immer wieder Referenzen zu früheren Episoden. Statt dauerhaft unter Anspannung zu stehen, wechseln sich die Momente in Resident Evil 8 - Village stärker ab. Es gibt die adrenalingeladenen Kämpfe mit Dorfbewohnern und Monstern, es gibt die ruhigeren Momente mit seichten Puzzeln und es gibt auch die Horrorspitzen, vor allem, wenn man es mit Lady Demitrescu zu tun bekommt.
Dies alles ergibt ein äußerst rundes Resident Evil-Abenteuer, wobei wir uns wünschen würden, dass in Zukunft die Ego-Perspektive wieder gegen ein Resident Evil 2-Gameplay ausgetauscht wird.
Before we leave (PC)
Zur Zeit gibt es eine gefühlte Schwemme an Aufbauspielen und auch Before we leave haut in diese Kerbe. Nachdem die Menschheit untergegangen ist, mal wieder, gilt es nun, den Planeten wieder neu aufzubauen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und es besser zu machen. Was nach Postapokalypse und Survivalbuilder klingt, entpuppt sich aber eher als farbenfrohes und leichtes Aufbauspiel, in der der einzige Druck durch den Spieler selbst entsteht.
So besiedelt man den Planeten und baut auf hexagonalen Kacheln immer größere Siedlungen, stillt Bedürfnisse und erkundet den Planeten und seine Geheimnisse. Dabei sollte man die Umwelt natürlich nicht zu sehr zu belasten und immer genug Ressourcen für die Expansion zur Verfügung zu haben. Irgendwann gelingt dann der Sprung ins All und auf fremden Welten kann weiter kolonisiert werden. Die einzige reale Gefahr im Spiel geht von gigantischen Weltraumwalen aus, aber wir wollen hier nicht zu viel spoilern.
Vor allem der Grafikstil von Before we leave hat es uns angetan, der etwas von einem Miniaturenwunderland hat. Der Aufbau gestaltet sich intuitiv und bekommt einen kleinen Puzzlecharakter, da Gebäude sinnvoll auf der begrenzten Landfläche platziert werden müssen, um die verschiedenen Boni zu nutzen, die sich aus der richtigen Bauweise ergeben. So profitieren Wohnhäuser davon, wenn Nahrungs- und Wasserproduktion in der Nähe ist.
Before we leave ist ideal für jeden Siedler, der ganz nach seinem Tempo und ohne Vorgaben bauen möchte.
Distant Kingdoms (PC)
Ebenfalls dem Aufbaugenre ist Distant Kingdoms von Kasedo Games zuzuordnen. Dieses ist kürzlich in den Early Access gestartet und lässt sich ganz einfach als Die Siedler mit Fantasyeinschlag bezeichnen. Auch hier gilt es eine mittelalterliche Siedlung aufzubauen, die Versorgung der Bevölkerung mit entsprechenden Ressourcenkreisläufen aufrechtzuerhalten und nach und nach zu expandieren. Dies alles klingt extrem vertraut und Siedlerveteranen werden sich sofort heimisch fühlen.
Dennoch ist Distant Kingdoms nicht einfach nur ein Klon, sondern versucht, das Genre mit eigenen Ideen zu erweitern. So ist der Clou an diesem Spiel, dass wir uns eben in einer Fantasywelt bewegen und damit gibt es nicht nur Menschen, sondern auch eine Reihe von Fabelwesen, die mit in unserer Siedlung leben und auch Bedürfnisse haben. Und genau diese verschiedenen Ansprüche, die die Bewohner an uns stellen, gilt es nun in Distant Kingdoms auszubalancieren.
Da es sich aber noch im Early Access befindet, sollte man das Spiel noch etwas reifen lassen, ein gewisses Potential ist aber schon abzusehen.
