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Der Fall Collini

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"Der Fall Collini" & andere

Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte
0 Kommentare - Mo, 15.04.2019 von R. Lukas
Die Gerechtigkeit siegt? Leider nicht immer! Vor allem geht es nicht immer so einfach, wenn es vor Gericht geht. "Der Fall Collini" ist nur einer von vielen Filmen, die einen an der Justiz zweifeln lassen.
Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Das Gesetz, die Gerichte, die Justiz sollen die Rechte eines jeden Menschen schützen und dafür sorgen, dass jeder seine gerechte Strafe bekommt. Doch kein System ist unfehlbar. Und so wundert es nicht, dass es immer wieder Justizskandale gibt, die den Glauben an das Justizsystem erschüttern.

"Der Fall Collini" Trailer 1 (dt.)

Am 18. April kommt mit Der Fall Collini die Verfilmung des gleichnamigen Romans, der einen der größten Justizskandale Deutschlands thematisiert, in die deutschen Kinos. Und zum Kinostart des mit Elyas M’Barek, Alexandra Maria Lara, Franco Nero und Heiner Lauterbach besetzten Polit-Thrillers haben wir weitere spannende Gerichtsdramen herausgepickt, die die dunkle Seite der Justiz schmerzhaft sichtbar machen.

Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein (1975)

In einem von politischen Ereignissen zerrütteten Land gehören erschreckende Justizskandale fast schon zum Alltag. Im 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzen Frankreich kommt es zu genau solch einem Fall. Als ein französischer Widerstandskämpfer nämlich einen deutschen Offizier erschießt, muss die Regierung schnell handeln. Und entscheidet sich für einen beschwichtigenden Scheinprozess.

Bild 1:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Und obwohl sich problemlos bereits für andere Verbrechen inhaftierte Leute sowie öffentliche Mitläufer für dieses Schauspiel zusammenstellen lassen, regt sich von unerwarteter Seite der Widerstand. Denn der Generalstaatsanwalt selbst bekommt seine Zweifel und will die Richtigkeit der geplanten Gerichtsaufführung in Frage stellen, was sich jedoch als kaum mögliches Unterfangen darstellt.

Im Namen des Vaters (1993)

Binnen kürzester Zeit erreicht das Leben des jungen Gerry Conlon (Daniel Day-Lewis) den Nullpunkt. Zuerst muss er aufgrund eines Aufruhrs aus Belfast nach London flüchten und wird hier dann auch noch eines Terroranschlages verdächtigt, als in seiner Nähe zwei Pubs in die Luft gejagt werden.

Bild 2:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Das Problem: Neue Anti-Terror-Gesetze ermöglichen es der Polizei, Gerry für eine Woche ohne jegliche Beweise zu inhaftieren und diese Zeit zu nutzen, um mit allen möglichen Mittel ein Geständnis aus ihm herauszubekommen. Ein Gefallen, den Gerry ihnen natürlich nicht tun möchte und mit allen ihn zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, seine Unschuld zu beweisen. Dabei jedoch schnell erkennen muss, dass in der dunklen Zelle kaum ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen ist.

Der Fall Chodorkowski (2011)

Michail Chodorkowski war einer der reichsten Männer der Welt, konnte sich als Gründer einer der ersten russischen Privatbanken sowie als Inhaber eines Ölkonzerns einen Namen machen. 2003 wurde diesem Erfolg jedoch ein jähes Ende bereitet. Denn ohne Vorwarnung wurde er verhaftet und wegen zahlreicher Verbrechen zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Bild 3:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Wie konnte es dazu kommen? Dieser Frage will Regisseur Cyril Tuschi in seinem Film auf den Grund gehen und kommt durch zahlreiche Interviews einer erschreckenden Wahrheit auf die Spur, die in direktem Zusammenhang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu stehen scheint.

Haftbefehl - Im Zweifel gegen den Angeklagten (2011)

Es klingt wie der schreckende Plot eines Politthrillers, basiert jedoch auf einem der größten Justizskandale des 21. Jahrhunderts in Frankreich, der sogenannten Outreau-Affäre.

19 Personen geraten wegen schwerwiegender Vorwürfe der Misshandlung, der Pädophilie sowie Inzests in das Visier der Staatsanwaltschaft und werden deshalb über Nacht in Untersuchungshaft genommen. Und obwohl ausbleibende Beweise die grausamen Aussagen nicht stützen können und sich den inhaftierten Unschuldigen somit ein Hoffnungsschimmer sichtbar macht, wird dieser vom skrupellosen Richter direkt wieder zunichte gemacht und die Untersuchungshaft verlängert.

Bild 4:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Es beginnt ein schier aussichtloser Kampf gegen die Mühlen der Justiz, die zunehmend am körperlichen und seelischen Zustand der Beschuldigten nagen. So muss beispielsweise Gerichtsvollzieher Alain Marécaux (Philippe Torreton) inhaftiert mitansehen, wie seine Karriere, seine Familie, sein ganzes Leben aufgrund der haltlosen Beschuldigungen vollkommen zerstört werden. Und verliert dadurch jegliche Hoffnung.

Omar - Ein Justizskandal (2011)

1991 wird Ghislaine Marchal an einem Sonntag im Keller ihrer Villa heimtückisch ermordet. Der Täter scheint schnell gefunden zu sein: Der aus Marokko stammende Gärtner Omar Raddad (Sami Bouajila), der aufgrund von Spielschulden sowie einer von der Ermordeten hinterlassenen Botschaft direkt verhaftet wird.

Eigentlich kann Omar dann aber schnell aufatmen: Jegliche Beweise sprechen gegen den Marokkaner, selbst der ursprünglich angenommene Tattag wird von der Gerichtsmedizin schnell revidiert und anschließend korrigiert. Doch die Behörden stellen sich gegen diese neuen Erkenntnisse, tun diese als falsch ab und sorgen dafür, dass Omar trotz Mangel an Beweisen zu 18 Jahren Haft verurteilt wird.

Bild 5:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Schriftsteller Pierre-Emmanuel Vaugrenard (Denis Podalydès) will dieses katastrophale Urteil nicht hinnehmen und beginnt seine eigenen Ermittlungen, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Und obwohl diese bereits nach kurzer Zeit erste Früchte tragen und zahlreiche Beweise für die Unschuld des inhaftierten Omars zusammenkommen, müssen beide schnell feststellen, dass sich die Räder der Justiz gnadenlos weiterdrehen und nicht bereit sind, Fehler der Vergangenheit zuzugeben.

Evan’s Crime (2015)

Manchmal reicht ein kurzer Moment, um deine gesamte Zukunft, sogar das gesamte Leben, zu zerstören. So ergeht es auch dem jungen Evan (Douglas Smith): Als er gemeinsam mit seinen Freunden von der Polizei aufgegriffen und des Drogenbesitzes bezichtigt wird, beginnen gnadenlose Beschuldigen und Vorwürfe innerhalb der Freundesgruppe, an deren Ende Evan der große Verlierer zu sein scheint und für 28 Jahren Haft verurteilt wird - obwohl ihm die Drogen gar nicht gehörten.

Für die hohe Haftstrafe ist primär Staatsanwalt Frank Coleman (David Arquette) verantwortlich, der mit Evans Urteil ein Exempel für alle anderen Jugendlichen mit dem Hang zum Drogenbesitz statuieren möchte und somit mit aller Härte des Gesetzes vorgeht. Kein Wunder, dass sich Evan von eben diesen unfair behandelt fühlt und die vielen Jahren im Gefängnis mit Rachegelüsten absitzen muss.

Bild 6:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Wieder in Freiheit sieht sich Evan mit einer schweren Entscheidung konfrontiert. Die Vergangenheit ruhen lassen und versuchen, die schrecklichen Ereignisse zu vergessen? Oder den Gelüsten der letzten Jahre nachgehen und dafür sorgen, dass Frank Coleman für sein arglistiges Fehlverhalten blutet?

Mollath - "und plötzlich bist du verrückt" (2015)

2006 verliert der gebürtige Nürnberger Gustl Mollath alles. Er wird nicht nur wegen zahlreicher, ihm angelasteter Straftaten verurteilt, sondern gleichzeitig auch noch in eine psychiatrische Maßregelvollzugsanstalt gesteckt, da Gutachter bei ihm eine Schuldunfähigkeit diagnostizieren.

Ein Urteil, das von der Justiz viele Jahre lang verteidigt und beibehalten wurde, jedoch zu starkem Gegenwind seitens der Öffentlichkeit führte und in eine Wiederaufnahme des Falles mündete. Und dieses Mal Gustl Mollath zum Gewinner erklärt: Er wird freigesprochen und darf die Anstalt verlassen.

Bild 7:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Doch damit war seine Geschichte noch lange nicht am Ende angekommen. Denn immer mehr Aspekte dieser merkwürdigen Verurteilung kamen ans Licht und zeichneten das Bild einer regelrechten Intrige, in dessen Mittelpunkt Mollath geraten war. Und der Welt nun aufzeigte, wie schnell ein Menschenleben zerstört werden kann, um Verbrechen zu vertuschen.

Im Namen meiner Tochter - Der Fall Kalinka (2016)

Kalinka, die Tochter von André Bamberski (Daniel Auteuil), wurde umgebracht. Und der Täter scheint mit diesem grausamen Verbrechen ungeschoren davonzukommen. Während die in Frankreich verlautete Verurteilung nämlich 15 Jahre Haft vorsieht, befindet sich der Mörder in Deutschland, eine Auslieferung seitens der Behörden wird strikt abgelehnt. Das Urteil kann nicht vollzogen werden.

Bild 8:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

André Bamberski ist jedoch nicht bereit, diesen Skandal, diese Engstirnigkeit seitens der deutschen Behörden, kampflos hinzunehmen. Und schmiedet 25 Jahre nach der Tat einen Entführungsplan: Der Täter soll gegen seinen Willen von Deutschland nach Frankreich geschafft und hier seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Alles für die Gerechtigkeit, alles für seine Tochter.

Crown Heights (2017)

Brooklyn, 10. April 1980. Im Stadtviertel Crown Heights zerstört das lautstarke Ertönen eines Schusses die ruhige Nacht und tritt einen Justizskandal los, der in die Geschichte eingehen sollte.

Ohne jegliche Vorwarnung wird Colin Warner (Keith Stanfield) verhaftet und beschuldigt, den Abzug gedrückt zu haben, somit der Schuldige an einem kaltblütigen Mord zu sein. Und obwohl keinerlei Beweise Colins Schuld unterstreichen, wird er inhaftiert und zu einer lebenslangen Haftstraße mit Aussicht auf Bewährung nach 15 Jahren verurteilt.

Bild 9:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Doch wie immer ist es ein guter Freund, der das unfaire Schicksal des Inhaftierten nicht akzeptieren möchte. Und so macht sich Carl King (Nnamdi Asomugha) auf die Suche nach Beweisen, die den Schuldspruch seines Freundes Colin vollständig entkräften. Doch es soll viele Jahre dauern, bis erste Erfolge neue Hoffnung wecken...

Der Fall Collini (2019)

30 Jahre lang lebte und arbeitete der Italiener Fabrizio Collini (Franco Nero) in Deutschland und konnte sich hier eine Existenz frei von jeglichen Problemen und Straftaten aufbauen. Doch mit einer Tat liegt alles plötzlich in Scherben: Denn Collini hat scheinbar grundlos den angesehenen Großindustriellen Hans Meyer ermordet.

Über eine Pflichtverteidigung gerät Anwalt Caspar Leinen (Elyas M’Barek) an den Fall und wird gleich an mehreren Fronten nicht nur mit der ersten, sondern zugleich auch der härtesten Herausforderung seines Berufslebens konfrontiert. So hüllt sich sein Mandant nicht nur in Schweigen und macht den Aufbau einer Verteidigung somit regelrecht unmöglich, gleichzeitig muss sich Caspar dann auch noch mit einem der hartnäckigsten Strafverteidiger Deutschlands herumschlagen. Zu allem Überfluss handelte es sich bei Hans Meyer dann auch noch um den Großvater seiner Jugendliebe und seinen eigenen Ersatzvater.

Bild 10:Echte Härtefälle: Die größten Justizskandale der Filmgeschichte

Trotz aller Widrigkeiten ist Caspar jedoch nicht bereit, das Handtuch zu werfen und enthüllt nach und nach einen der größten Justizskandal der deutschen Geschichte, der den Fall nicht nur in ein völlig neues Licht wirft, sondern den jungen Anwalt zeitgleich mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

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