Das war ein ziemlicher Hieb letzte Woche, als offiziell verkündet wurde, dass uns bis 2023 sogar vier Avatar-Fortsetzungen erwarten werden. Fans von James Cameron, die seit 2009 und Avatar - Aufbruch nach Pandora auf neues Futter warten, haben diese Mitteilung happy aufgenommen, auch wenn sich berechtigterweise erneut Zweifel in die Vorfreude mischen, da aus den zuvor angekündigten Startterminen nichts wurde. Wir zählen seit 2010 auf MJ ganze 77 News inklusive dieser hier und das sagt einiges über die jetzt schon lange Vorlaufzeit auf Avatar 2 aus.
Bref, wie der Franzose so schön sagt. Jetzt muss es aber wirklich losgehen, dachte sich wohl auch Cameron und sprach in einem Interview zum 30-jährigen Jubiläum von Aliens - Die Rückkehr auch über Avatar 2-5.
Der Regisseur betont erneut, dass tatsächlich alle vier Avatar-Fortsetzungen wie ein einzelner Film entstehen und nicht nacheinander gedreht werden. Dieser simultane Dreh sei wie bei einer Miniserie zu verstehen, so Cameron, die in einer großen Gesamtproduktion entsteht. Montag könnte beispielsweise eine Szene zu Avatar 4 gedreht werden und Dienstag dann zu Avatar 2 und so weiter. Es sei einerseits anstrengend, aber auch herausfordernd und möglicherweise wäre dieser gleichzeitige Dreh mit die größte Herausforderung, der er sich je gestellt hat. Allein sich und das Team immer wieder daran zu erinnern, an welchem Punkt man sich befände mit Blick über die Gesamtstory hinweg, sei äußerst fordernd und müsse von allen gemeistert werden. Und auch die Darsteller müssten sich dieser Sache bewusst sein, die in einer Szene bereits tot sein könnten, später aber eine Szene drehen würden, in der sie noch leben. Laut Cameron sei es, als würde man Der Pate 1-3 auf einmal drehen, so müsse man sich die Realisierung hier vorstellen.
Selbst wenn die Fortsetzungen zu einem großen Teil am Computer entstehen, möchte der Regisseur deutlich mehr reale Referenzen einbauen. Er vergleicht es mit dem Dreh an Aliens: Könnte er die Queen noch einmal mit den heutigen Möglichkeiten entstehen lassen, würde sie viel dynamischer wirken und seiner Meinung nach auch spektakulärer. Und dabei so echt aussehend wie möglich, was ihre Textur angeht, und das sei heutzutage eben möglich. Für alle Avatar-Filme nimmt er sich dahingehend vor, mehr "echte" Aufnahmen einzubauen. Bezogen auf die Alien-Queen würde es bedeuten, dass die Figur am Computer entstünde, er aber auch auf Aufnahmen wie 1986 bestehen würde, in denen der Schleim wirklich greifbar an ihr heruntertropft.
Auf den verfehlten Kinostart von Avatar 2 Ende 2017 angesprochen, meint er, dass die gleichzeitige Veröffentlichung mit Star Wars einfach Selbstmord an den Kinokassen bedeutet hätte. Das wäre ihnen gegenüber absolut nicht fair, witzelt Cameron und macht gleichzeitig klar, dass es einfach ein logischer, wirtschaftlich kalkulierter Schritt war. Es wäre von beiden Seiten dumm, sich dieser Konkurrenz zu stellen.
Auch wenn diese selbstbewusste Aussage arrogant klingt, hat Cameron mit dem Fazit recht, denn Walt Disney dürfte ebenso die Kinozuschauer nicht in die Lage bringen wollen, sich zwischen zwei gigantischen Produktionen entscheiden zu müssen. Avatar 2 wird in den USA um Weihnachten 2018 erscheinen, Avatar 3 in 2020, Avatar 4 in 2022 und Avatar 5 "schon" 2023.