Es ist fast zwei Wochen her, als es zum wohl bisher größten Oscar-Skandal kam und Will Smith auf der Bühne live im Fernsehen vor einem globalen Millionenpublikum Chris Rock eine Ohrfeige verpasste. Seitdem ist einiges passiert. Smith hat sich mittlerweile bei allen, einschließlich Chris Rock, für seine Tat entschuldigt und ist freiwillig aus der Academy ausgetreten. Zwei seiner geplanten Filme wurden aufgrund der Ereignisse vorerst auf Eis gelegt.
Mit Spannung hat man auf die angekündigte Entscheidung der Academy selbst gewartet. Wie würde man reagieren? Welches Strafmaß werden sie aussprechen? Nun ist die Entscheidung gefallen: Will Smith wird für 10 Jahre suspendiert und darf an keiner in Verbindung mit der Academy stehenden Veranstaltung teilnehmen! Damit ist auch klar, dass es im nächsten Jahr definitiv keinen Auftritt von Smith bei den Oscars gegen wird. Der Board of Governors, der für diese Entscheidung verantwortlich ist, hat in einem Statement ausdrücklich gesagt, dass Smith weder persönlich noch virtuell in den nächsten zehn Jahren an Programmen oder Veranstaltungen der Academy teilnehmen darf, dies betrifft selbstverständlich auch die Oscar-Verleihung.
Es wird nicht ausdrücklich gesagt, dass er in diesen zehn Jahren nicht auch für einen Oscar nominiert werden kann, doch angesichts dieser Strafe scheint eine solche Nominierung ohnehin als aussichtslos. Es dürfte für ihn jetzt sehr schwer werden, Rollen in Filmen zu bekommen, die als mögliche Oscar-Kandidaten gehalten werden.
Immerhin seinen Oscar darf er damit jetzt auch offiziell behalten. Auch ist er nicht gänzlich aus Hollywood verbannt, wenngleich es für ihn erst einmal schwer werden dürfte, dort wieder einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Es wird dauern, bis er sich wieder aktiv um Filmprojekte wird kümmern können und diesbezüglich wird seine mögliche Auswahl jetzt eingeschränkt sein.
Eine Reaktion von Smith gab es auch bereits. Über seinen Sprecher lies er verlauten, dass er die Entscheidung der Academy akzeptiert und respektiert.
Im Folgenden haben wir noch das vollständige Statement der Academy für euch, welches der CEO der Academy, Dawn Hudson, und der Präsident der Academy, David Rubin, veröffentlicht haben. Darin gestehen sie auch selber Fehler im Umgang mit der Situation ein:
Die 94. Oscar-Verleihung sollte eine Feier der vielen Einzelpersonen in unserer Gemeinschaft sein, die im vergangenen Jahr unglaubliche Arbeit geleistet haben. Diese Momente wurden jedoch von dem inakzeptablen und schädlichen Verhalten überschattet, das wir Mr. Smith auf der Bühne zeigen sahen.
Während unserer Sendung haben wir die Situation im Raum nicht angemessen angesprochen. Das tut uns leid. Dies war eine Gelegenheit für uns, ein Beispiel für unsere Gäste, Zuschauer und unsere Academy-Familie auf der ganzen Welt zu geben, und wir haben versagt – unvorbereitet auf das noch nie dagewesene.
Heute hat der Board of Governors eine Sitzung einberufen, um zu erörtern, wie man am besten auf Will Smiths Aktionen bei den Oscars reagieren und seinen Rücktritt akzeptieren kann. Der Vorstand hat entschieden, dass Mr. Smith für einen Zeitraum von 10 Jahren ab dem 8. April 2022 weder persönlich noch virtuell an Veranstaltungen oder Programmen der Academy teilnehmen darf, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Academy Awards.
Wir möchten Herrn Rock unsere tiefe Dankbarkeit dafür aussprechen, dass er unter außergewöhnlichen Umständen seine Fassung bewahrt hat. Wir möchten auch unseren Gastgebern, Nominierten, Moderatoren und Gewinnern für ihre Gelassenheit und Anmut während unserer Sendung danken.
Diese Maßnahme, die wir heute als Reaktion auf das Verhalten von Will Smith ergreifen, ist ein Schritt in Richtung eines größeren Ziels, die Sicherheit unserer Künstler und Gäste zu schützen und das Vertrauen in die Academy wiederherzustellen. Wir hoffen auch, dass dies der Beginn einer Zeit der Heilung und Wiederherstellung für alle Beteiligten und Betroffenen sein kann.