Während das aktuelle Kinojahr langsam ausklingt, lohnt es sich, schon mal einen Blick aufs nächste zu werfen. Die dicken Blockbuster hebt man sich größtenteils für später auf, aber auch das Frühjahr 2015 hat das eine oder andere Highlight zu bieten.
Zwei davon sind Matthew Vaughns Agenten-Actioner Kingsman - The Secret Service mit Colin Firth, Mark Strong und Samuel L. Jackson und Tim Burtons Malerei-Biopic Big Eyes mit Amy Adams und Christoph Waltz. In den USA und Großbritannien kommt man uns bei beiden zuvor, dementsprechend haben schon die ersten Screenings stattgefunden. Da bleiben Meinungsäußerungen natürlich nicht aus.
Für Kingsman - The Secret Service, wie Kick-Ass eine Adaption eines Mark-Millar-Comics, verhieß es nichts Gutes, als der Kinostart vom Herbst dieses Jahres auf den 26. Februar 2015 verschoben wurde. Normalerweise ein Flop-Indiz, aber hier offenbar nicht. Die ersten Reaktionen lesen sich richtig stark: Dreist, stylisch, witzig, völlig durchgeknallt und The Raid-mäßig brutal soll der Film sein, von dem Vaughn sagt, es sei der, auf den er bisher am stolzesten ist.
Es passieren Dinge, die man in Mainstream-Filmen sonst nicht sieht, darunter eine Szene, die so verrückt und heftig ist, dass man nicht weiß, ob man sich im Kinosessel wegducken oder aufspringen und jubeln soll. Wie James Bonds bösartiger, vulgärer und psychotischer Cousin, schreibt einer der Reviewer. Oder anders gesagt: Wer Kick-Ass mochte, wird Kingsman - The Secret Service lieben.
Bei Big Eyes sind die Reaktionen gemischter. Zwar soll es Burtons menschlichster Film seit Ed Wood sein, viel fürs Auge geboten werden und Adams eine eindringliche Leistung als introvertierte Kitsch-Malerin Margaret Keane abliefern, Kritik wird aber auch geübt. Unter anderem an Waltz als Margarets dominantem Gatten Walter, der ihren künstlerischen Erfolg für sich beansprucht, und daran, dass die Figuren zu flach gezeichnet sind und die eigentlich faszinierende Geschichte der Keanes zu langweilig und oberflächlich erzählt wird. Was uns das sagt? Wahrscheinlich, dass man sich Big Eyes selbst anschauen muss. Ab dem 23. April 2015 haben wir Gelegenheit dazu.
