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Fight Club

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Nackte Tatsachen fehlen aber nach wie vor

Es knallt wieder: "Fight Club" erhält Original-Ende zurück + Fincher meldet sich (Update)

Es knallt wieder: "Fight Club" erhält Original-Ende zurück + Fincher meldet sich (Update)
0 Kommentare - Mo, 14.02.2022 von A. Seifferth
"Fight Club" mit zensiertem Ende? Diese Nachricht war für Fans und dem Regisseur des Kult-Hits ein derber Schlag ins Gesicht! Nun wurde die Korrektur-Maßnahme wieder zurückgenommen.

++ Update vom 15.02.2022: Fight Club-Regisseur David Fincher nimmt die ganze Angelegenheit um die alternative Schnittfassung von Tencent Video gelassen und amüsiert sich gegenüber Empire darüber, dass die chinesischen Zensoren Chuck Palahniuks Roman-Ende sehr genau studiert haben müssen, um die kurz vorm Film-Ende eingebundene Textbox zu entwerfen.

David Fincher stellt die entlarvende Frage: "Wenn man die Geschichte nicht mag, warum sollte man den Film dann überhaupt lizenzieren?" Für den Regisseuren ergäbe es keinen Sinn, dass man einen Film in sein Portfolio aufnimmt, um ihn dann ad absurdum zu führen. Fight Club sei schließlich über 20 Jahre alt und es wäre nicht so, dass der Film gemeinhin für sanftmütige Naturen gedacht sei.

Zu der Einbindung der finalen Texttafel sei es durch einen Lizensierungsvertrag über New Regency gekommen, der Änderungen aus Zensurgründen zugelassen habe. Man habe für Fight Club allerdings nicht mit einem derartigen Einschnitt gerechnet. Da war man wohl ein wenig zu gutgläubig! Vielleicht sollte da jemand besser eine extra Lektion beim Zynismus-Experten Tyler Durden nehmen...

++ News vom 07.02.2022: Ein kleiner Triumph für Tyler Durdens Projekt Chaos! Nach dem Aufschrei in den sozialen Medien hat Fight Club tatsächlich wieder ein großes Stück seiner Schlagkraft zurückerhalten: In China darf der Film nun endlich mit seinem Original-Ende auftrumpfen.

Ende Januar wurde über den chinesischen Streaming-Service Tencent Video eine alternative Schnittfassung von Fight Club veröffentlicht, die abrupt nach dem Tod Tylers endete. Per stümperhafter Texttafel wurde im Anschluss daran propagiert, dass der Protagonist mit der Polizei kooperierte, wodurch Tylers geplanter Bombenanschlag auf das Finanzzentrum im Keim erstickt werden konnte.

Nun fehlt David Finchers Fight Club lediglich noch die rauschartige Video-Montage des Sexual-Akts von Helena Bonham Carter und Brad Pitt. Allerdings wäre es im Falle der etwa sechzig Sekunden andauernden Sequenz naiv anzunehmen, dass man diese ebenfalls zeitnah in China von offizieller Seite zu Gesicht bekäme. Ausgelassene Nacktheit ist dort schließlich noch weniger gern gesehen als detonierende Bankgebäude und Unbeugsamkeit gegenüber der Staatsgewalt.

Ein Sprecher der Tencent Holdings Ltd. lehnte eine Stellungnahme zum Vorgehen übrigens ab. Die Rechte an Fight Club liegen in China bei Pacific Audio & Video Co, die wiederum eine Tochtergesellschaft des staatlichen Guangdong TV darstellt. Insofern kann nicht klar verifiziert werden, von welcher Schnittstelle die Zensurmaßnahme erfolgte.

Wir sind jedenfalls gnädig gestimmt, dass der Aufschrei etwas gebracht hat und ein gewichtiges Stück der Seele dieses wuchtigen Films wieder an der rechten Stelle zu finden ist. Trotzdem ist der Sieg ein bitterer, wenn man bedenkt, dass die Schnittmaßnahme bei Fight Club nur die traurige Spitze dieses Eisbergs darstellt. Was denkt ihr über diese überraschende Entwicklung?

Quelle: Bloomberg
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