Aktuell ist Ralph Fiennes wegen seines cineastischen Gaumenschmauses The Menu (siehe unsere Kritik) wieder in aller Munde, doch viele seiner Beobachter sehen in ihm wohl auf ewig den Schurken aus der bildgewaltigen Harry Potter-Saga. Nun hat der Star auf dem Roten Teppich mitgeteilt, dass er für die Rolle des finsteren Lord Voldemort zurückkehren würde, wenn er die Chance dafür bekäme.
"Aber sicher", sagte Fiennes gegenüber Variety auf die Frage, ob er noch einmal Voldemort spielen wolle. Wenn Warner Bros. oder Rowling ihn danach fragen würden, an weiteren Harry Potter-Projekten mitzuwirken, würde er sofort zusagen. Nach all den Jahren scheint dem begnadeten Schauspieler diese Rolle demnach noch immer sehr am Herzen zu liegen.
Im letzten Monat verteidigte der Schauspieler Rowling gegen "Beschimpfungen" und Todesdrohungen im Gespräch mit der New York Times. Ursächlich für diese hochproblematischen Attacken sind kontroverse Kommentare der Fantasy-Autorin über biologische Geschlechterfragen und transsexuelle Menschen.
Fiennes sieht es als Tatsache an, dass J.K. Rowling die Bücher über junge Kinder geschrieben habe, während diese zu sich selbst fänden. In diesem Zusammenhang pries er ihre Werke als großartig. Es seien wundervolle Bücher über Selbstbestimmung und moralische Integrität. Dementsprechend habe er kein Verständnis für die Welle von unsäglich wüsten Beschimpfungen, die die Autorin erleiden muss. Zwar verstehe er, dass es Menschen gäbe, die sich von den getroffenen Aussagen verletzt fühlen, doch müsse man so fair sein und Rowling ihre Meinung lassen. Sie sei keinesfalls eine obszöne Faschistin.
Seit Monaten fragen sich Potterheads, wie es nach der Bauchlandung von Phantastische Tierwesen 3 - Dumbledores Geheimnisse mit dem von J.K. Rowling geschaffenen Fantasy-Universum im Kino (oder im TV) weitergehen soll. Bekannt ist zumindest schon einmal, dass Warner Bros. Discovery-Chef David Zaslav immenses Interesse an weiteren Inhalten aus der Welt der Zauberer und Muggel besitzt. Immerhin soll er bereits mehrere Gespräche mit der Autorin geführt haben, um die Fans - und damit den Tresor des Konzerns - glücklich zu stimmen.
Auch wenn wir eine Rückkehr von Ralph Fiennes als düsteren Lord Voldemort sehr verlockend finden, müssen wir monieren, dass das womöglich einem kreativen Ausverkauf im Stile eines Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers gleichkäme. Im besagten Film kehrte Ian McDiarmid als böser Imperator Palpatine aus fadenscheinigen Gründen zurück, was nicht so recht zum einst triumphalen Sieg aus der vorhergehenden Trilogie passen wollte.
Analog dazu vertreten wir die Ansicht, dass frische und mutige Impulse das Beste wären, um das Harry Potter-Universum auf glorreiche Weise fortzuführen. Sind wir mit dieser Meinung allein oder denkt ihr ebenfalls, dass Fiennes seine Zeit als Voldemort hatte?