Im Großen und Ganzen ist der Disney-Realfilm Die Schöne und das Biest von 2017 dem Disney-Zeichentrickfilm Die Schöne und das Biest von 1991 treu geblieben, von Kleinigkeiten abgesehen. Und eine dieser Kleinigkeiten wurde unnötigerweise zu einer großen Sache aufgebauscht, ja, zu einer regelrechten Kontroverse. Sie betrifft Josh Gads LeFou, den Sidekick von Bösewicht Gaston (Luke Evans) und Disneys ersten "offen homosexuellen" Charakter, wie vorab überall zu lesen, im Film aber nur zu erahnen war.
Während man im Zeichentrickfilm nicht viel über LeFous Privatleben - geschweige denn seine Sexualität - erfährt, wollten Gad und Regisseur Bill Condon ihm da mehr Profil geben. LeFou sei jemand, der am einen Tag Gaston sein und an einem anderen Tag Gaston küssen wolle, sagte Condon in einem früheren Interview. Er sei deswegen ganz durcheinander und merke gerade erst, dass er diese Gefühle habe. Am Ende gebe es dann einen schönen, exklusiven Gay-Moment in einem Disney-Film.
Heute wissen wir, was Condon damit meinte, und es war Gad selbst, der die Idee dazu hatte. Man habe entschieden, dass LeFous Happy End darin bestehen sollte, mit einem anderen Mann zu tanzen, erzählte er jetzt bei "Radio Andy" mit Andy Cohen. Es sei sein Pitch gewesen, so habe er den Film enden lassen wollen. Und er sei völlig von den Socken gewesen, dass Disney ihnen es auch erlaubt habe. Obwohl es nur drei Sekunden an Screentime gewesen seien, sei eine sonderbare Kontroverse darum entbrannt, weiß Gad. Dabei habe man nie die Aufmerksamkeit darauf gelenkt und es auch nie vorgehabt. Er denke, dass in Sachen gleichwertige Repräsentation noch viel mehr Arbeit zu leisten sei, und hoffe sehr, dass Disney weitere Wege finden werde, um das zu tun.