Update 4: Disney braucht sich über einen erneuten Vorstoß von Comcast keine Sorgen mehr zu machen, dazu wird es nicht kommen. Somit bleibt auch die Übernahme der X-Men- und Fantastic Four-Lizenzen ungefährdet.
Stattdessen bietet Comcast nun aber auf eine der Schlüsselkomponenten des Disney/Fox-Deals: den Pay-TV-Anbieter Sky, für 31 Mrd. $. 21st Century Fox besitzt bereits 39% von Sky, und diese Anteile sind in Disneys 52,4 Mrd. $-Gebot eingeschlossen - wobei es Disney auch auf die restlichen 61% abgesehen hat, die Fox noch vor Abschluss der Mega-Transaktion erwerben will. Und nur wenn das geschieht, kann Sky vollständig in den Besitz von Disney übergehen. Hier könnte ihnen jetzt Comcast in die Quere kommen - und sich gleichzeitig ein kleines bisschen rächen.
Der New York Times zufolge hatte 21st Century Fox gehofft, den Sky-Deal durchbringen zu können, bevor der Verkauf an Disney finalisiert ist. Comcasts "Einmischung" macht einen ohnehin schon komplizierten Prozess nun allerdings noch schwieriger. Wer auch immer siegt, es wird Disneys Pläne durcheinanderbringen. Entweder 21st Century Fox muss mehr für Sky bezahlen, oder Disney verliert eine wertvolle internationale Marke an Comcast, da Sky beiden Parteien eine Plattform für internationale Expansion bietet.
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Update 3: Peter Rice, der Präsident von 21st Century Fox, verweist die Berichte, wonach Comcast noch einen neuen Anlauf wagen könnte, vorerst ins Reich der Spekulation, obwohl Fox sich dieser Möglichkeit sehr wohl bewusst ist. Sowohl für Comcast als auch für Disney wäre seine Firma ein grandioser Gewinn, glaubt Rice, aber Disney hält er letztlich für den besseren Partner. Fox scheint also zu seinem Wort zu stehen und einen Abschluss des vereinbarten Disney-Deals anzustreben.
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Update 2: Die Antwort auf die Frage im Newstitel lautet offenbar "Ja!". In einem neuen Bericht des Wall Street Journal heißt es, Comcast könnte tatsächlich sein Gebot für 21st Century Fox erneuern, obwohl Fox bereits die 52,4 Mrd. $-Offerte von Disney akzeptiert hat. Das ursprüngliche Comcast-Gebot soll schon über 60 Mrd. $ betragen haben, wurde aber wegen befürchteten Kartellrechtsproblemen abgelehnt.
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Update: Es geht voran, zwar nicht schnell, aber Stück für Stück. Obwohl sich der Disney/Fox-Deal immer noch in einem sehr frühen Stadium befindet, ist er auf dem Weg, von der Regierung abgesegnet zu werden. Der Regulierungsprozess hat begonnen, erklärt Disney-CEO Bob Iger. Er sei jetzt noch umso begeisterter in Anbetracht der Unternehmen, die sie erwerben, und der Management-Teams, die diese leiten. Und klar - je konkreter der Deal wird, desto schwieriger dürfte es Comcast fallen, Disney in letzter Minute zu überbieten.
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Mehr denn je leben wir in einer Zeit der Multi-Milliarden-Dollar-Geschäfte. Filmstudios und Medienkonzerne kaufen sich gegenseitig auf, die Starken fressen die Schwachen. Eines der jüngsten Gerüchte war, dass der Rücktritt von Kaz Hirai als CEO der Sony Corporation (der aktuelle Finanzchef Kenichiro Yoshida steht schon als Nachfolger fest) und der damit einhergehende Anstieg der Sony-Aktie womöglich darauf hindeuten, dass Sony seine Entertainment-Sparte abstoßen könnte - inklusive Sony Pictures, was etwa die Spider-Man-Lizenz beträfe.
Hirai galt als starker Befürworter der Entertainment-Division, während Yoshida bekannt dafür ist, Kosten zu senken. Daraus erwuchsen Spekulationen, dieser Führungswechsel könnte einem Verkauf die Tür öffnen. Doch noch gibt es keinerlei Anzeichen für eine veränderte Firmenstrategie unter Yoshida. Insider sagen, Sony werde weiterhin nach Möglichkeiten suchen, sein Film- und TV-Business weiter wachsen zu lassen, ob durch Ankauf oder Fusion. Ein Verkauf soll dagegen nicht zur Debatte stehen. Also immer schön ruhig bleiben.
Der Deal schlechthin war letztes Jahr natürlich der zwischen Disney und 21st Century Fox, der für rund 52,4 Mrd. $ über die Bühne gehen und Disney große Teile von Fox - darunter das Filmstudio 20th Century Fox mitsamt der X-Men- und Fantastic Four-Rechte - bescheren soll. "Soll" wohlgemerkt! Eigentlich scheint schon alles in trockenen Tüchern zu sein, aber so einen gewaltigen Deal im Detail abzuwickeln, braucht seine Zeit (man sich ja vorstellen, wie viel Bürokratie damit verbunden ist - oder auch nicht). Zeit, die die geschlagene Konkurrenz nutzen könnte, um einen letzten verzweifelten Versuch zu starten, Disney mit einem verbesserten Angebot doch noch den Rang abzulaufen.
Solange nicht alles hieb- und stichfest geregelt ist, ist das Rennen theoretisch noch offen, und CNBC berichtet, dass die eigene Mutterfirma Comcast wieder einsteigen könnte, nachdem sie wenige Tage, bevor Fox Disneys Angebot akzeptiert hat, aus den Verhandlungen ausgestiegen war. Zumindest soll ein unaufgefordertes Gebot in Betracht gezogen werden, da man vermutlich noch einen Aufschlag auf das 52,4 Mrd. $-Preisschild bieten könnte. Disney wiederum soll sich dieser Möglichkeit bewusst sein und potenzielle Gegenmaßnahmen erwägen, sollte es dazu kommen. Nicht, dass man ernsthaft daran glaubt, aber wenn so viel auf dem Spiel steht, ist es besser, auf alles vorbereitet zu sein.