Wie es kurz vor Weihnachten meistens so ist, jagt ein großer Trailer den nächsten. Mittendrin auch Die Mumie, die dem Monsterverse von Universal Pictures den Weg bereitet. Der erste Trailer enthält auffallend viel Tom Cruise und noch nicht ganz so viel Mumie (Sofia Boutella), was für den Anfang aber Sinn ergibt, da Cruise einem Film wie diesem einiges an Seriosität verleiht und den Glauben daran stärkt. Bei ihm weiß man einfach, dass es unterhaltsam wird.
Mit viel Herzblut Cruise bei der Sache ist, offenbart eine neue "Inside Look"-Featurette voller Filmszenen und actiongeladener Eindrücke vom Set. Zu den Highlights gehören eine Prügelei zwischen ihm und Russell Crowe (verkörpert den Monster-Experten Dr. Henry Jekyll) und die Szene, in der die Mumie den armen Tom in hohem Bogen durch die Luft schleudert, als wäre es nichts - autsch! Daran sieht man schon, dass er hier nicht den unverwundbaren Helden spielt, der jederzeit Herr der Lage ist, sondern im Gegenteil kräftig einstecken muss.
So wollte es Die Mumie-Regisseur Alex Kurtzman auch haben. Sein Ziel ist ein Film voller Suspense, Abenteuer und Momenten des Horrors, der uns dazu bringt, uns vor Angst fast in die Hose zu machen. Und das erforderte einen unberechenbaren Tom Cruise, bei dem die Zuschauer nicht ständig denken, er werde ja sowieso alle retten. Vielmehr sollen sie den Eindruck bekommen, dass er scheitern könnte und auch mal gar keine Ahnung hat, was er tun soll, so dass man um ihn bangt.
Zum Beispiel gab Kurtzman ihm die Anweisung, er solle während der Flugzeug-Sequenz, die die erste Hälfte des Trailers ausmacht, um sein Leben schreien. Eher untypisch für Cruise, aber er zog es durch. Wenn ihr den Trailer gesehen habt, habt ihr ihn bestimmt kreischen gehört. Und Cruise wäre nicht Cruise, wenn er nicht auf die Idee gekommen wäre, diese intensive Sequenz teilweise an Bord eines der liebevoll "Vomit Comet" genannten Zero-G-Flugzeuge (werden auch von der NASA genutzt) zu drehen - in echter Schwerelosigkeit, die durch Parabelflüge erreicht wird. Sechszehn solcher Flüge waren nötig, um alles zu filmen.
Überhaupt sollen bei Die Mumie und den anderen Monsterfilmen praktische Effekte überwiegen, damit sie realistischer wirken. Dies ist nicht Die Mumie mit Brendan Fraser, sagt Kurtzman. Beim Aufbau des Universums hält man es eher mit Marvel als mit DC. Kurtzman ist der festen Überzeugung, dass es nur geht, indem man nicht versucht, ein Universum aufzubauen, sondern zuerst tolle individuelle Filme abliefert. Bloß nicht einfach alles zusammenklatschen. Die Zuschauer müssen es einem erlauben, dorthin zu kommen, sie müssen sich als erstes in diese Filme und Charaktere verlieben. Dann könne man sich einen organischen Grund einfallen lassen, um die Figuren zusammenzubringen. Die Story bestimmt, wie groß ein Film wird. Manche Monster seien in kleineren, intimen Filmen besser aufgehoben, ähnlich wie bei den Marvel-Superhelden.
Unsere Kinos sucht Die Mumie ab dem 8. Juni 2017 heim.