Ab dem 13. Dezember entführen uns Peter Jackson und sein Regie-Schützling Christian Rivers in die ungewöhnliche Welt von Mortal Engines - Krieg der Städte - eine Art post-postapokalyptische Welt, in der die Metropolen Europas jetzt als mobile Raubstädte durchs Land rollen und Jagd auf kleinere Städte machen, um sie sich einzuverleiben.
Der Film basiert auf der "Predator Cities"-Romanreihe von Philip Reeve, und wie es meistens so ist, wenn Filme auf Büchern basieren, wurden im Zuge der Adaption einige Änderungen vorgenommen. Nicht immer kommen solche Änderungen bei den Buchlesern gut an, und im Falle von Mortal Engines - Krieg der Städte stören sich die Fans vor allem an einer Sache: der Narbe, die das Gesicht der Heldin Hester Shaw (Hera Hilmar) verunstaltet. Oder verunstalten sollte, denn so grotesk wie sie im Roman beschrieben wird, ist sie im Film bei weitem nicht. Das erfordert eine Rechtfertigung der Macher!
Wenn man den Film sieht, so hofft Rivers, wird man die Entscheidung verstehen. Dass Hester im Buch als hässlich, abscheulich und nasenlos beschrieben werde, sei in Ordnung, denn selbst dann stelle man sie sich in Gedanken zwar hässlich, aber nicht wirklich hässlich vor. Tom Natsworthy (Robert Sheehan) verliebe sich schließlich in sie, und Film sei ein visuelles Medium. Bei einem Buch könne man sich ganz nach Belieben sein eigenes Bild zusammensetzen, doch wenn man es verfilme, lege man es wörtlich aus. Es sei darum gegangen, die richtige Balance finden, um es glaubhaft wirken zu lassen, dass sich Tom und Hester ineinander verlieben - was ihnen gelungen ist, denkt Rivers. Hesters Narbe müsse entstellend genug sein, dass sie sich für hässlich hält, und dürfe nicht nur ein kleiner Kratzer sein.
Man scheut sich laut Rivers nicht davor, sie zu zeigen. Die Narbe sei da, in jeder Einstellung des Films, und eine tiefe Wunde, die mächtig wehgetan haben muss. Kein schöner, sauberer Messerschnitt, sondern ein heftiger Streich, der ihr das halbe Gesicht aufgerissen hat. Es werde immer Kritiker geben, die auf einer wortwörtlichen Umsetzung der Bücher bestehen, aber Mortal Engines - Krieg der Städte sei nun mal eine Adaption. Wenn die Narbe exakt so ausgesehen hätte wie im Buch, wäre man nicht in der Lage gewesen, sich den Film anzuschauen, ohne ständig davon abgelenkt zu werden, ergänzt Jackson noch. Sie mussten sie also auffällig genug machen, dass sie zu Hesters Persönlichkeit passt, da sie ja darunter leidet, und gleichzeitig sollte die Narbe nicht ihren Charakter erdrücken.