Vielleicht ist Danny Boyle im Nachhinein froh, dass es zwischen ihm und den James Bond-Produzenten nicht gepasst hat. Man muss sich ja nur anschauen, was bei James Bond 25 alles los ist: Drehbuchautor folgte auf Drehbuchautor, ein Set explodierte buchstäblich, und Daniel Craig verknackste sich den Knöchel, was eine OP nach sich zog, weil er nicht Tom Cruise ist.
Der jüngste Vorfall, von dem The Sun berichtet, ist definitiv der lustigste: Regisseur Cary Joji Fukunaga, also Boyles Nachfolger, soll kürzlich drei Stunden zu spät am Set erschienen sein - wegen einer besonders intensiven Videospiel-Session! Für die verärgerten Crewmitglieder, die auf ihn warten mussten, kam es aber noch dicker: Sie sollten Überstunden am Wochenende schieben, um die verlorene Zeit wieder reinzuholen. Am Vatertags-Wochenende noch dazu, was viele verweigerten. Es soll eine regelrechte Meuterei gegeben haben...
Boyle kann aus der Ferne darüber schmunzeln, allerdings scheint ihn James Bond 25 für immer aus dem Franchise-Geschäft vergrault zu haben. In einem Interview zu seinem neuen Film Yesterday sagt er, er habe seine Lektion gelernt, dass er nicht für Franchises geschaffen sei. Bei Mainstream-Franchise-Filmen sei er nicht gut aufgehoben, sei die ehrliche Antwort. Zuvor verriet Boyle bereits, dass er nicht dazu gezwungen werden wollte, mit einem neuen Autor zusammenzuarbeiten. Einem anderen als John Hodge, seinem langjährigen, regulären Schreibpartner, den die Produzenten austauschen wollten.
Bei James Bond 25 habe er eine ganze Menge über sich selbst gelernt, so Boyle damals. Er arbeite in Partnerschaft mit Autoren und sei nicht dazu bereit, diese zu beenden. Hodge und er hatten sehr, sehr gut gearbeitet, doch die Produzenten wollten diesen Weg nicht mit ihnen gehen. Was sie gemacht haben, sei seiner Meinung nach richtig gut gewesen. Zwar sei es noch nicht fertig gewesen, doch es hätte sehr gut werden können. Man müsse an seine Methode glauben, und ein Teil davon sei die Partnerschaft, die er mit einem Autor habe. Diese fundamentalen Partnerschaften seien unerlässlich.