Nachdem er Daniel Craigs James Bond bereits bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2012 in Szene gesetzt hatte, sollte Danny Boyle als Regisseur von James Bond 25 auch die volle 007-Dosis abbekommen. Aber im August letzten Jahres stieg er plötzlich aus, und wie so oft wurde es schwammig mit "kreativen Differenzen" erklärt. Kreativen Differenzen zwischen ihm und Craig sowie den Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson.
Welcher Art diese Differenzen waren, ließ sich nie so ganz klären, auch wenn viel spekuliert wurde. Die Konsequenz von Boyles Weggang war, dass die Version, die er und sein langjähriger Schreibpartner John Hodge vorgeschlagen hatten, in der Tonne landete und Cary Joji Fukunaga ihn ersetzte, während man doch wieder auf die alteingesessenen James Bond-Autoren Neal Purvis und Robert Wade zurückkam, deren Drehbuch noch von Scott Z. Burns (Das Bourne Ultimatum) aufpoliert wird. Am 9. April 2020 soll es James Bond 25 nun aber wirklich in die Kinos schaffen, wahrscheinlich mit Rami Malek als Bösewicht und einem weiteren Abstecher nach Italien.
Jetzt hat sich Boyle, dessen nächster Film die Beatles-Musical-Komödie Yesterday ist, zum ersten Mal selbst geäußert. Was er und Hodge gemacht haben, sei richtig gut gewesen, glaubt er. Es sei zwar noch nicht fertig gewesen, hätte aber richtig gut werden können. Durch diese Erfahrung habe er eine ganze Menge über sich selbst gelernt, so Boyle. Man habe sehr, sehr gut gearbeitet, doch sie (das Studio und die Produzenten) wollten mit ihnen nicht diese Richtung einschlagen, sagt er über seinen Abschied. Also habe man entschieden, getrennte Wege zu gehen. Allerdings fände Boyle es unfair, zu erzählen, wie seine Version aussah, weil er nicht weiß, was Fukunaga mit James Bond 25 vorhat. Er habe eine sehr nette Nachricht von ihm erhalten und Fukunaga nur das Beste gewünscht. Es sei einfach unheimlich schade.