Während George R.R. Martin darauf bestand, die inzwischen eingestellte Game of Thrones-Prequelserie Game of Thrones - The Long Night zu nennen, wurde diese bei HBO als Bloodmoon betitelt und behandelt. Für besonders viel Aufsehen sorgte, dass die Verantwortlichen zwar einen Piloten für die Serie drehen ließen, dann aber doch - wie aus dem Nichts - House of the Dragon bestellten.
Wie der Hollywood Reporter nun berichtete, konnte sich nicht mal Martin einen Eindruck von dem Piloten verschaffen, so tief sei dieser vergraben worden. Dabei räumt Robert Greenblatt, damals Vorstand von WarnerMedia, ein, dass der Pilot nicht furchtbar oder unanschaubar gewesen sei. Der Game of Thrones - The Long Night-Pilot sei sogar großartig produziert worden und hätte hervorragend ausgesehen. Weshalb man sich dennoch gegen eine Serienbestellung entschieden hätte? Game of Thrones - The Long Night hätte Greenblatt nicht auf dieselbe Weise abgeholt wie einst der Pilot des Originals. Es fehlte an Tiefe und Reichhaltigkeit. Beides hätte Game of Thrones schon im Piloten vermittelt.
Für Jane Goldman, die damals als Showrunnerin Game of Thrones - The Long Night zugeteilt war, sei Game of Thrones - The Long Night unglaublich herausfordernd gewesen, räumte Martin ein. Man hätte mit primitiveren Menschen zu tun gehabt, es hätte noch keine Drachen gegeben und im Prinzip hätte der gesamte Pilot von einer Hochzeit zwischen einem südlichen und einem nördlichen Haus gehandelt. Auch die Geschichte der weißen Wanderer sei aufgearbeitet worden. Doch Martin selbst hegte Zweifel daran, ob eine Serie funktionieren könne, die sich voll und ganz der Entstehung einer Welt widme, will der Hollywood Reporter von einem Insider erfahren haben.
Wie das Blatt weiter berichtet, sei das Aus der Serie nach dem Piloten für Goldman ein großer Schock gewesen, da sie davon ausgegangen war, dass die Serienbestellung erfolgen würde. Kleines Trostpflaster: Von Disney wurde sie kurz darauf für die Arielle-Live-Action-Verfilmung unter Vertrag genommen.
Dennoch schade: Beschrieben wird Game of Thrones - The Long Night als sehr erwachsen und intelligent. Es hätte sich um eine Auseinandersetzung mit den Themen Kolonialisierung und religiösem Extremismus gehandelt und hätte sich massiv von den anderen Spin-off-Vorschlägen unterschieden, auch dank des einzigartigen Worldbuildings.
Hättet ihr Game of Thrones - The Long Night gerne gesehen oder ist es gar nicht so schade um das Spin-off?