Bei den Oscars 2010 wird offenbar einiges anders. Statt der üblichen fünf Nominierungen für den besten Film eines Jahres wird die Academy im kommenden Jahr auf zehn Nominierungen zurückgreifen. Die Entscheidung wird damit begründet, dass man zu den "Wurzeln" aus den 70ern zurückkehren möchte, wo tatsächlich soviele Nominierungen stattfanden. Nur, wer glaubt daran?
Realistischer ist die Interpretation, dass neue Zuschauergruppen für die Verleihung gewonnen werden sollen. Der Aufschrei war dieses Jahr groß, als Publikumslieblinge wie The Dark Knight und der von Krititikern ebenso anerkannte Pixar-Film Wall-E nicht nominiert wurden. Hier wäre das Interesse bei jüngeren Zuschauern weitaus höher gewesen. Im nächsten Jahr stehen damit genau fünf Nominierungen für derartige Filme zur Verfügung, auch wenn wir nicht daran glauben, dass diese Füller eine Chance auf einen Oscar haben. Dafür prämiert die Academy jedes Jahr zu einseitig.
Gleichzeitig entspricht diese Entscheidung auch den aktuellen Entwicklungen: fünf Nominierungen machten früher Sinn als jährlich nur 3.000 Filme gedreht wurden. Derzeit produziert Hollywood aber jährlich um die 10.000 Filme mit einem MIndestbudget von 1 Mio. $. Über die Qualität mancher Filme kann man natürlich streiten, aber immerhin haben wir so die Chance, dass es nächstes Jahr spannender wird.
Und dann könnten sich vielleicht auch Filme wie Oben oder - vorgegriffen und geträumt - Avatar unter den Nominierten befinden.