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Preview Mafiaserie "Lilyhammer" - und erster Trailer für Staffel 2

Preview Mafiaserie "Lilyhammer" - und erster Trailer für Staffel 2
0 Kommentare - Mo, 29.04.2013 von S. Spichala
Anfang April geht bei TNT Serie die norwegisch-amerikanische Netflix-Serie "Lilyhammer" an den Start - was von der schwarzhumorigen, etwas anderen Mafiaserie zu erwarten ist, verrät euch unsere Preview.

Update: Lilyhammer erhielt bereits die Erweiterung zur zweiten Staffel, ihr findet den neuen Trailer unter dem zur ersten Staffel. In Staffel 2 gibt es neue Feinde und neue - Vaterfreuden für Frankie aka Johnny! Kann er Familienleben und Mafialeben auf die Reihe bekommen? Der Trailer zeigt, einfach wirds sicher nicht...

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Erinnerungs-Update: Morgen ist es nun soweit, dann startet die nordische Mafiaserie Lilyhammer in deutscher Erstausstrahlung auf TNT Serie. Die einzelnen Folgen laufen immer sonntags um 22:00 Uhr, worum es geht, erfahrt ihr unten.

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Ein Ex-Mafiaboss, der in einem Kaff im eisigen Norden im anpassungswilligen Noweger-Pulli eigentlich ein "good boy" werden will, jedoch bald in alte Gewohnheiten zurückrutscht - das klingt schon schräg genug. In New York war Frank "Frankie, The Fixer" Tagliano lange Zeit ein erfolgreicher Mafiaboss, doch aus einer Notlage heraus schmiert er beim FBI einen Geschäftspartner an und landet im Zeugenschutzprogramm.

Die Gegenleistung: Er darf sich aussuchen, wohin er verschwinden will. Tagliano entscheidet sich für das norwegische Lillehammer, das ihm als Sportfan als Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1994 zusagt und zudem ein Ort ist, wo man ihn sicher nicht findet. Also heißt es adios Big Apple, und schon bald findet sich Tagliano in einem abgewrackten Haus in "Lilyhammer" wieder, wie er den Ort fälschlicherweise ausspricht, in der Garage ein klitzekleines Elektro-Auto - nicht ganz das, was er gewohnt ist.

Dementsprechend hört man in der ersten Episode von Lilyhammer, "Reality Check", reichlich oft ein "What the fuck??" von Hauptdarsteller Steven van Zandt, den so mancher vielleicht noch als Silvio Dante, Tony Sopranos Kindheitsfreund und Ratgeber aus Die Sopranos in Erinnerung hat. Van Zandt, übrigens auch Gitarrist in Bruce Springteens "E Street Band", bringt also schon reichlich Mafia-Erfahrung mit und seine zerknautschte, immer leicht emotional angefressen wirkende Miene passt hervorragend zu dieser schrägen Rolle und in die trostlose, kalt-verschneite Einöde von Lillehammer.

Der Reality Check für Frankies neue Lebenssituation in Lillehammer fällt insgesamt alles andere als positiv und recht schwierig für einen Neustart aus. Die Jobsuche erweist sich als niederschmetternd und ein Integrationskurs, in dem Frankie ein Bewerbungsgespräch mit einer Handpuppe führen muss, zerrt gehörig an der niedrigen Frustrationsgrenze des Ex-Mafiabosses. Als Zuschauer kann man unter solchen Umständen durchaus auch ein bisschen nachvollziehen, dass Frankie recht bald versucht, sich mit für ihn so nun einmal auch gewohnten Mafia-Methoden wie Bestechung und Erpressung den Weg in ein neues Leben etwas einfacher zu gestalten.

Zudem kommt Frankie in Lilyhammer als eine Art Mafia-Batman daher, denn in dem alten Gauner schlägt ein gutes Herz. So rettet Frankie manch zufällige Begegnung aus einer Notlage, wenn auch mit etwas rüden Methoden. Und dass sich so mancher wünschen würde, nervige bürokratische Hindernisse mit etwas rauerer Durchschlagskraft zu beseitigen und so den Weg zum Ziel zu beschleunigen, kann man auch irgendwie nachvollziehen...

 

Die, denen Frankie auf seine Art geholfen hat, erweisen sich jedenfalls dankbar, und so findet er recht bald erste Freunde und macht schon im Zug auf seinem Weg nach Lillehammer die hübsche Lehrerin Sigrid (Marian Saastad Ottesen) auf sich aufmerksam. Misstrauisch bleibt jedoch Sheriff Laila Hovland (Anne Krigsvoll), die zudem auch seine Nachbarin ist. Wer sich nun fragt, wie sich ein arbeitsloser Ex-Gangster über Wasser hält - er hat natürlich auch ein bisschen Kohle mit rübergeschmuggelt, die er in einem Pizzakarton im Tiefkühlfach verstaut - die Tiefkühlpizza landet mit angeekeltem Blick in der Tonne.

Und genau solche kleinen Situationen machen den Reiz der norwegisch-amerikanischen Mafiaserie aus - es geht nicht um schnelle Action und harten Thrill, sondern mit der Langsamkeit und düsteren Stimmung eines Dramas, schräg-absurdem bis schwarzem Humor und zum Teil auch durchaus schonungslos brutalen Mafia-Crime & Thrill-Elementen ist den Serienschöpfern Anne Bjørnstad und Eilif Skodvin eine originelle Serie gelungen, die sich eben tatsächlich schwer in eine Schublade packen lässt.

Dazu eine Hauptfigur, die gute wie auch schlechte Seiten hat und mit seinen rüden Methoden in das einfache Leben der Einwohner von Lillehammer platzt. Die natürlich so einfach nicht sind, sondern nach und nach auch ihre je eigenen Stärken und Schwächen präsentieren. Die Figuren sind bis in die Nebenfiguren spannend ausgearbeitet und ausnahmslos gut besetzt, so dass zwar auf Frankie der Hauptfokus liegt, aber auch so manche Nebenfigur nach und nach immer mehr Bedeutung gewinnt. Man könnte die Netflix-Eigenproduktion fast als eine Art skandinavisches Breaking Bad bezeichnen.

Denn auch Frankie, der sich abgeleitet von seinem neuen Namen Giovanni Henriksen nun Johnny nennen lässt, hat bald mit dem früheren olympischen „Test Springer“ Torgeir Lien (Trond Fausa Aurvåg) einen Geschäftspartner an seiner Seite, zwar keinen Jesse Pinkman, aber einen ebenso völlig anderen, auf seine Art auch wieder schrägen Menschentypus. Allerdings bleibt es in Lilyhammer nicht beim Duo, sondern es wird ein Trio: hinzu stößt im Verlauf der ersten beiden Episoden von Lilyhammer noch der Anwalt und Geschäftsmann Julius Backe (Sven Nordin), so dass es diese drei sind, die den Grundstock des langsam aber sicher sich aufbauenden Gangstersyndikats von Lillehammer bilden...

Erfolgreiche Premiere feierte Lilyhammer am 25. Januar letzten Jahres erst beim norwegischen Sender NRK1, eine Woche später, am 1. Februar, ging Lilyhammer bei Netflix an den Start. Die Sprache ist ein englisch-norwegischer Mix und wurde daher mit Untertiteln für die norwegischen Parts unterlegt. Eine zweite Staffel wurde bereits geordert.

Wir können zumindest nach Sichtung der ersten beiden Episoden jedem nur empfehlen, Lilyhammer einen Blick zu gönnen, auch der Soundtrack ist abwechslungsreich und passt hervorragend in dieses schräge Machwerk. Wir sind gespannt, wie sich die Serie im Verlauf noch entwickelt und wie ihr sie finden werdet.

Wer kein Pay-TV-Kunde ist und daher Lilyhammer nicht bei TNT Serie sehen kann, wo Lilyhammer am 7. April mit der acht-episodigen ersten Staffel an den Start geht, muss nicht traurig sein, denn arte hat sich ebenfalls die Lizenz gesichert. Noch ist bei arte aber kein Startdatum bekannt.

Hier zum Reinschnuppern noch einmal der Trailer für euch.


Quelle: TNT Serie, YouTube
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