Es fällt schwer, die Review zur Premiere von Star Wars - The Mandalorian zu schreiben ohne gleich die große Überraschung am Ende herauszuposaunen, die tausend Fragen aufwirft! Also schleichen wir uns so geheimnisvoll rein, wie es der Mandalorian (Pedro Pascal) tat. Ein kalter Start wirft den Zuschauer gleich hinein in eine Kopfgeldjagd des Mandalorian, die ein bisschen an die aktuelle The Walking Dead-Folge erinnert: Schweigsamer Auftragnehmer trifft auf Quasselstrippe.
"The Mandalorian" Season 1 Trailer 2
Auch das Thema der schon zuvor angeteaserten Karbonitkammer auf der Razorcrest, dem Raumschiff des Mandalorian, wird flott beantwortet, wir spoilern nicht wie, nur dass man auf das Thema in der The Mandalorian-Premiere nicht lange warten muss. Doch die Story des ersten Kapitels von acht dreht sich vor allem um sein nächstes Ziel, zu dem er schon ihm ungewohnte Anweisungen und Daten bekommt.
Fast alle bereits offiziellen The Mandalorian-Charaktere inklusive dem nicht unbedeutenden Ugnaught (Nick Nolte) werden eingeführt, und alle wirken nicht minder mysteriös und bloß angeteasert als der wortkarge Mandalorian, zu dem man nur per Flashback-Schnipsel ein jüngeres Gesicht aus seiner von Krieg geprägten Kindheit geliefert bekommt. Mit so einer distanziert bleibenden Figur wird man auch nur langsam warm, und so lernt man eben mehr die Vielfalt der Figuren um ihn herum kennen und genießt die Action und die visuell toll inszenierte düstere Welt am Rande der Galaxis, weit weg von der sich nach dem Fall des Imperiums formierenden Republik.
Auf dem Weg zum Ziel trifft der Mandalorian auch auf Bounty-Droide IG-11 (Taika Waititi), den Waititi nicht grundlos als eine Art Terminator beschrieb. Die eigentlich Konkurrenten werden in der Not zum Team, doch ob der Mandalorian mehr als jemand ist, der eiskalt seinen Job ausübt, das zeigt erst so richtig das Ende, auch wenn es sich schon beim Aufeinandertreffen mit dem Ugnaught im Verlauf andeutet. Große Spoiler voraus:
Denn wie sich herausstellt, ist sein als 50-jährig beschriebenes Ziel - Trommelwirbel - ein Yoda-artiges Baby! Wie IG-11 verrät, altere diese Spezies auf andere Weise und könne vielleicht Jahrhunderte leben. Aufgrund der Zeitlinie von Star Wars - The Mandalorian, die nach der Originaltrilogie spielt, kann es nicht Yoda selbst sein, doch nun wird es spannend, was der Mandalorian mit diesem so besonderen Baby macht.
Wird er es wie verlangt abliefern, oder damit fliehen? Wissend, dass sein Kunde auch dessen Tod bei der Kopfgeldjagd inkauf genommen hätte? Und nicht wissend, was lebend abgeliefert weiter mit ihm passiert? Spannend wird es sicher, durch das seltsame Baby mehr über Yodas Spezies zu erfahren. Das Ende sorgt jedenfalls dafür, dass man mit mehr als einem noch recht diffusen Gefühl zu einer ganz anderen Ecke der Star Wars-Welt zurückbleibt, weitere Folgen sollen ab dem 15. November verfügbar sein. In Deutschland müssen wir bekanntlich noch viel länger auf den Disney+-Launch am 31. März 2020 warten. Dafür dürfte dann gleich die ganze Staffel online sein.
Sicher ist, man wird ein paar Episoden von Star Wars - The Mandalorian brauchen, um tatsächlich über Gefallen oder Nichtgefallen urteilen zu können. Viel wurde angeteast, das definitiv neugierig macht, doch der Schritt zur Erwärmung für die Hauptfigur muss erst noch folgen, um so richtig gepackt sein zu können. Die Musik passt gut in diese Welt, dennoch muss man auch mit ihr erst ein bisschen warm werden, ein paar vertraute Klänge mal zwischendrin erleichtern das aber etwas.
Hier noch ein Clip zur Premiere und die nicht unspannende News, dass bereits ein Spin-off zu Cara Dune (Gina Carano) in Entwicklung sein soll, dazu in einer separaten News später mehr.