Dark Horse Comics und die verworfenen Drehbücher. Nachdem man sich bereits bei George Lucas bedient und aus seinem originalen Star Wars-Entwurf eine achtteilige Comic-Miniserie namens "The Star Wars" gemacht hat, adaptiert man nun auch William Gibsons originales Alien 3-Skript als Comic. Gezeichnet wird der von Johnnie Christmas, worüber sich "Neuromancer"-Autor Gibson riesig freut.
In den späten 1980er Jahren, nicht lange nach der Veröffentlichung von Aliens - Die Rückkehr, wurde er gebeten, ein Drehbuch für Alien 3 zu schreiben. Dabei sollte er sich an einem Treatment der Produzenten David Giler, Walter Hill und Gordon Carroll entlanghangeln, die die Motivationen der Weyland-Yutani Corporation erforschen und alles in eine große Kalter-Krieg-Metapher verpacken wollten. Gibson nahm die Herausforderung an und dachte sich eine Story aus, die an Aliens - Die Rückkehr anknüpft.
Die "Sulaco" dringt in eine Zone des Weltraums ein, die die "Union of Progressive People" (U.P.P.) kontrolliert, welche ihre Leute an Bord des Schiffes schickt. Einer davon wird von einem Facehugger attackiert, die anderen nehmen Bishop (Lance Henriksen) für weitere Untersuchungen mit. Dann kommt die "Sulaco" an der Raumstation Anchorpoint an, und während Ripley (Sigourney Weaver) noch im Koma liegt, erkundet Hicks (Michael Biehn) die Station und findet heraus, dass Weyland-Yutani ebenso wie die U.P.P. versucht, eine Alien-Armee aufzustellen. Bald darauf werden sowohl Anchorpoint als auch die Stationen der U.P.P. von Xenomorphs überrannt, und Hicks führt die Überlebenden an, um die Parasiten zu vernichten.
Leider jedoch waren die Produzenten unzufrieden mit Gibsons Drehbuch, Giler etwa nannte es ein "perfekt angefertigtes Skript, das nicht besonders interessant ist". Monate später, nach einem Autorenstreik, wurde Gibson aufgefordert, zusammen mit dem damals für Alien 3 vorgesehenen Regisseur Renny Harlin Überarbeitungen daran vorzunehmen - was er ablehnte. Und somit hatte sich die Sache erledigt.
Gibson hätte nie damit gerechnet, dass sein erstes Drehbuch Jahrzehnte später in einem anderen Medium noch so schön adaptiert und realisiert werden würde, wie er sagt. Und dann auch noch von einem Künstlers dieses Kalibers. Es sei eine wundervolle Erfahrung, und er habe keine Zweifel daran, dass Christmas’ Version, die sich fast in Gänze an das Skript hält, dem Publikum mehr von seinem Material liefern wird, als es jeder Film getan hätte. In den USA erscheint der neue Alien 3-Comic am 7. November.