In Comics und in Comicverfilmungen ist der Tod oft kein dauerhafter Zustand. Und die Tatsache, dass gestorbene Charaktere dort ständig wiederbelebt werden, nervt James Gunn gewaltig, da ihr Dahinscheiden so überhaupt kein Gewicht für die Story hat. Er hasse das, twitterte der Guardians of the Galaxy-Macher und legte seinen Standpunkt in einem Facebook-Post noch detaillierter dar.
Was ihn daran stört, ist, dass - wenn ein Charakter in der Popkultur einen schönen oder kraftvollen Tod bekommt, der seinen Handlungsbogen vollendet - dann in einem Sequel, einem Folge-Comic oder einer späteren Episode mit üblicherweise lächerlichen Mitteln zurückgeholt wird, weil er oder sie so populär ist. Dies sei in Filmen, im TV und besonders in Comics so zur Gewohnheit geworden, dass jeder signifikante Tod seine emotionale Wirkung verliert. Gunns Kritik richtet sich nicht gegen eine bestimmte Firma oder ein bestimmtes Franchise - Marvel, DC oder die Soap Opera Zeit der Sehnsucht, sie alle machen sich dieses Vergehens regelmäßig schuldig.
Dass er sich überhaupt dazu äußerte, lag an einem Tweet, in dem er gebeten wurde, doch bitte Yondu (Michael Rooker) zurückzubringen. Obwohl es immer möglich sei, Yondu noch mal in einem Flashback oder einem Prequel zu sehen, werde er ihn niemals in der Gegenwart wieder zum Leben erwecken, schwört Gunn. Denn es würde sein Opfer und die Liebe von Vater zu Sohn (hier Chris Pratts Star-Lord), die ihn persönlich und andere auf der Welt so sehr berührt, annullieren. Einer der Gründe dafür, dass Yondu der beliebteste Charakter in Guardians of the Galaxy Vol. 2 ist, sei doch gerade dieses von ihm gebrachte Opfer. Und die Vorstellung, ihn in Guardians of the Galaxy Vol. 3, Guardians of the Galaxy Vol. 4 oder der Yondu-Netflix-Serie zu reanimieren, weil sich mit ihm so viele Funko Pop-Figuren verkaufen lassen, schockiere ihn und widere ihn an, schreibt Gunn. Das werde er nie tun.
Auf seine Tweets hin hielten ihm einige vor, er habe doch Groot wiederbelebt, aber das lässt er nicht gelten. Dieses Beispiel funktioniere nicht, da Groot tot sei, stellt Gunn klar. Wenn man explodiert und ein kleiner Klacks von einem zu einem Baby heranwächst, würde er jedenfalls nicht annehmen, dass man selbst dieses Baby ist. Im ersten Guardians of the Galaxy sei es vielleicht noch nicht so offensichtlich gewesen wie in Guardians of the Galaxy Vol. 2, wo Baby Groot eine ganz andere Persönlichkeit an den Tag legt als der alte Groot. Er habe keine seiner Erinnerungen und sei viel, viel dümmer. Auch Groots Opfer habe deshalb Gewicht und Wahrheit gehabt.