Nachdem Marvels Secret Invasion mit zwei eher langen Episoden gestartet ist, beide knapp eine Stunde lang, waren die letzten beiden Episoden eher etwas kürzer. Folge 4 war mit bislang 38 Minuten die kürzeste, wobei man da auch noch die Rückblende und den Abspann abziehen muss, sagen wir also eher 30 Minuten.
Doch das heißt nicht, dass es auch die schlechteste Episode war. In diesen circa 30 Minuten war so einiges los, darunter auch die bislang spektakulärste Szene der Serie.
Review zu "Secret Invasion" Episode 4 - Geliebt
Nach der letzten Episode standen vor allem zwei Fragen im Raum: Ist G’iah etwa tatsächlich schon tot und ist Rhodes in Wirklichkeit ein Skrull? Episode 4 wartet nicht lange ab und liefert uns relativ schnell die Antworten, wirklich überrascht ist aber wohl niemand.
Ja, G’iah lebt noch. Vor ihrer Flucht hat sie Graviks Maschine, die längst einsatzbereit ist, an sich selbst ausprobiert und sich Extremis verabreicht, Fans kennen dies bereits aus Iron Man 3. Und dies heilt ihre Wunden.
Kurz darauf konzentrieren wir uns auf Varra. In einem Flaschback ins Jahr 2012 sehen wir ein Treffen zwischen ihr und Fury, kurz nach den Ereignissen aus The Avengers. Beide teilen hier einen schönen Moment und tragen gemeinsam ein Gedicht vor, was später noch einmal relevant wird.
Wieder in der Gegenwart sind wir beim Treffen zwischen Varra und Rhodes dabei. Und spätestens hier dürfte jeder Zweifel ausgeräumt sein, dass Rhodes ein Skrull ist. Denn er arbeitet für Gravik und beauftragt Varra damit, Fury zu töten. Was beide jedoch nicht wissen, ist, dass Fury mithört. Dass er einen Verdacht seiner Frau gegenüber hegt, wurde bereits angedeutet. Und auch wenn es keinen direkten Hinweis gab, hatte er vermutlich auch Rhodes gegenüber längst einen Verdacht aufgrund ihres gemeinsamen Gesprächs. Denn wir erinnern uns: Rhodes nannte Fury beim Vornamen, Nick. Und was hat Fury später selbst gesagt? Niemand würde ihn Nick nennen. So oder so, Fury weiß es spätestens jetzt.
Während Gravik sich mit einigen seiner Soldaten bereit für einen Überfall macht, bei dem es so aussehen muss, als wäre es ein russischer Angriff, hat es G’iah zu ihrem Vater Talos geschafft. In einem Park reden beide und G’iah macht klar, dass sie zu ihrem Vater steht. Sie möchte von ihm aber auch wissen, was sein Plan für die Zukunft der Skrull ist. Talos ist davon überzeugt, dass wenn sie Gravik und seine Leute aufhalten können, der Rest der Menschheit die Skrull so sehen würde, wie sie wirklich sind und er ein Bleiberecht für all die Skrull auf der Erde aushandeln könne. G’iah ist davon jedoch alles andere überzeugt und verlässt enttäuscht ihren Vater.
Zu Hause bei Fury kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen ihm und Varra. Beide haben eine Waffe bei sich und Fury macht sich Vorwürfe, dass er all die Warnungen in seinem Kopf seiner Frau gegenüber ignoriert hat. Wir sehen ihn hier vermutlich emotional so verletzlich wie noch nie zuvor. Erneut spielt das Gedicht aus dem Flashback eine Rolle. Beide heben ihre Waffen, treffen dabei jedoch auch beide eine Entscheidung, die wir hier mal nicht verraten wollen.
Falls immer noch bei jemanden irgendwelche Zweifel bestanden, sind sie allerspätestens jetzt wirklich endgültig ausgeräumt. Wir sehen nämlich einen Skrull beim Duschen, der sich anschließend wieder in Rhodes verwandelt. Zurück im Zimmer wartet bereits Fury auf ihn, der eingebrochen ist, mit dem Vorwand, die Sache zwischen ihnen klären zu wollen. Rhodes ist die Situation nicht ganz geheuer und vermutet sogar, dass Fury ihn vergiften möchte. Doch Fury kann ihn davon überzeugen, dass er nur klar Schiff machen möchte. Wenig später sitzt Fury bei Talos im Autor und es kommt heraus, dass er etwas in den Drink gemacht hat, denn Rhodes getrunken hat, wodurch sie ihn jetzt verfolgen können.
Und das ist auch nötig, denn etwas liegt in der Luft. Rhodes fährt zum Flughafen, wo er den US-Präsidenten in England willkommen heißt. Während der Fahrt informiert er dann Gravik, in welchem Wagen sich der Präsident befindet. Kurz darauf tauchen Gravik und seine als russische Soldaten getarnten Skrull auf und greifen die Wagenkolonne des Präsidenten an.
Es folgt eine durchaus tolle Actionszene, die sich sehen lassen kann. Da sie Rhodes verfolgt haben, tauchen auch Fury und Talos auf und helfen den US-Soldaten, die Fury auch sofort als Autorität akzeptieren. Sie schlagen sich gemeinsam zum Wagen des Präsidenten vor, um diesen zu retten.
Als Talos versucht, den Präsidenten aus dem Wagen zu holen, wird dieser jedoch angeschossen und verletzt, sodass er seine menschliche Form nicht mehr ganz halten kann und sich zurück in einen Skrull verwandelt. Einige der Soldaten bekommen dies mit und wittern zuerst eine Gefahr, Fury springt jedoch ein und erklärt ihnen, dass er ein Verbündeter ist, was dann auch akzeptiert wird. Es gelingt dem verletzten Talos den Präsidenten zu befreien und Fury bringt ihn zu seinem Wagen.
Gravik gibt seine Zurückhaltung auf, nachdem er Fury und Talos bemerkt und wir bekommen gezeigt, dass auch er bereits die Maschine benutzt und sich neue Kräfte einverleibt hat. Es gelingt Fury zwar, mit dem Präsidenten zu entkommen, Talos muss jedoch zurückbleiben.
Fazit
Eine kurze Episode, bei der so viel passiert, dass sie sogar noch kürzer wirkt. Aber das ist wahrlich nichts Schlechtes. Vor allem mit den Szenen zwischen Fury und seiner Frau und kurz darauf mit Rhodes zeigt diese Episode erneut, dass Spektakel und Spannung nicht immer etwas mit großer Action oder Effekten zu tun haben muss.
Gleichzeitig hat Marvels Secret Invasion hier erstmals bewiesen, dass sie aber eben auch das andere Spektakel beherrscht, wo es eben um Action und Effekte geht. Aber auch hier blieb man angenehm bodenständig.
Dass ein Skrull unter den Augen von US-Soldaten und Regierungsmitgliedern dabei geholfen hat, den US-Präsidenten zu schützen, wird sicherlich auch noch eine Rolle spielen. Auch wenn G’iah ihren Vater für seine Hoffnungen für naiv hält, könnte Talos mit seinen Taten am Ende doch dafür gesorgt haben, dass er recht behält.
Die große Frage ist natürlich, was es mit dem Ende dieser Episode auf sich hat. Ist es tatsächlich so, wie es aussieht? Wir wollen hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber es wäre definitiv ein kleiner Schock, wenn dies in der kommenden Folge bestätigt werden würde.
Dass Fury jetzt den US-Präsidenten bei sich hat, dürfte einige Entwicklungen sicherlich beschleunigen. Und das ist auch nötigt, denn die Serie besteht nur aus sechs Episoden, was heißt, dass uns kommende Woche bereits die vorletzte Folge erwartet. Und noch hat Fury einiges zu tun.