Die Aufräumarbeiten haben begonnen. Mit der 71,3 Mrd. $-Übernahme großer Teile von 21st Century Fox hat Disney auch einige 20th Century Fox-Filmprojekte übernommen, die man gar nicht gebrauchen kann, und jetzt wird sondiert, welche das sind. Bereits aussortiert wurden die Motion-Capture-Comicverfilmung Mouse Guard, die Disney mit ihren 170 Mio. $ augenscheinlich zu teuer ist, sowie der Tom Hanks-Film News of the World (zu Universal) und die Romanadaption On the Come Up vom The Hate U Give-Team (zu Paramount). Ebenso vor dem Aus steht Theodore Melfis Fruit Loops mit Woody Harrelson, eine Dramedy über Patienten in einer psychiatrischen Klinik.
Dass drei dieser vier Filme von der dichtgemachten Fox 2000-Division stammen (Mouse Guard ist die Ausnahme), dürfte kein Zufall sein. Gleichwohl hält Disney auch an mehreren Filmen fest, denen Emma Watts, die Vizevorsitzende von 20th Century Fox, Ende Dezember, Anfang Januar grünes Licht gegeben hat. Darunter Kingsman - The Great Game, Fear Street (ob weiterhin als Trilogie oder nur noch einzeln, wird beim Hollywood Reporter nicht erwähnt) und West Side Story - auch wenn Alan Horn, der Chairman der Walt Disney Studios, Bedenken angesichts des Plans haben soll, junge Charaktere in Steven Spielbergs Remake rauchen zu lassen. Wäre ja nicht Disney-gemäß.
Shawn Levy und Ryan Reynolds dürfen ihr Videospiel-Abenteuer Free Guy wohl im Herbst drehen, Kenneth Branagh ist mit seinem Mord im Orient Express-Nachfolger Death on the Nile auch auf der sicheren Seite. Und Avatar 2 sowie James Camerons weitere Sequels werden schon mal gar nicht hinterfragt. Obwohl Mouse Guard nun an andere Studios herangetragen wird, lautet der Auftrag an Watts und ihre Fox-Gruppe nicht, preisgünstigere Filme zu produzieren. Vielmehr sollen sie größere PG-13- und R-Rated-Filme machen, und The Ballad of Richard Jewell könnte einer der ersten sein, die in Produktion gehen - wie berichtet mit Clint Eastwood auf dem Regiestuhl.