Star Wars ist George Lucas' Baby, oder eher war. Auch wenn Star Wars - Das Erwachen der Macht von seinen Kreationen inspiriert ist und darauf aufbaut, hat er dort nichts mehr zu melden. Lucas weiß nicht, was gespielt wird, will den Film genießen wie jeder andere auch. Aber das war nicht immer so.
Vor dem Verkauf von Lucasfilm an Disney schrieb er an seiner eigenen Episode VII und plante auch für Star Wars - Episode VIII und Star Wars - Episode IX. Ursprünglich wollte Lucas den ersten Film sogar schon vor dieser Milliarden-Transaktion ins Kino bringen, bis er sich entschied, seiner neu geborenen Tochter seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Dann funkte Disney dazwischen und warf Lucas' Treatment über Bord. Aus der aktuellen Star Wars-Titelstory von Vanity Fair geht nun hervor, warum.
Demzufolge hatte Lucas sehr junge Charaktere im Sinn, Teenager, um genau zu sein. Bei Disney befürchtete man jedoch, Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung und seinen Kinderhelden - dem neunjährigen Anakin Skywalker und der 14-jährigen Padmé Amidala - damit gefährlich nahe zu kommen. Lieber wollte man von den scharf kritisierten Prequels wegsteuern, also wurde ein anderer Kurs eingeschlagen und Ende 2012 Michael Arndt als Drehbuchautor verpflichtet. Da er zwar tonnenweise Ideen gehabt, aber kein einziges Skript fertiggestellt haben soll, nahmen Regisseur J.J. Abrams und Produzent Lawrence Kasdan die Sache ein Jahr später selbst in die Hand. Nur sechs Monate, bevor die erste Klappe fiel, machten sie sich daran, ein ganz neues Drehbuch zu erarbeiten.
In seiner realisierten Form kommt es am 17. Dezember in die deutschen Kinos. Lucas wird als "Ehrenzuschauer" und Wegbereiter vielleicht schon etwas früher Gelegenheit haben, Star Wars - Das Erwachen der Macht zu sehen. Es sei ihm gegönnt.