Filme über die Bedrohung von Wohnungen sind anscheinend momentan beliebt bei Netflix. Erst kürzlich startete Brick (wir berichteten). Und seit dem 18. Juli läuft auf Netflix der südkoreanische Psychothriller 84m² (im Original als 84 jegopmiteo, international auch Wall to Wall), der aktuell auf Platz 4 der deutschen Netflix-Charts steht. Wir haben den Film selbst noch nicht gesehen, doch das, was wir bisher darüber lesen konnten, macht neugierig: ein klaustrophobisches Kammerspiel zwischen Statusangst, Nachbarschafts-Paranoia und der stillen Gewalt des Großstadtlebens.
Die Handlung: Woo-seong, ein zurückhaltender Büroangestellter, erfüllt sich mit dem Kauf einer 84-Quadratmeter-Wohnung in Seoul einen Lebenstraum. In Südkorea gilt diese Wohnungsgröße fast als Idealstandard, groß genug für eine Familie, klein genug, um noch bezahlbar zu sein. Doch kaum eingezogen, wird Woo-seong mit bedrohlichen Geräuschen, feindseligen Nachbarn und einem schleichenden Gefühl der Verlorenheit konfrontiert. Als ein Mord geschieht, gerät er selbst ins Zentrum der Verdächtigungen.
Leider finden wir auf YouTube nur den englischen Trailer mit Untertiteln, auf Netflix direkt gibt es den deutschen Trailer!
84m² nutzt das scheinbar sichere Zuhause als Bühne für soziale Kälte, Alltagswahnsinn und den Druck, sich das richtige Leben leisten zu müssen. Kritiken loben vor allem die dichte Atmosphäre, die starke Hauptrolle von Kang Ha-neul (kennt ihr als Nr. 388 in der zweiten und dritten Staffel von Squid Game) und die gesellschaftskritische Tiefenschärfe, mit der der Film den koreanischen Eigentumskult seziert. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die mit dem Ende nicht ganz zufrieden sind.
Auch wenn 84m² natürlich nicht damit zu vergleichen sein wird: Wer Filme wie Parasite schätzt, und dem südkoreanischen Schauspiel offen gegenübersteht, könnte hier mal einen Blick riskieren!