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A World Beyond

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Nur Mut, Hollywood!

Zu viele Sequels: Brad Bird fordert mehr filmische Innovation

Zu viele Sequels: Brad Bird fordert mehr filmische Innovation
5 Kommentare - Do, 08.10.2015 von R. Lukas
Gefrustet vom "A World Beyond"-Flop, kritisiert Brad Bird die abnehmende Bereitschaft der Studios, neuen Filmideen eine Chance zu geben.

Traurig, aber wahr und aus Studiosicht auch nachvollziehbar: Geld regiert die Filmwelt, finanzielle Interessen stehen im Vordergrund. Und (leichtes) Geld verdient man vor allem mit den Filmen, die auf schon Bekanntem und erfolgreich Erprobtem aufbauen - mit Fortsetzungen also. Prequels, Reboots und Remakes würden wir dazuzählen, alles, was in Hollywood derzeit angesagt ist.

Angesagter als frische Ideen jedenfalls. Das bekamen Brad Bird und sein A World Beyond schmerzhaft zu spüren, ein Herzensprojekt von ihm, das sich etwas traute, neue Wege ging und damit an den Kinokassen böse durchrasselte. Die enormen Produktionskosten von 190 Mio. $ konnten nur gerade so wieder eingespielt werden, am Ende stand für Disney ein fettes Minus, so dass die letzten Hoffnungen auf dem Heimkinomarkt ruhen. Bei Bird, könnten wir uns vorstellen, sitzt der Frust jetzt tief. Vielleicht auch deshalb bricht er eine Lanze für innovative Filmkonzepte.

Gegen Fortsetzungen hat Bird prinzipiell nichts. Er habe eine gemacht (Mission: Impossible 4 - Phantom Protokoll) und Spaß dran gehabt und mache gerade noch eine (Die Unglaublichen - The Incredibles 2). Viele seiner Lieblingsfilme seien Sequels. Nur wenn sie über fünfzig Prozent der Big-Budget-Bandbreite in Anspruch nehmen, der kollektiven Bandbreite von Hollywood, dann fängt es an, ihm Sorgen zu bereiten, weil es bedeutet, dass nichts Neues mehr ins "Ökosystem" eingepflegt wird. Das, so Bird, sei nicht gesund für die langfristigen Aussichten des Films.

Sein Vorschlag: Jedes Studios sollte sich, wie eine Zulage, eine bestimmte Menge an Franchise-Projekten gestatten und dann als Investition in die Zukunft diese riskanteren Dinge ausprobieren, die sich noch nicht bewährt haben. Einst sei ja auch Star Wars ein riskantes Unterfangen gewesen. Für A World Beyond hofft Bird, dass sich der Film doch noch auszahlt und Disneys Investment auf längere Sicht belohnt, damit man weiter Originalfilme produziert und nicht nur auf Franchises baut, die praktisch Selbstläufer sind.

Inwiefern würdet ihr euch Birds Meinung anschließen, ganz, teilweise oder gar nicht? Geben euch die vielen Fortsetzungen auch zu denken, sollten die großen Studios wirklich mehr ins Risiko gehen? Entertainment Weekly-exklusiv noch eine entfallene Szene aus A World Beyond:

Erfahre mehr: #Fortsetzungen
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5 Kommentare
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RedBull : : Lazarus
08.10.2015 15:54 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.14 | Posts: 1.845 | Reviews: 0 | Hüte: 75

So ist es, a wolrd beyond war echt erfrischend. Das Publikum ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Dann aber floppen auch gute Remakes wie z.b. Dredd.

Es gibt keine ultimative Formel.

[b]Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.[/b]

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TheUnivitedGast : : Moviejones-Fan
08.10.2015 14:17 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 993 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Yep stimme voll zu. Deshalb bin ich auch Fan von Serenity, Cowboys vs Aliens, Guardians, John Carter... Alles Klasse Unterhaltung und gerade Serenity hätte ne Fortsetzung gebraucht. Auf der anderen Seite kawum Transformers gehen schon in die 5the Runde..

Ach ja World Beyond hat auch Spaß gemacht :-)

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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
08.10.2015 09:13 Uhr
0
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.703 | Reviews: 0 | Hüte: 55

Inwiefern würdet ihr euch Birds Meinung anschließen, ganz, teilweise oder gar nicht? Geben euch die vielen Fortsetzungen auch zu denken, sollten die großen Studios wirklich mehr ins Risiko gehen?

Größtenteils. ^^ Ich habe nichts gegen hervorragende, gelungene Fortsetzungen, die mitunter sogar noch den ersten Teil übertreffen (z.B. Spiderman 2, Terminator 2) oder ausgezeichnete Remakes (z.B. Batman Begins). Ebenso sind manche Werke einfach nicht in nur einem Film verfilmbar, beispielsweise Herr der Ringe.

Nichtsdestotrotz bin ich abgesehen davon natürlich der Meinung von Bird. Eigentlich sollte jeder Filmfan unserer Generation (Ü25, der denke ich mal den größten Anteil bei Moviejones ausmacht) seiner Behauptung beinahe uneingeschränkt zustimmen.

Ich weiß nicht mal mehr, wann dieser "Reboot-Wahn" eigentlich angefangen hat. Auch früher regierte in Hollywood selbstverständlich das liebe Geld. Aber damals hatten die Studios noch mehr Eier in den Hosen, neue Ideen zu fördern. Gerade in der Zeit der 80er, als die Spezialeffekte immer besser wurden und die Filmemacher immer mehr Möglichkeiten hatten, ihre Visionen visuell so umzusetzen, wie sie es schon immer im Hinterkopf hatten.

Ich kann nicht in die Zukunft gucken. Aber wenn Hollywood so weiter macht, dann sehe ich so in etwa 10 Jahren Schwarz. Wahrscheinlich besteht die Filmwelt dann nur noch aus Franchises, Filmuniversen und Crossovern.

Auch die Zahl der Regisseure "der alten Garde" nimmt demnächst rapide ab. Diese haben natürlich das Vertrauen der Filmstudios und dürften beinahe alles umsetzen, was sie wollen. Aber junge, hungrige Filmemacher werden es schwer haben, sich in dieser Fülle der Big Budget Produktionen zu beweisen. Die jüngeren Regisseure werden auch zukünftig mehr und mehr zu Marionetten verkümmern.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
08.10.2015 08:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.043 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Brad Bird hat vollkommen recht. Ein schönes Beispiel hat mal ein User vor etlichen Monaten gepostet, eine Übersicht der Top10 (Boxoffice) Kinofilme des Jahres ... Verglichen wurden 2014, 2004 und 1994 soweit ich mich erinnere. Markiert wurden die Fortsetzungen/Prequels und das Ergebnis war erschreckend... ich stelle das mal eben für die Top 12 nach und markiere Sequels/Prequels/Reboots fett:

1994
The Lion King
Forrest Gump
True Lies
The Mask
Speed
The Flintstones
Dumb and Dumber
Four Weddings and a Funeral
Interview with the Vampire
Clear and Present Danger
Disclosure
Pulp Fiction

2004
Shrek 2
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
Spider-Man 2
The Incredibles
The Passion of the Christ
The Day After Tomorrow
Meet the Fockers
Troy
Shark Tale
Oceans Twelve
National Treasure
I, Robot

2014
Transformers: Age of Extinction
The Hobbit: The Battle of the Five Armies
Guardians of the Galaxy
Maleficent
The Hunger Games: Mockingjay - Part 1
X-Men: Days of Future Past
Captain America: The Winter Soldier
The Amazing Spider-Man 2
Dawn of the Planet of the Apes
Interstellar
Big Hero 6
How to Train Your Dragon 2

Sicher kann man über manchen Ursprung streiten, aber im wesentlichen waren die nicht markierten Filme etwas gänzlich neues fürs Kino. Drum habe ich auch Guardians of the Galaxy frei gelassen.
Aber trotzdem, guckt euch 1994 an. Vor allem wurden da auch noch Klassiker erschaffen. Es muss kein König der Löwen sein. Aber Speed oder True Lies sind heutzutage jedem ein Begriff.

Ein weiteres Problem ist aber auch, dass die Filmdichte so stark zugenommen hat. Zumindest die Blockbuster-Diche. Heute hat doch jeder 0815 Film mindestens 100 Mio USD Budget zur Verfügung. Durch diese massive Budgetzunahme sind die Studios auch unter Druck, Geld zwingend einnehmen zu müssen. Ein kleiner Teufelskreis. Vielleicht sollte man langsam wieder kleinere Brötchen backen?
Spielberg und Lucas haben mal vor einer Implosion des Kinos gewarnt. Ich glaube sie hatten nicht ganz unrecht.

Mich freuts jeweils, dass Brad Bird so ein Thema anspricht. Die Kreativen leiden unter diesem Geschäftsprinzip. Siehe Gambit (Rubert Wyatt), Fantastic Four (Josh Trank) oder auch beim MCU.


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GabrielVerlaine : : Moviejones-Fan
08.10.2015 01:23 Uhr
0
Dabei seit: 05.12.14 | Posts: 1.049 | Reviews: 0 | Hüte: 51

Dem kann ich nicht mehr viel hinzufügen. Ich gehe 100% mit dem Text mit.Die Studios muessen unbedingt mehr Innovation zeigen. Mut zur beschreitung neuer Wege. Die schaufeln sich auf lange Sicht ihr eigenes Grab und vermurksen ganze Generationen von Zuschauern und (potentiellen) Filmemachern. Es hat noch nie funktioniert mit immer höher und weiter...iwann ist der climax erreicht und dann geht es unweigerlich bergab.. Es sei denn man ändert was an der rezeptur...dann kann es zwar noch immer bergab gehen(das ist nunmal Risiko) aber es kann auch zu neuen hoehenfluegen fuehren...aber nein da wird der einheitsbrei weitergeruehert. Ich koennte Hier noch endlos weiterschreiben...lass es aber mal und warte mal was hier noch für Kommentare kommen und wieviele. Das Thema bietet aufjedenfall jede Menge Stoff zur Diskussion.

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