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Ein Mann namens Ove

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Prädikat: besonders wertvoll

Ein Mann namens Ove Kritik

Ein Mann namens Ove Kritik
0 Kommentare - 28.03.2016 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Einen Nachbarn wie Ove zu haben, ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Penibel kontrolliert der Mann, der nun auch noch seinen Job bei der Eisenbahn verloren hat, jeden Morgen, ob auch kein Müll auf der Straße liegt, das Fahrverbot durch die Siedlung eingehalten wird, die Garagentore abgeschlossen sind. Nichts entgeht dem strengen Blick des verbitterten Griesgrams, der nur einmal am Tag sanftmütig zu werden scheint, wenn er mit Rosen das Grab seiner Frau besucht. Ihr erzählt er von den neuen Nachbarn, die gerade nebenan eingezogen sind und die ihn ständig wegen irgendetwas nerven. Von der Katze, die ihm nicht mehr von der Seite weichen will. Von der Welt, die ihn einfach nur wütend macht. Und er verspricht ihr, bald bei ihr zu sein. Denn Ove will seinem Leben ein Ende setzen. Doch wie soll man denn in Ruhe einen Selbstmord planen, wenn ständig jemand vorbeikommt und stört?

Ein Mann namens Ove ist die Verfilmung des gleichnamigen schwedischen Bestsellers von Fredrik Backman. Ganz im Stil der Vorlage vereint Regisseur Hannes Holm den augenzwinkernden und trockenen Humor mit berührenden Momenten der Erinnerung Oves an sein langes und ereignisreiches Leben. Denn immer, wenn Ove gerade kurz davor steht, seinen Selbstmord-Plan in die Tat umzusetzen, geht der Zuschauer mit Ove zurück in die Vergangenheit und lernt so Seiten an Ove kennen, die dieser eigentlich verbergen möchte.

Trailer zu Ein Mann namens Ove

Der Film hält geschickt die Balance zwischen großer Unterhaltung, die auch aus den leichtfüßigen Dialogen resultiert, und tiefen wahrhaftigen Momenten, die im gelungenen Zusammenspiel des gesamten Ensembles voller authentischer und wundervoll besetzter Figuren entstehen. An der Spitze steht dabei Rolf Lassgård als Ove. Äußerst überzeugend spielt er seine Rolle als mürrischer und polternder Miesepeter, der auf die Welt nicht gut zu sprechen ist und sie am liebsten aussperren möchte. Doch als die junge Iranerin Parvaneh, die von Bahar Pars sympathisch zupackend und mit grundoptimistischer Lebensfreude gespielt wird, die harte Schale des Griesgrams zu knacken beginnt, wandelt sich auch Lassgårds Mimik.

Rührend und bezaubernd sind diese Momente der Annäherung, die offenbaren, wie sanft dieser Ove auch sein kann und wie es gelingt, diese Figur nicht zu fürchten, sondern sie tief ins Herz zu schließen. Ein Mann namens Ove ist eine wunderbare Komödie aus Schweden, bei der man aus vollem Herzen lachen aber auch weinen kann. Und dankbar ist, im Kino diesen Mann namens Ove kennengelernt zu haben.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Ein Mann namens Ove Bewertung
Bewertung des Films
810

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