Bewertung: 2 / 5
Illumination kann es besser, das hat das Studio in der Vergangenheit gezeigt. Bei Ich - Einfach unverbesserlich 3 wird hingegen nur der Minimalkonsens geliefert. Eine wirr zusammengewürfelte und lieblose Story zeigt offensichtlich, dass die Macher keine Ahnung hatten, was sie noch in Teil 3 packen sollen. Das Ergebnis sind 90 gefühlt ewige Minuten, die bis auf eine Handvoll Gags in erster Linie die Langeweile beim Zuschauer fördern und ihn daran erinnern, doch mal wieder den ersten Teil zu schauen. Der war im Gegensatz zu diesem lauwarmen Aufguss nämlich gut und ist immer wieder sehenswert, somit das genaue Gegenteil von Ich - Einfach unverbesserlich 3.
Ich - Einfach unverbesserlich 3 Kritik
Balthazar Bratt, ehemaliger Kinderstar der 80er, hält die Welt in Atem und während er seinen neuen Plan ausheckt, sollen Gru und Lucy ihn stoppen. Die Aktion geht gehörig schief und nun steht das Pärchen ohne Job da, denn den haben sie eiskalt verloren. Doch zurück ins alte Leben möchte Gru nicht, schon gar kein Schurke mehr sein und so treten auch noch die Minions in den Streik und wäre das alles nicht schlimm genug, taucht aus dem Nichts auch noch Grus Zwillingsbruder Dru auf und damit ist das Chaos perfekt...
Trailer zu Ich - Einfach unverbesserlich 3
Wenn man nichts zu erzählen hat, sollte man besser gar nichts erzählen, aber im Falle von Ich - Einfach unverbesserlich 3 machen wir halt trotzdem einen Film und das Ergebnis sieht dann auch entsprechend aus. Animationsfilme haben für gewöhnlich immer das Problem, dass diese mit jeder Iteration ein wenig an Biss verlieren. Was als gute Idee beginnt, taugt oft nicht für viele Filme und früher oder später ist aller Saft aus einer Idee gepresst. Üblicherweise versucht man dann mit neuen Figuren und Problemen gegenzusteuern, doch ob dieser Plan aufgeht, hängt von der fundamentalen Geschichte ab. Die gibt es leider in diesem Teil nicht, denn es fühlt sich an, als würde man eine Reihe von Kurzfilmen in einen Topf werfen und auf Spielfilmlänge strecken.
So ist die Balthazar Bratt-Geschichte losgelöst vom Rest, der Dru/Gru-Story fehlt es an richtigem Pepp. Margo, Edith und Agnes laufen nebenher, wobei nur Agnes ein wenig Aufmerksamkeit mit ihrem Einhorntick bekommt. Lucy schleppt man mit, dichtet ihr eine halbgare "Ich muss mich in meine Mutterrolle reinfinden!"-Story an den Hals. Dann sind da noch die Minions, die jeder liebt, aber genau wie Sidekick Scrat am besten in homöopathischen Dosen verabreicht werden. Dass sie in voller Filmlänge irgendwann eher nerven, haben wir 2015 in Minions erleben dürfen. Dennoch müssen sie rein, wirken aber wie ein Fremdkörper.
Woran merkt man, dass ein Animationsfilm nicht der große Brüller ist? Wenn unzählige Kinder den Film mit anschauen und es die gesamten 90 Minuten hinweg totenstill ist. Selten haben wir erlebt, dass Kinder so wenig in einem Film dieser Art lachen, selbst bei den Minions nicht. Dabei ist Ich - Einfach unverbesserlich 3 nicht ohne Humor, entlockt immer wieder einen Schmunzler aber das ist einfach nicht genug. Es gibt keinen bissigen Humor mehr, keine fiesen Anspielungen und seit Gru so gut ist, kann man auch nicht mehr mit dem Schurkenimage spielen. Der Charme von einst ist verflogen und das ist schade, denn Gru ist noch immer liebenswert, nur verdient er bessere Geschichten.
So teilt Ich - Einfach unverbesserlich 3 das gleiche Schicksal wie die Shrek- und Ice Age-Reihen. Doch während es dort selbst nach vier Episoden erzählenswerte Geschichten gab, ist Ich - Einfach unverbesserlich schon nach wenigen Jahren und nur drei Teilen dort angekommen, wofür Manny, Sid und Diego beinahe zwei Jahrzehnte gebraucht und was sie erst in Ice Age 5 - Kollision voraus! erreicht haben - die Note "mangelhaft".