Der große Superhelden-Kracher des nächsten Jahres wird sicherlich Avengers 2 - Age of Ultron. Nur drei Monate danach kommt aber schon Ant-Man (ab dem 23. Juli 2015 im Kino), ein Film, den man auch nicht unterschätzen sollte, trotz allem, was vorgefallen ist. Regisseur Peyton Reed (Der Ja-Sager) ist mit dem Dreh in Atlanta auf die Zielgerade eingebogen - und kann offenbar froh sein, dass er Evangeline Lilly noch um sich hat.
In einem neuen BuzzFeed-Interview spricht Lilly, die als Hope Van Dyne und ab nächster Woche auch in Der Hobbit - Die Schlacht der Fünf Heere zu sehen ist, über Edgar Wrights ursprüngliche Vision für Ant-Man und gesteht, dass sie nach seinem Abgang um ein Haar selbst das Weite gesucht hätte. Wrights Idee, die Geschichten von Hank Pym und Scott Lang verschmelzen zu lassen, findet sie brillant. Manche Fans wollen Pym, andere lieber Lang, und auf diese Weise könne man beide Seiten zufriedenstellen. Cool sei auch, dass Janet Van Dyne (Wasp) in Ant-Man ihre Mutter und Pym ihr Vater ist, sie also quasi von zwei Superhelden großgezogen wurde. Dementsprechend soll ihre Hope kein Schlumps, sondern smart, kompetent, fähig und "kick-ass" sein.
Lilly erzählt, sie habe mit eigenen Augen gesehen, wie Wrights Drehbuch "marvelisiert" wurde. Marvel habe nun mal ein Universum etabliert, so jeder eine bestimmte Ästhetik und ein bestimmtes Gespür für Marvel-Filme erwartet. Was Wright erschaffen habe, sei aber eher ein Wright-Film und schon sehr anders gewesen, klassisch comichaft. Wenn Marvel diese Version von Ant-Man genehmigt hätte, glaubt Lilly, wäre es ein Mordspaß geworden, sowohl für die Beteiligten als auch für die Zuschauer. Es hätte jedoch einfach nichts ins Marvel-Universum gepasst.
Als sie dann erfuhr, das man sich von Wright getrennt hat, war Lilly im ersten Moment regelrecht geschockt. Allen seien große Wright-Fans und begeistert gewesen, mit ihm zu arbeiten. Sie selbst habe sich in der glücklichen Situation befunden, ihren Vertrag noch nicht unterschrieben zu haben. Lilly hätte sich zu dem Zeitpunkt also immer noch gegen Ant-Man entscheiden können, was sie auch beinahe getan hätte. Ihre Sorge war, dass Marvel wirklich nur eine Puppe haben will und niemanden mit einer echten Vision. Das Thema Ant-Man hatte sich für sie schon fast erledigt, da sagte man ihr, dass Paul Rudd die Hauptrolle spielt. Verdammt, dachte sich Lilly, weil sie unbedingt mit ihm zusammenarbeiten wollte. Sie ließ sich das neue Skript zuschicken und überlegte es sich doch noch mal anders. Außerdem fing sie erst dann an, Marvel-Filme zu schauen. Popcornkino meidet sie generell, umso erstaunter war sie, dass Marvel tatsächlich fantastische Filme macht.
Weibliche Unterstützung erhält Lilly durch Judy Greer (Carrie), die ihre Ant-Man-Rolle verraten hat: Sie sei Rudds (also Langs) entfremdete Ex-Frau. Mit ihm habe sie eine gemeinsame Tochter und eine schwierige Beziehung, aber Greer kommt es so vor, als ob ihr Charakter ihm immer noch die Daumen drückt und Erfolg wünscht. Mehr kann sie nicht sagen, aber das reicht ja auch erst mal.