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Das Rad der Zeit

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"Das Rad der Zeit": Tolle Fantasy, mit noch mancher Macke

Das Rad der Zeit Review

Das Rad der Zeit Review
4 Kommentare - 21.01.2022 von Moviejones
Wir haben uns "Das Rad der Zeit" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob sich diese Serie lohnt.
Das Rad der Zeit

Bewertung: 3.5 / 5

Wer bezüglich Fantasy auf den finsteren Look mit reichlich CGI eines Game of Thrones oder The Witcher eingestellt ist, muss sich bezüglich Schaugewohnheit mit Das Rad der Zeit erst einmal umstellen: Gefühlt geht es hier wieder etwas lichter und märchenhafter zu, auch wenn Action und im Verlauf immer finstere Entwicklungen anteasen, was da in folgenden Staffeln noch an Potenzial in der Robert Jordan-Adaption von Amazon schlummert. Hier, warum uns die Serie trotz so mancher Macke gefällt:

Das Rad der Zeit Staffel 1 Review

Die Geschichte dreht sich im Serienformat erzählt aus der Perspektive der magischen Aes Sedai Moiraine (Rosamund Pike) und ihrem Beschützer Lan (Daniel Henney) um ihre Suche nach fünf Taveren, von denen einer der Auserwählte sein soll als der Wiedergeborene Drache, und damit fähig, sich dem finsteren Dunklen König entgegen zu stellen, dessen Rückkehr es zu verhindern gilt...

Trailer zu Das Rad der Zeit

Storys um einen Auserwählten, der gegen eine finstere Herrscherfigur antreten muss, gibt es zuhauf, die beliebte Fantasyromanreihe mit ihren ersten Bänden aus den 90er Jahren ist da keine Ausnahme. Das Rad der Zeit-Serienschöpfer Rafe Judkins setzt daher zumindest den Fokus etwas anders durch den Perspektivwechsel, die erste große und grundlegende Abweichung von der Buchreihe, die dadurch aber auch den Mysteryfaktor erhöht. Zudem werden zwei weibliche Charaktere von Beginn an deutlich aufgewertet, das passt aber in diesem Fall durchaus auch in ihre Buchstory im Verlauf.

Reichlich mehr Abweichungen vom ersten Band wie auch grundsätzlich gibt es ebenfalls, mal zum Guten, mal zum Schlechten. Auch bedingt durch Produktionsprobleme durch Castaustieg/Recasting und Covid-19-Bedingungen, die zum Beispiel geplante Locations torpedierten, Massenszenen verhinderten und flottes Drehbuch-Anpassen bedingten. Während das Zusammenfassen von Ereignissen, die im ersten Band an viel mehr Etappen des Weges und zum Teil etwas anders stattfinden, mit auch mehr Charakteren, noch dramaturgisch gut gelöst Längen und Wiederholungen vermeidet sowie Charaktere, die nur für diese eine Etappe im Buch eine Rolle spielen, einspart, wird manchmal jedoch auch so viel aus diversen Bänden vorziehend durcheinander gewirbelt und neu hinzugedichtet, weggelassen, oder komplett uminterpretiert, dass der unbedarfte Zuschauer nach Staffel 1 eher zu viele Fragezeichen bei all den Andeutungen hat, als dass dadurch gekonnt Spannung erzeugt wird.

Richtig toll ist dafür das Casting der Hauptfiguren von Das Rad der Zeit, dafür glatte 5 Hüte, die einfach wirklich gut in ihre Rollen passen, wenn sie auch hier und da von der Buchbeschreibung abweichen. Das tut der Wirkung jedenfalls keinen Abbruch. Pike und Henney überzeugen von Beginn an bravourös als Moiraine und Lan, wie gut die fünf Stars der verbandelten Charaktere Rand, Perrin, Mat, Egwene und Nynaeve aus dem Dorf der Zwei Flüsse passen, wird auch für Nichtbuchkenner vor allem im Verlauf ihrer Charakterentwicklung in der ersten Season mehr und mehr deutlich. Auch die weiteren wichtigen wiederkehrenden Charaktere passen prima mit ihrer Besetzung, als Verbündete, aber auch im Schurkenbereich.

Die Entscheidung für praktische Effekte ist zwar grundsätzlich gut, doch sorgt sie auch für so manch nicht ganz so toll wirkende Szenen in Das Rad der Zeit (die Fährenszene mit den Trollocs!), auch wenn der Look wie grundsätzlich die Kostüme, Requisiten und Kulissen sich sehen lassen können. Einmal gewöhnt an den insgesamt etwas lichteren und mal mehr, mal weniger gekünstelten Stil weiß man den dadurch schon fast klassischen Fantasylook auch wieder zu schätzen. Storybedingt macht mehr Licht zu Beginn und mehr Schatten im Verlauf zudem Sinn, vor allem bei den Location-Szenen der Folge mit der Vertiefung der Aes Sedai (eine der besten und sich am rundesten anfühlenden Episoden) im Gegensatz zu mancher Schurkenszene oder den finsteren Visionen gefällt dies sehr gut und passt zum Inhalt. Musikalisch haben wir uns mehr erhofft, der Score gefällt durchaus, doch mangelt es ihm an einem so einprägsamen Wiedererkennungs-Theme wie ihn manch andere Serie deutlich und besser vorzuweisen hat.

Fast etwas zu gekünstelt und manchmal billig wirkt in Das Rad der Zeit auf den ersten Blick das CGI für die Darstellung des Lenkens der Macht von Moiraine, als Gegenstück zur dunklen wahnhaften Macht passt dies dann aber auch wieder ganz gut. Insgesamt hätte etwas mehr Budget der Serie sicher gut getan, aber das wird in Staffel 2 hoffentlich noch nachgebessert. Zu hoffen ist auch, dass dem Zuschauer die Macht, männlich wie weiblich, dann etwas mehr noch erklärt wird, wie auch die Sache mit dem Dunklen König und Wiedergeborenen Drachen im Zusammenhang von Vergangenheit und Gegenwart. So manches Flashback ist zwar cool, verwirrt aber nur noch mehr, wenn man nicht gerade Moiraines Infos aus ihrem Off-Stimmenpart zu Beginn und eingestreute Infos später hier und dort ständig parat abrufbar im Kopf hat - oder eben die Fantasy-Buchreihe kennt.

Als Buchkenner darf man sich in Das Rad der Zeit aber auch über manch tolle nah am Buch-Szenen freuen neben den Abweichungen und gespannt sein, wie die Veränderungen dennoch zu den Buchereignissen und anstehenden Charakterentwicklungen hinführen werden. Insgesamt ein solider Start mit mancher Macke, aber auch mit manch großartiger Szene, der Lust auf mehr Erklärung dieser Welt und die weiteren Ereignisse darin macht, auch wenn Staffel 1 noch deutlich Luft nach oben verspüren lässt. Auch das Staffelfinale weicht ab, auch hier im Guten wie Schlechten, hier hängt manches noch davon ab, wie man dies nach den nun ersten acht Episoden von Staffel 1 in Staffel 2 fortzuführen und zu erklären gedenkt.

Das Rad der Zeit Bewertung
Bewertung des Films
710

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4 Kommentare
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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
21.01.2022 13:16 Uhr | Editiert am 21.01.2022 - 13:39 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@Duck-Anch-Amun - bei The Witcher machte die 2. Hälfte von Staffel 1 das Chaos der ersten Hälfte generell gut wett und man bekam einfach mehr Wow-Gefühle als hier. The Witcher hat auch zwei der drei wichtigsten Charaktere abgesehen von einem zu flotten Sprung bei Yenifer ausreichend gut eingeführt. Das ist hier natürlich schwieriger, weil man eher GoT-like einfach mehr Charaktere hat und noch viel bedeutsamer zielgerichtet rumgereist wird, einfach früh auch schon mehr Worldbuilding passieren muss, damit man nicht total auf dem Schlauch steht, nicht nur coole Monster samt Kämpfe erschaffen, sondern auch die wichtigen Locations und Gruppierungen flotter gut hinbekommen muss.

Zudem wirkte The Witcher einfach frischer, während RdZ ein bisschen an einen Mix aus Herr der Ringe und Harry Potter erinnert, siehe neben auserwählt sein auch Trollocs > Orks, Moiraine > weiblicher, elbisch kühlerer Gandalf/Dumbledor, Dunkler König > Sauron/Voldemort, Mydraal > Nazguul, Todesser, Visionen durch den Ring/Voldemort > Visionen durch den Dunklen König, Loial > Hagrid, Taveren > die Gefährten/Potter-Freunde ... zu viel vertraut Wirkendes/eben klassische High Fantasy (natürlich auch in der Vorlage), um rasch auf Wow/Hype-Gefühle zu kommen. Die Aes Sedai sind aber für sich genommen ziemlich cool und im TV was Neues, auch die Art des Lenkens der Macht/Magie, so dass es eben gottseidank doch nicht allzu vertraut ist/aussieht - hier ist auch gut, dass man Logain gleich tiefergehender eingeführt hat als im Buch. Oder auch, was am Ende noch so passiert...

Staffel 1 von GoT würde ich auch nicht mehr als 6 - 7 Punkte von 10 geben, da setzte der Wow-Hype so richtig erst ab Staffel 3 ein.wink Das kann hier natürlich noch ähnlich passieren, mal abwarten. Einzelne coole Szenen und 2 - 3 richtig gute runde Folgen gibt es bei RdZ, daher ist es statt einer eigentlich soliden 6/3 Hüte (was schon über Durchschnitt wäre) eben doch eine 7/3,5 Hüte geworden - manche Macke wird eben durch andere Pluspunkte/coole Szenarien ausgeglichen.

Die einzige größere Fantasyserie, die nach GoT und auch besser als GoT schon in der ersten Staffel enorm gut abgeliefert hat ist His Dark Materials. Da die aber eh nur 3 Staffeln hat, kommt dazu mal eine komplette Serien-Review, wenn sie durch ist. Hier ist der Vorteil für die Macher, dass es aber auch schon bei der Vorlage nur um eine Trilogie geht und nicht zig Bände, und mehr Realität reinspielt als bei den anderen Fantasywerken.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
21.01.2022 12:35 Uhr | Editiert am 21.01.2022 - 12:37 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Duck:

Der von dir genannte fehlende Bezug zum/zur Auserwälten/in kommt nicht von irgendwoher. So spannend das für Nicht-Buchleser mit Sicherheit auch war, hat die Entscheidung das so aufzubauen, erhebliche Probleme und Nachteile mit sich gebracht.

Dadurch das man Rand meistens im Hintergrund gelassen hat, eigentlich geradezu krampfhaft versucht hat von ihm abzulenken, waren gerade die anderen Figuren mehr im Fokus. Er war ja so ziemlich der einzige der Charaktere, der nichts besonderes konnte oder eben aufgefallen wäre.

Erschwerend kommt noch hinzu, das man bisher die Prophezeiungen des Drachen, also den Karaethon-Zyklus (das Buch was Rand in der Bibliothek kurz in der Hand hatte) augeblendet hat, weil das zuviel über die Identität preisgegeben hätte. Das ist aber für die weitere Handlungsweise des Wiedergeborenen Drachen so immens wichtig, das man auch hier dringend in der 2ten Staffel nachbessern bzw. nachliefern muss.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
21.01.2022 12:12 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Gute Review, die eigentlich meine Meinung und Review wiederspiegelt, einzig zu den Auserwählten hatte ich nicht so einen tollen Bezug, wobei ja auch DrStrange schon unterstrich wie gut das Casting war.
Insgesamt finde ich allerdings, dass die Serie weniger Macken hat als The Witcher z.B., welchen ihn bisschen besser bewertet habt. Ich finde da die Macken offensichtlicher, zudem kann das Rad dann auch beim Worldbuilding (trotz vieler Rätsel), den Sets und den Effekten (wobei auch ich die Darstellung von Magie ziemlich künstlich empfinde) punkten.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
21.01.2022 09:20 Uhr | Editiert am 21.01.2022 - 09:23 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Moviejones / @Topic:

Hat denn hier jemand an den Büchern weitergelesen ?! wink

Eine schöne und passende Kritik, welche die wichtigsten Punkte anreisst. Sehe ich ja in meiner Kritik(en) ziemlich ähnlich.

Wer bezüglich Fantasy auf den finsteren Look mit reichlich CGI eines Game of Thrones oder The Witcher eingestellt ist, muss sich bezüglich Schaugewohnheit mit Das Rad der Zeit erst einmal umstellen

Das hatten wir ja schon. Das RdZ ist eben High Fantasy und hat auch in den Büchern nie so einen düsteren und dunklen Ton, wie die beiden genannten Reihen. Verschiedene Subgenres innerhalb des Genres "Fantasy".

Zudem werden zwei weibliche Charaktere von Beginn an deutlich aufgewertet, das passt aber in diesem Fall durchaus auch in ihre Buchstory im Verlauf.

Das empfand ich ebenfalls als sehr positiv, gerade da sie später sowieso enorm viel Platz eingeräumt bekommen. Irgendwann jenseits von Band 6... kann mich nicht mehr erinnern welcher es war... gibt es einen Band, der zu 3/4 nur von den weiblichen Protagonisten handelt.

Richtig toll ist dafür das Casting der Hauptfiguren von Das Rad der Zeit, dafür glatte 5 Hüte

Absolut. Besser hätten sie die Darsteller nicht finden können. Hier bleibt noch bedingt durch den Ausstieg von Barney Harris die "Wildcard" Dónal Finn in Staffel 2. Die Darstellerin von Elayne wird ja eh schon überall gelobt, so das ich nicht glaube das hier was anbrennt.

Grundsätzlich (wie ich ja schon geschrieben habe) sehe ich als größte Baustellen, das man mehr Budget ausgibt und der Serie in irgendeiner Form mehr Lauflänge gewährt. Die erste Staffel steht mit Sicherheit nicht schlechter da, als genannte Konkurrenzprodukte in ihren ersten Staffeln, aber man ist auch etwas im Minusbereich, den man in der zweiten Staffel aufholen muss. Es gibt einiges was noch besser oder überhaupt mal erklärt werden muss und man kommt aus der ersten Staffel mit einem Sack voll Cliffhanger raus. Da muss daran gearbeitet werden. Aber ich sehe im Positiven, das Rafe und sein Team hier definitv das große Ganze im Blick haben und gar nicht versuchen ein Buch, sondern den Kern der Buchreihe zu verfilmen. Daher denke ich auch, das sie sich selbst bei noch fragwürdigen Entscheidungen in der ersten Staffel, bestimmt etwas dabei gedacht haben, was sich evtl. erst in späteren Staffeln auszahlen wird.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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