Bewertung: 3.5 / 5
Eine der beliebtesten Weihnachtsgeschichten für Kinder wird in diesem Jahr neu aufgelegt und wer seit jeher ein Fan des grünen, grantigen Griesgrams ist (vielleicht sogar selbst Weihnachten verabscheut), sollte sich Der Grinch nicht entgehen lassen. Am meisten macht der Film Laune mit Anhang und die moderne CGI-Interpretation macht einige Dinge möglich, die der kultige Klassiker mit Jim Carrey so nicht bieten konnte.
Der Grinch Kritik
In Whoville leben die Einwohner einträchtig miteinander und machen den Anschein, dass sie sich ganze 360 Tage nur auf den einen Moment im Jahr vorbereiten: Weihnachten! Es wird geschmückt, gelacht und fröhlich zur Arbeit gefahren, weil das Fest auf die Seele der Whos einwirkt. Nur einem ist das herzensgute Getue ein Dorn im Auge: Mister Grinch, der weit entfernt von Whoville in einer Höhle haust und einfach nichts mit den Feierlichkeiten anfangen kann. Da kommt ihm eines Tages die Idee, den Mitmenschen Weihnachten zu stehlen - denn wenn es den anderen auch schlecht geht, würde das seine Laune ungemein steigern...
Trailer zu Der Grinch
Zugegeben, der Grinch ist wie Halloween ein sehr amerikanischer Export, aber spätestens seit der Verfilmung mit Jim Carrey aus dem Jahr 2000 sieht man den Weihnachtsmuffel mit schöner Regelmäßigkeit neben Kevin, Buddy und Aschenbrödel im Weihnachtsprogramm. Carrey spielte die Rolle einst dermaßen fantastisch und übellaunig, so dass man gar nicht umhin kann, den Grimassenschneider auch jetzt an jeder Ecke zu vermuten. Fast scheint Der Grinch nicht dem Original entsprechend (der eh nicht grün war), sondern bei Carrey abgekupfert zu haben.
Dennoch bietet der aktuelle Film, allein schon wegen der Möglichkeiten, die von den Computeranimationen ausgehen, eine Vielzahl an neuen Szenen und Scherzen. Sei es der treue, vierbeinige Begleiter des Grinch, der fliegende Schlitten oder die sagenhafte Raubnacht, auch wenn man sich über Dinge wie Schwerkraft oder andere physikalische Gesetzmäßigkeiten um Himmelswillen keine Gedanken machen sollte. Hinzu kommt der moderne Anstrich bei der musikalischen Untermalung seitens Danny Elfman und durch die Erzählerstimme, die im englischen Original sehr treffend von Pharrell Williams stammt.
Ebenso passend wird der Grinch himself von Benedict Cumberbatch gesprochen, der für seine tiefe, sonore Stimme bekannt ist und schon Drachen zum Stimmbruch verhalf. Im Deutschen übernimmt Otto diese Rolle, der vielen als Faultier Sid oder Drache Mushu im Ohr sein dürfte. Der Trailer erinnerte uns noch zu sehr an diese wundervollen Sprechrollen von ihm, aber möglicherweise gewöhnen wir uns ganz schnell nach Sichtung der deutschen Version an diesen Grinch.
Nach Der Lorax aus dem Jahr 2012 ist dies Illumination Entertainments zweiter Film nach einer Geschichte von Dr. Seuss und die ist ihnen gelungen. Drollig erzählt, liebevolle Figuren und gerade für Kinder ein paar sehr schöne Witze dabei (die Bergziege hatte uns aber auch), so dass die anderthalb Stunden in Der Grinch sehr unterhaltsam vorbeigehen. Denn es ist nie zu früh, von Weihnachten genervt zu sein, wie das Poster prophezeit - fast ist man geneigt, es dem Grinch aus Sympathie nachzumachen.