Bewertung: 3.5 / 5
Halloween Haunt revolutioniert nichts, aber liefert dem Zuschauer gute Horrorunterhaltung. Der Titel mag in dieser Jahreszeit sehr banal klingen, und viele Elemente sind tatsächlich extrem vertraut, dennoch schafft es dieser blutige Horrorhaustrip ziemlich schnell, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und präsentiert dabei so manche Stärke, die wir dem Film so im Vorfeld gar nicht zugetraut hätten. Dank kurzer und knackiger Laufzeit kommt keine Langeweile auf und so kann Halloween Haunt seine ganze Wucht entfalten. Perfekt für diese Jahreszeit!
Halloween Haunt Kritik
Studenten haben es manchmal schwer, vor allem wenn ihre Rolle in einem Horrorfilm herhalten muss. Harper (Katie Stevens) bildet da keine Ausnahme, denn die Studentin verschlägt es mit ihren Freunden in ein reinrassiges Spukhaus, in welchem, so sagt man, mit den Ängsten der Besucher gespielt wird. Was nach einem großen Spaß klingt, entpuppt sich als bitterer Ernst, denn dieses Spukhaus ist keine scherzige Attraktion für Übermütige. Schnell wird klar, dass ein Kampf um Leben und Tod auf alle wartet, die entkommen wollen...
Trailer zu Halloween Haunt
Auch wenn der Titel Halloween Haunt beim ersten Hören Assoziationen hervorrufen dürfte, mit der berühmten Halloween-Reihe um Michel Myers hat dieser Horrorfilm so gar nichts zu tun. Unbedarfte könnten sogar denken, es handele sich hier eher um ein billiges Rip-Off. Doch weit gefehlt, denn sieht man von dem Titel einmal ab, der dafür passend zur Jahreszeit und entsprechendem Tag im Jahr erscheint, entpuppt sich Halloween Haunt als überraschend launige Genrekost, die an mehr als nur einer Stelle positiv überrascht.
Die Ideengeber hinter A Quiet Place wollten mal was Neues ausprobieren und schlagen mit Halloween Haunt nun die komplett andere Richtung ein. Statt subtilem Horror, der von leisen Tönen und einigen Schreckmomenten umgarnt wird, ist das neueste Werk auf den schonungslosen und intensiven Nervenkitzel ausgelegt. Die enge Umgebung und gesamte Inszenierung sorgt für wohlige Klaustrophobie und auch wenn vieles an bekannte Genregrößen erinnert, schafft es Halloween Haunt häufig, den Zuschauer positiv zu überraschen.
Das ist auch die große Stärke des Films, der zwar hier und da eigene kreative Ideen einwirft, an vielen Stellen aber eben auch die Genrehöhepunkte geschickt zu zitieren weiß. Im Kern wird klassische Unterhaltung geboten, in der durchschnittliche Schauspieler in mittelprächtig interessante Rollen schlüpfen, die alle nur als Platzhalter für den einen oder anderen grausigen Tod herhalten müssen. Dennoch kommt es eben darauf an, wie ich diese Mixtur verkaufe und aufbereite, denn auch Bekanntes kann sehr unterhaltsam sein.
Und so ist dann auch Halloween Haunt genau das, was ich als Zuschauer von so einem Film erwarte. Einfach guten, gruseligen und vor allem blutigen Spaß, der Akzente setzt und mit 90 Minuten genau die perfekte Länge hat, um das Ganze nicht mit künstlichem Ballast zu überladen. Hier konzentriert man sich auf das Wesentliche und die Elemente, die schon immer im Horrorgenre funktioniert haben. Damit wird Halloween Haunt zu einem überraschend guten Horrorsnack!