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30 Minuten oder weniger

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30 Minuten oder weniger Kritik

30 Minuten oder weniger Kritik

30 Minuten oder weniger Kritik
0 Kommentare - 04.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "30 Minuten oder weniger" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Eines Tages wird der Pizzabote Nick (Jesse Eisenberg) von den Gangstern Dwayne (Danny McBride) und Travis (Nick Swardson) entführt und zu einem Bankraub gezwungen. Dies gelingt ihnen dadurch, daß sie Nick eine Bombe um den Körper schnallen. Nick versucht derweil seinen Freund Chet (Aziz Ansari), trotz eines Streites, dazu zu überreden, ihm zu helfen.

Ich gebe etwas vorweg, ich erdenke und erarbeite mir ein Konzept für einen Film, dessen Prämisse so absurd, besonders und wie gemacht für einen Film klingt. Und dann, dann mache ich diesen Film und entscheide mich dafür, ihn als etwas zu inszenieren, daß man nicht identifizieren kann. So, oder so ähnlich funktioniert 30 Minuten oder weniger. Wenn man dieses Werk analysiert, dann fällt vor allem auf, wie hin- und hergerissen das Drehbuch ist und nicht weiß, was genau es eigentlich sein will. War Ruben Fleischers Zombieland (2009) noch der Inbegriff eines pubertären Anarchismus, so ist dieses Werk in einer gewissen Melancholie gefangen. Nicht etwa indessen, daß das Gezeigte so schwer verdaulich wäre, gleichwohl ist er Gefühls technisch einfach ein kompletter Ausfall. Denn das, was passiert, ist in der gesamten Laufzeit maximal ein müdes Lächeln wert. Dialoge handeln von irgendwelchen Sexfantasien von Heranwachsenden, oder der Brutalität, die den Figuren zu Teilen passiert. Doch eine absurde Prämisse ist nicht allein für einen guten Film verantwortlich und dieser Film verweist immer wieder darauf, daß er ja lustig sei, weil das, was passiert, unglaublich ist. Doch da ist kein Witz. Nicht im mindesten wird diese Freundschaft greifbar und die Charaktere, die dargestellt werden, haben eigentlich keinen Charakter.

Wenn man einen Film als belanglos abtut, dann ist das häufig etwas, was man erklären muss. Filme und deren Relevanz, wie auch die allgemeine Relevanz der Kunst sind ja Themen, die durchaus für Diskussionen sorgen können. Daß es Filme gibt, die belanglos sind, beweist 30 Minuten oder weniger. Denn ließe man mal all die Fehler, die hier gemacht werden, also aus rein dramaturgischer Sicht außen vor, dann verleibt man bei diesem Film bei etwas, was keinerlei Bezug zur Realität hat. Die gezeichneten Probleme, sind allenfalls pubertärer Art. Wenn der Film sich dann weiter entwickelt und seine eigene Geschichte entfaltet, dann mag das sicherlich einen realen Bezug haben. Den gibt es nämlich, doch fragt man sich schon, wohin man das gedanklich stecken soll. Soll man als Zuschauer nun aufpassen, daß man keine Bombe umgeschnallt bekommt und damit keine Banken ausrauben soll? Soll man weniger davon träumen, mit einer sexuell erregenden Frau, oder einem Mann zu schlafen? Soll man sich weniger mit seinen Freunden über deren attraktive Schwestern unterhalten? Soll man weniger Klischees von irgendwelchen Einwandererfamilien in den Vordergrund rücken? Themen hat dieser Film ohne Ende. Es gibt viel zu bereden, wenn der Honigbaum entdeckt wird. Doch diese Themen sind gar nicht schockierend und sie sind auch nicht unbedingt das, worüber man am Ende des Tages vielleicht mal lachen würde.

Humor ist streitbar. Zumindest in dieser Hinsicht muss man sich nicht über 30 Minuten oder weniger streiten. Der Film verbleibt bei schauspielerischen Leistungen, die von vorne bis hinten überzeichnete Klischees abbilden. Besonders Jesse Eisenberg darf hier mal wieder zeigen, daß Sarkasmus ihm nicht fremd ist. Authentisch mag das sein und es ist sicherlich auch nicht so, daß der Film mit schlechtem Schauspiel überhäuft ist. Doch das dünne Drehbuch macht es allen Beteiligten sichtbar schwer, im Gedächtnis zu bleiben. Ja, ein bisschen Action gibt es da. Und es mag rebellisch anmuten, wenn Nick Davis seinen Job kündigt. Unterdessen serviert der Film eigentlich weiterhin nur Klischees. So etwa in Form von einem Kriminellen, der natürlich Migrationshintergründe aufweist und hier von Michael Peña verkörpert wird. Auch das mag zwar noch lange kein knallharter Rassismus sein. Schließlich sind gerade Komödien immer so ein wenig im Spiel mit dem Feuer, weil sie Klischees mehr noch als alle anderen Genre ablichten. Doch retrospektiv kann das schon ein wenig schwierig anmuten. Unterdessen zeigt sich auch hier wieder ein übliches Fleischer-Thema, daß den Regisseur wohl sehr stark mit Steven Spielberg verbindet.

So wird die Figur von Danny McBride von einem Hass auf den eigenen Vater angetrieben. Es soll darum gehen, den Vater aus dem Weg zu räumen, um endlich Macht zu erhalten. Natürlich will man den Vater in psychologischer Hinsicht wohl auch beeindrucken. Aber das Thema der Väter, ist hier eben sehr wichtig. Danny McBride ist immer wieder versucht darin, die Brutalität dessen, in Humor zu packen. Doch er war am Ende des Tages wohl auch nur stets bemüht. Gleichzeitig zeigt sich, daß Väter hier immer für die Probleme ihrer eigenen Kinder verantwortlich sind. Postmodernes Rumjammern ist das Wohl. Natürlich dürfen Beziehungen innerhalb einer Familie kompliziert sein und natürlich gibt es Familien, die sind nicht einfach. Aber die gesamte Charakteristik, über den Vater zu definieren, daß ist dann am Ende des Tages auch ein Fall für die Psychoanalyse.

Tja und im Endeffekt gibt es da nicht viel. Ein paar abgedroschene Gags, eine seltsame Mischung aus Action und Humor und eine Geschichte, die man vielleicht nicht als Komödie aufgezogen hätte. Klar, daß Werk ist kurzweilig, doch verbleibt man bei 30 Minuten oder weniger bei einem Film, der keinerlei Relevanz hat und sich irgendwie wie eine seltsame Mischung aus zwei Genres anfühlt.

30 Minuten oder weniger Bewertung
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