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A Avantivanti!

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Avanti, Avanti! Kritik

A Avantivanti! Kritik

A Avantivanti! Kritik
0 Kommentare - 30.05.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "A Avantivanti!" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der Bostoner Geschäftsmann Wendell D. Armbruster (Jack Lemmon) kehrt auf die idyllische Insel Ischia um den Leichnam seines Vaters nach Hause zu bringen. Der Vater starb bei einem Autounfall und Wendell muss weiterhin erfahren, daß sein Vater sich Jahr für Jahr auf der Insel mit einer Geliebten getroffen hat. Deren Tochter Pamela (Juliet Mills) er nun begegnet und sich nach anfänglicher Antipartie nach und nach in diese zu verlieben scheint.

Nachdem Meisterregisseur Billy Wilder bereits zuvor unzählige Male bewieß was für ein phantastischer Regisseur er war, brachte er Anfang der 1970er Jahre mit Avanti, Avanti! eine leichtfüßige Komödie, die ganz im Zeichen der Zeit stand und sich eben auf seine Hauptcharaktere fokussierte. Mit Jack Lemmon lief e schon mehrmals gut, wenngleich er hier die Antithese zu seinem Charakter aus Das Appartement spielt, trifft er ein weiteres Mal ins Schwarze und zeigt uns wie Facettenreich er war.

Juliet Mills hingegen spielt die für die damalige Zeit typische, irgendwie Naive Herzdame. Wobei Wilder da weiter dachte als so mancher seiner Kollegen. Denn Mills ist nicht einfach nur Eye-Candy, um dem Mann zu gefallen, sie ist natürlich auch ein wenig weiter gedacht. Denn Pamela ist vielleicht eine Art Prototyp des Feminismus, wenngleich dieser nicht zur Gänze ausgearbeitet war und vielleicht auch heute noch nicht ist, war Billy Wilder in der Hinsicht seiner Zeit in jedem Flal voraus. Ich erinnere da gerne an Octopussy, deren ganzer Kniff es eigentlich nur ist, mal richtig von einem Mann geliebt zu werden. Aber lassen wir diese Art von Seitenhieben.

Und unter der Oberfläche schlummert - wie für Wilder üblich - noch so viel mehr. Es geht nicht nur darum eine gute Zeit zu haben. Es geht auch darum systemisch zu hinterfragen. Man mag das simpel finden, wenn sich eine Britin über den ungehobelten Amerikaner echauffiert und damit läge man in jedem Fall richtig. Aber das ist nicht der wahre Subtext. Natürlich sind Amerikaner schon immer recht aneignend gewesen. Alles andere zu behaupten wäre Geschichtsrevision. Doch worauf Wilder eigentlich wieder aufmerksam machen will, ist die profitorientiertheit der Menschen. Diese geben sich einem kapitalistischen System hin, in wel hem sie keine größere Freude empfinden als immer weiter und immer höher zu gehen. Dabei führt Wilder dieses Denken vor und möchte es verstanden wissen.

Gerade Lemmons Armbruster versteht die Welt um ihn herum nicht. Er reist an einen schönen Ort, um seinen Vater zu holen, nimmt die eigentliche Schönheit aber nicht wahr und versteckt sich hinter kalten Mienen. Als wäre es das normalste der Welt den toten Körper des eigenen Vaters mit nach Hause zu holen.

Natürlich stellt Wilder mt Pamela das konkrete Gegenprogramm auf den Plan und will uns damit zeigen wie wenig der herrschende Mann, der eben auch sehr verklemmt und prüde zu sein scheint, eigentlich weiß. Natürlich fühlt er sich überlegen und versucht auch der Frau die Welt zu erklären. Allerdings scheint sie sie eher noch verstanden zu haben, als er. Und das obwohl ihr psychischer Gesundheitszustand nicht mehr ganz so komplett ist. Ja, der amerikanische Traum wird hier aufs Korn genommen.

Wilders Komödie ist eben viel mehr als eine zweistündige Lachnummer. Wenngleich auch nicht jeder Witz so zündet, wie gedacht, ist es auf jeden Fall unterhaltsam. Wobei gerade die Laufzeit einige Abstriche hätte vertragen können. Denn es dauert schon ein wenig länger als es nötig gewesen wäre. Und dazu gesellt sich der für diese Zeit typische unterschwellige Rassismus anderen Kulturen gegenüber. Man kennt das: Ein Charakter reist in ein völlig fremes Land und findet die Leute und Strukturen dort so wneig nachvollziehbar. Doch auch hier möchte man Wilder nicht mutwillig was unterstellen und könnte sogar dazu übergehen, daß es dadurch, das Armbuster so ein wneig verblödet und zynisch scheint, schon fast wieder ironisch gemeint ist.

Damit ist der Film ein zweischneidiges Schwert: Zum einen viel zu lang und teilweise auch zu unaufgeregt. Dreht man das Schwert aber um, so bekommt man zumindest mehr als solide Unterhaltung. Das man dabei natürlich nicht an die ganz großen Werke von Wilder herangelangt dürfte jedem klar sein. Aber das macht auch nichts, denn das gezeigte kann unterhalten und im Endeffekt ist das alles worum es geht.

A Avantivanti! Bewertung
Bewertung des Films
710

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