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Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung

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Austin Powers 2 Kritik

Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung Kritik

Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung Kritik
0 Kommentare - 18.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung" ist.

Bewertung: 3 / 5

Dr. Evil (Mike Myers) reist mit einer Zeitmaschine zurück in die 1960er Jahre und raubt Austin Powers (ebenfalls Mike Myers) sein Lustempfinden. Jetzt fehlt Powers seine Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht. Also reist auch er mithilfe eines Zeitportals in das Jahr 1969 und versucht seine Libido wiederzugewinnen und mithilfe von Agentin Felicty Shickfick (Heather Graham) Dr. Evils Plan zur Übernahme der Weltherrschaft zu stoppen.

Derber Humor ist in der Regel mit Fäkalhumor, Witzchen über in der Gesellschaft besonders Geschütze Personengruppen oder eindrucksvolle Zurschaustellung von Körpern in Verbindung zu bringen. Nicht vielen, daß muss man sagen, gelingt es daraus auch tatsächlich so etwas wie Humor zu produzieren. Nicht etwa, weil es unmöglich wäre oder geschmacklos sich über alles Erdenkliche lustig zu machen. Doch das muss schon eine gewisse Substanz aufweisen und Humor ist ja, wenn er gut gesetzt ist, Sprengkraft. Nicht umsonst könnte der eher mäßig bis gar nicht lustige Jan Böhmermann mit seinem Schmähgedicht so viel Aufmerksamkeit generieren. Davon abgesehen fehlt es jenen Witzen aber tatsächlich am Witz. Und das ist tatsächlich das schlimmste, auch weil gerade die Spoof-Filme und Komödien um die Jahrtausendwende immer wieder in die Verlegenheit kamen, ihren Witz aus besonders drastischem Zeugs zu gewinnen, was darüber hinaus auch einfach nur ekelhaft war. Über Scary Movie (2000) braucht man an der Stelle gar nicht reden. Eine Persiflage auf eine Analyse und ebenso so große Persiflage wie Scream – Schrei! (1996) zeugt nicht nur von einem groß ausgelegten Antiintellektualismus, weil man Cravens Werk offenkundig nicht verstanden hat, nein, es ist auch nichts Künstlerisches daran, wenn man mit ekelhaftem und vermeintlich grenzenlosem schocken will, aber dann eben auch vor dunkelhäutigen Menschen haltmacht, weil man wie im Falle der Wayans-Brüder eben selber schwarz ist. Nun leidet Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung zwar nicht an diesem Problem, aber sehr wohl daran, daß er mitunter einfach nur ekelhafte Witze aufbereitet.

Klar, heute sind wir sensibilisierter und sowieso viel bessere Menschen und bla bla bla. Nein, auch Witze über Menschen mit Übergewicht gehen klar, denn Humor und Komödie besteht auch immer daraus, sich über Oberflächlichkeiten lustig zu machen. Allerdings muss man das nicht lustig finden und tatsächlich ist es in diesem Fall auch nicht lustig, wenn Mike Myers im Fatsuit steckt und diesen Körper zur Schau stellt. Ist natürlich Geschmacksfrage, aber ja, so richtig zielsicher sind die Witze nicht. Waren sie auch im Vorgänger nicht immer. Das muss man schon sagen. Aber Problem ist, daß hier alles so überdreht und pseudo-lustig ist, daß man mitunter wirklich in diesen Momenten einfach nur Abscheu empfindet, weil es auch nicht wirklich provokant ist. Wenn man provokant mit Körperlichkeit erreichen will, sollte man stattdessen wohl Riva Lehrer heißen und Körper tatsächlich in den Mittelpunkt der Arbeit rücken. Allgemein muss man sagen, daß es Mike Myers natürlich hier mit all seinen Rollen ein wenig übertreibt und tatsächlich gelingt es ihm am besten, wenn er hier wieder den Dr. Evil gibt. Denn auch ein Austin Powers selber ist mit seiner gesamten Attitüde durchaus anstrengend, wenn es darum geht, einen Film tragen zu wollen. Das kann er nicht wirklich und es ist einfach zu weit weg von dem, was man aushalten kann und auch noch verschmerzen möchte. Klar ist, daß Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung kein gänzlich unlustiger Film ist. Aber sicherlich einer, der nicht mehr so gut funktioniert wie es noch sein Vorgänger tat und die Gründe hierfür könnten durchaus sehr divers sein.

Zum einen wäre da die Drastik des Humors, der eben nicht mehr so gut auf dem schmalen Grat gehändelt wird, wie noch Austin Powes – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat (1997). Ganz salopp gesagt ist es niveauloser geworden. Davon abgesehen hat der Film aber auch durchaus das Problem einfach nicht mehr so originell zu sein. Konnte man den ersten Film noch als bitterböse Parodie auf besonders den Connery-Bond und seinen Sexismus lesen, ist das hier einfach nicht mehr so ertragreich, weil es eben schon bekannt ist. Klar, daß heißt nicht, daß der Film komplett unanschaubar wäre. Im Gegenteil, auch hier muss man sagen, daß viele dieser Einfälle zünden, solange man sich eben komplett auf die Klischees der Agentenfilme, allen voran also James Bond versteift. Da werden dann Geheimverstecke völlig absurd in Szene gesetzt. Auch die Darstellung einer gesamten Generation, als Folge einer Zeitreise in die sogenannten Swinging Sixtees sind ja bemerkenswert. Und da wird dieser Film dann wiederum auch sehr anspruchsvoll, was die reine Bedeutung von Kunst angeht. Denn er zeichnet eine völlig überdrehte, absurde Gesellschaft. Auch in den Sets zeigt sich das. Da hat Regisseur Jay Roach ein Gespür für eine absurde Ästhetik, die aber gleichsam eben der Kontrast einer Welt ist, die vom Zuschauer ernst genommen werden will. In diesen Outfits und in dieser Zeit ist das tatsächlich aber nur schwer machbar und dann ist der Film tatsächlich sogar wirklich witzig.

Man könnte natürlich an der Stelle auch so frei sein und über die vermeintliche Geschichte in Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung reden, doch ehrlich gesagt müsste man lange suchen, um überhaupt so etwas zu finden. Die Figuren haben halt Spaß im Szenario, hauen sich irgendwelche Sinnlosigkeiten um die Ohren und das war es eben. So sind solche Parodien ja öfter aufgebaut. Und ja, daß macht den Film zwar schwieriger zu betrachten und man muss auch sagen, daß das nicht immer aufgeht. Aber damit steht es eben auch in der Tradition von Werken wie Der rosarote Panther (1963), dessen spätere Filme eigentlich auch nur noch eine Ansammlung von häufig zumindest gut gemachtem Nonsens waren.

Auch wenn es dem Film an Frische und teils Gespür für gute Witze fehlt, so kann Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung nach wie vor durch teilweise sehr absurde und gut persiflierende Momente überzeugen. Schauspielerisch ist Mike Myers eine eins von dreien und dennoch kuriert der restliche Cast dieses Drama recht schnell wieder aus. Die Ästhetik hingegen ist absolut atemberaubend.

Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung Bewertung
Bewertung des Films
610

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