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Avengers - Endgame

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Retroreview - Diskussion meiner Originalkritik

Avengers - Endgame Kritik

Avengers - Endgame Kritik
1 Kommentar - 28.03.2023 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Avengers - Endgame" ist.
Avengers - Endgame

Bewertung: 4.5 / 5

Hallo allerseits,

die folgenden Absätze sind quasi eine Jahre später angelegte Kurskorrektur meiner Originalkritik, daher werde ich auf meine Originalkritik eingehen und dann dementsprechend diskutieren, zumeist eigentlcih den Aussagen widersprechen, ggf. auch mal bestätigen. Aber im Endeffekt geht es darum, dass ich jetziger Stand mit meiner Originalwertung von 6 Punkten einfach mal falsch lag und die korrigieren möchte. Dennoch kann ich auch mein vergangenes Ich ganz gut verstehen und seine Argumente nachvollziehen, daher lasse ich beide Kritiken hier, je nachdem wer auf welcher Seite steht ;-)

Trailer zu Avengers - Endgame

Ab hier, weil ich davon asugehe, dass jeder den Film kennt, und ich einen Diskurs mit mir selbst treibe, massives Spoilerterritorium, auch für die Filme und Serien, die danach noch kamen! Letzte Warnung ;-)

Also dann, kurz und knackig: Endganme ist perfekter Bombast, der sowohl Infinity War fortsetzt, als auch die Heldenreise mehrerer Protagonisten beendet, dabei aber auch den Mumm besitzt, eben nicht den einfachsten Weg zu gehen, sondern tatsächlich eine ausgefeiltere Story ranzusetzen, dessen tatsächlcihen Konsequenzen sich erst nach und nach zeigen werden. Das sogenannte Happy End am Ende ist retrospektiv betrachtet eben durchaus extrem ambivalent und eben kein Ende. Aber das weiss man zu dem Zeitpunkt des Endes von Endgame eben alles noch nicht! 9 Punkte!

Mein oft herangeführte "Mär" der mangelnden oder falschenCharakterentwicklung in diesem Film ist eben genau das, ein Märchen. Der Film nimmt sich eben genau die Zeit, alle wichtigen Personen genau so zu positionieren, wie es für ihren Charakterarc notwendig ist, sei es, um diese für etwaige Fortsetzungen in Position zu bringen oder eben um deren Geschichten abzuschliessen, und das dann auch noch ziemlich moralisch, und dennoch eben nicht mit erhobenem Zeigefinger:

Black Widow bekommt einen kompletten Redemption Arc spendiert, inklusive einer sehr heroischen Selbstopferung und der nötigen Trauererweisung (etwas, was ich bei Originalsichtung so noch nicht wahrnahm), auch wird dies dadurch untermauert, dass ihr dann noch folgender Solo-Film eben auch noch beleuchtet, dass sie eben ziemlich viel Schlimmes getan hat zu ihrer Zeit.

Iron Man bekommt eben auch einen Redemption Arc, der auch durchaus gerechtfertigt ist, eben weil er als Händler des Todes anfing und sich erst mit der Zeit in einen Helden verwandelte, der dann zudem auch bereit ist zum Wohle aller auf sein eigenes Wohl zu pfeifen, trotz der Aussicht auf ein Happy End.

Und Steve Rogers ist der einzige, dem ein tatsächliches Happy End vergönnt wird, eben weil der durch und durch ein integrer Musterknabe ist.

Hawkeyes Überleben - etwas was mir bei Erstsichtung komplett gegen den Strich ging, eben weil der so viel Scheiß abzog - sowie sein Happy End mit seiner Familie hat sich im Übrigen im Nachgang eben nicht als falsche Entscheidung seitens der Filmemacher entpuppt sondern dessen Geschichte nur erweitert, um zu zeigen, dass da durchaus gewisse Konsequenzen auf ihn warten, und dass er eben nicht als eine Art Punisher durch die Gegen zog, sondern tatsächlich wohl eine Marionette gewesen sein wird. Auch da ist durchaus das letzte Wort und die letzte Konsequenz also nicht gesprochen.

Nebula durchschreitet die letzte Hürde zum Heldwerden, indem sie ihr früheres böses Ich konfrontiert.

Und der vermeintlich der Lächerlichkeit Preis gegebene Thor ist mitunter die tragischste Figur in dem Kreis, denn trotz seines Alters von rund 1000 Jahren hat er alles verloren sowie seine eigene Selbstachtung und muss sich erst aus dem Selbstdreck befreien. Seine vermeintlich lustigen Sidekick-Attitüden sind tief verwurzelte Ausformungen eines zutiefst erschütterten Selbstbewusstseins, der erst wieder aufgebaut werden muss. Auch hier ist die Fortsetzung danach eine absolut richtige Richtung, die der Charakter per se einschlägt, um wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen. Dass er dabei die Rolle eines vaters statt eines Königs einnehmen muss, passt da wunderbar ins Bild. Nur ist der Filmemacher, der das umsetzt eine völlige Katastrophe, und nicht die Story per se.

Und dann haben wir Thanos, in meiner ursprünglichen Kritik hatte ich dessen Charakterentwicklung als kompletten Charaktermord angesehen und nicht schlüssig. Auch dies muss ich komplett revidieren. Denn dieser Charakter passt genau so auch zu dem Charakter, den wir noch in Infinity War sahen, nur haben wir hier eben nicht seine Perspektive auf, sondern die der überlebenden Helden und er ist hier tatsächlich der Antagonist, der zudem hier sein wahres Potential des rücksichtslosen Despoten komplett auslebt, und im Zweifel sein Ego eben über sein angeblich hehres Ziel setzt. Das mag auf den ersten Blick inkonsequent erscheinen, ist aber in seiner Charakterisierung solcher Despoten durchaus gerechtfertigt und legitim.

ich hatte immer kritisiert, dass er als Film per se eben nicht ganz abliefert, aber auch das war ein Fehlschluss, denn er lässt durchaus lose Enden zu, aber diese dienen dem größeren Narrativ und dem was noch folgen wird, oder er hat seinen Fokus eben auch im Beenden von gewissen Zirkeln, so dass er teilweise nunmal als unfertig angesehen werden kann, aber wie gesagt, das ist eben nicht ganz zutreffend sondern ein Trugschluss und auch so gewollt.

Endgame ist in seinem ganzem Umfang extrem ambitioniert und er erreicht zu jedem Zeitpunkt sein Ziel. Wenn er etwa Wanda gegen Thanos antreten lässt, sieht man zum einen das enorme Potentiall dieser Figur (welches wir ja danach auch gleich zweimal erleben durften) aber zum anderen auch wie gefährlich sie sein kann. Bei Erstsichtung kann man auch schon etwas davon erahnen aber erst im ganzen und Großen sieht man, was hier teilweise an Vorarbeit geleistet wurde.

Was tatsächlich etwas ist, was man dem Film nicht vorwerfen kann, aber um das man nun Jahre später nicht umhin kann, als es mal anzusprechen, ist die Tatsache, dass der Film eben auf einem absoluten Höhepunkt endet, der nach so einem Klimax einfach nicht so bald wieder erreicht werden wird können.

Hinzu kommt, dass gestandene Recken ihren Dienst beenden und sie abgelöst werden von irgendwelchen Jugendwahn-Figuren, die mal weniger gut (Black Widow, Iron Heart) mal doch ganz gut (Hawkeye) passen. Also ein Hit and Miss.

Auch die Tatsache dass ausgrechnet Dr Strange so eine starke Rolle zugeschrieben wird, trotz so geringer Leinwandzeit, ist wirklich sehr gut umgesetzt. Alles in allem eben doch nicht so ein mieser Film sondern ein ganz starker Abschluss. Dass ich damals so ratlos zurück blieb, liegt möglicherweise an der enorm aufgebauten Erwartungshaltung sowie eben einiger damals so wahrgenommener Unzulänglichkeiten, die sich aber im Nachhinein fast schon allesamt als Cliffhanger für etwaige Fortsetzungen herausstellten (Hust, Loki, Räusper).

Ist Endgame nun die beste Comicverfilmung aller Zeiten? Wohl nicht wirklich. Aber er ist der Traum eines jeden Nerds, und wenn Cap dann nach jahrelanger Vorarbeit erst- und letztmals Avengers, Assemble ruft, dann hat der Film alles richtig gemacht.

Und um es in diesem Zusammenhang auch noch einmal so deutlich wie möglich auszusprechen: Zack Snyders JL Pamphlet, was ich auch jahrelang gegen jegliche Kritik verteidigt habe, bis ich das "Gesamtkunstwerk" dann sah, hat hiergegen nie auch nur den Ansatz einer Chance. Und sei es auch nur aus dem Grund, weil Avengers Endgame diese Meriten durch jahrelangen Vorbau hart aufgebaut und erarbeitet hat, die Filme sukzessive und fast unmerklich auf die düstere und nicht mehr ganz schwarz-weiße Betrachtungsebene gerückt hat und eben alle Figuren letztendlich zu Damaged Goods gemacht hat, sogar den Hallodrie Spidey. Etwas was Snyders Vision einfach nur behauptet hat und dann in ewig in die Länge gezogenen Superslomos nur zelebriert hat, behaupteterweise anstatt eine Geschichte zu erzählen.

Endgame ist in seinem Ausmass, in seiner Kosequenz, in den tatsächlichen Folgefilmen der tatsächlich größte und bemerkenswerteste aller MCU Verfilmungen, tatsächlich zusammen mit Infinity War (obwohl tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Filme), der nur deshalb so in der Art möglich war, eben weil Marvel das Glück hatte, bis zu diesem Film immer auf der Erfolgswelle zu schwimmen und dadurch all diese Freiheiten bekam. Darüber können wir sehr froh sein als Fans.

Aber Stand Anfang 2023 sehe ich diesen Film auch als absoluten Höhepunkt der Superheldenverfilmungen und als Wendepunkt in Richtung Abwärtsspirale. Keine der folgenden Verfilmungen konnte annähernd mehr mithalten (außer vielleicht Spidey 3) und was dann auch noch teilweise aufs Publikum losgelassen wurde, entsprach eben nicht mehr dem üblichen Narrativ des alle Quadranten abholens sondern eher Nische: She-Hulk, Miss Marvel, Eternals, Shang Chi, BP 2, ja sogar Moon Knight oder Werewolf by Night und erst recht falcon and WS - allesamt mit einer gewissen Agenda der Diversifikation versehen, und auf den ersten Blick alles sehr zerfahren, so dass auch die größten Incelfans vor den Kopf gestossen hier plötzlich gegen die Favoriten sich stellten.

Wie es weitergeht, steht evtl. ein bißchen an einer wichtigen Weg-Gabelung, aber dass ausgerechnet der von mir als Comic ziemlich verachtete Thanos Zyklus so eine Drive entwickeln konnt und uns die Figuren so nah brachte, das war schon tatsächlich retrospektiv betrachtet ganz großes Kino.

Danke dafür: 9 Punkte

(Bevor ich es vergesse: Carol Danvers ist tatsächlich auch retrospektiv betrachtet eben keine so große Bereicherung des Filmes wie im Vorfeld angeteasert und muss sich erst noch im zweiten Film beweisen! Auf den allerdings freue ich mich wie Bolle, denn erstens ist Miss Marvel wirklich sympathis in Szene gesetzt und mit Monica Rambeau haben wir die meines Erachtens zumindest in den Comics bessere Captain Marvel auch im Film - in der Serie war ich allerdings von ihrer finalen Haltung gegenüber Wandas Gedankenverbrechen ziemlich "erschüttert")

Avengers - Endgame Bewertung
Bewertung des Films
910

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MobyDick : : Moviejones-Fan
28.03.2023 17:43 Uhr
1
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So hier mal eine Revisiosnkritik, ich finde beide haben ihre daseinsberechtigung, aber derzeit wäre ich eher hier wink

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