Bewertung: 4 / 5
Batman ist eine US amerikanische Comicverfilmung aus dem Jahr 1989 und wurde von Tim Burton inszeniert.
In der Metropole Gotham City herrscht das Verbrechen und die Polizei hat alle Mühe, dieser Situation Gerecht zu werden. Dem Verbrecherboss Carl Grissom könnte es eigentlich sehr gut gehen, jedoch ahnt er nicht, dass seine Nummer 1 noch viel höhere Ambitionen hat und dem Verbrechen in Gotham bald ein ganz neues Gesicht verleihen wird.
Während die Machtspiele der Verbrecherbosse laufen, erzählen sich Kleinkriminelle Gerüchte und Geschichten von einer angeblich übergroßen Fledermaus, welche nachts durch die Häuserschluchten der Stadt fliegt und die Aufgaben übernimmt, für welche die Polizei offenbar nicht mehr in Stande ist.
Bob Kane hat die Comicfigur Batman in den späten 30er Jahren für DC erschaffen, erste Verfilmungen in den 40er Jahren waren wenig Spektakulär und der dunkle Ritter brauchte eine Weile, um in der Gesellschaft richtig anzukommen. Das geschah interessanterweise in den 60er Jahren. Die damalige Realserie und der anschließende Spielfilm zeigten Batman aber nicht gerade als einen dunklen Ritter. Die kindergerechte Serie präsentierte einen freundlichen und lehrreichen Batman.
Dieses Bewusstsein der Comicfigur für die breite Maße wollte Tim Burton Ende der 80er Jahre ändern und das gelang dem US amerikanischen Regisseur. Das fröhliche Gotham City wurde zu einer eher rauen und futuristisch aussehenden Metropole, der dunkle Ritter selbst wurde distanzierter und ernster.
Gerade dieser erste Ansatz mit dem so überzeugendem Szenenbild von Gotham City, welches noch heute zu beeindrucken weiß, machte Batman damals wie heute so faszinierend. Interessanterweise hat der Film beinahe 30 Jahre nach seinem Erscheinen fast nichts von seiner Wirkung und seiner Präsentation verloren.
Hinter der Fledermausmaske steckte damals Michael Keaton. Nicht der erste Schauspieler, den man sich heute als Batman vorstellen würde. Aber Keaton wusste als Millionär Bruce Wayne zu überzeugen und wenn dieser seine Maske aufsetzte, war er tatsächlich ein anderer Mensch. Kein Mensch. Er war Batman.
Was Batman von 1989 den letzten Schliff gab, war der großartig dargestellte Widersacher Joker. Jack Nicholson gab dem Schurken etwas, was vielen Antagonisten in heutigen Filmen fehlt: Persönlichkeiten. Der Joker war nicht nur Mittel zum Zweck sondern auch er hatte seine Geschichte in diesem Film zu erzählen und er hatte einen persönlichen Kampf mit Batman auszutragen.
Die Nebenrollen sind ebenfalls alle stark besetzt, ob Jack Palance, Kim Basinger, Michael Gough, Pat Hingle oder auch Billy Dee Williams, sie alle konnten ihren Figuren Leben einhauchen und die spannende Gangstergeschichte über eine verlorene Stadt lebendig werden lassen.
Dazu erschuf Danny Elfman eine musikalische Untermalung für den dunklen Ritter, welche einschlug wie eine Bombe. Seine Themen laufen heute noch bei vielen Fans im Ohr rauf und runter.
Wenn man sich dazu noch das futuristische Batmanmobil oder den ebenso kreativen Batwing anschaut, dann greift alles ineinander.
Das alles führte dazu, dass eine komplett neue Wahrnehmung vom dunklen Ritter in der breiten Masse geschaffen wurde. Die sympathische Witzfigur aus den 60er Jahren war verschwunden und hat Platz für diese ernste Interpretation von Batman gemacht.
Jedoch hätte man aus der erzählten Geschichte noch mehr herausholen können. Hier und da mehr Dramatik, vielleicht etwas Überraschendes, mehr mit den Möglichkeiten der vielen Figuren spielen. Denn nüchtern betrachtet hat Batman alle Zutaten zu einem Meisterwerk, schwimmt aber nur soweit wie der Film wirklich muss, um authentisch zu funktionieren und möchte aber letztendlich nicht diesen einen Schritt weiter gehen um noch mehr zu wagen. Möglicherweise kommt hier auch zum Tragen, dass Tim Burton seiner Zeit selbst nicht voll zufrieden mit Batman war und er sich an manchen Stellen dem Studiowillen beugen musste.
Nichts desto trotz ist Batman aus dem Jahr 1989 auch heute noch eine großartige Comicverfilmung und stellt den Grundstein für die heutige Wahrnehmung des dunklen Ritters war.
