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Bloodsport

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Bloodsport Kritik

Bloodsport Kritik

Bloodsport Kritik
0 Kommentare - 28.07.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Bloodsport" ist.
Bloodsport

Bewertung: 3.5 / 5

Nach einem Einbruch bei dem Japaner Senzo Tanaka (Roy Chiao) bekommt der Täter Frank Dux (Pierre Fafini, später Jean-Claude Van Damme) das Angebot, statt einer Anzeige bei der Polizei, in der Kampfkunst ausgebildet zu werden. Als Trainingspartner bekommt er Tanakas Sohn Shingo (Sean Ward), wodurch Dux zu einer Einsicht gelangt. Nach Shingos Tod, ist Frank nun der einzige Schüler Tanakas. Über die Jahre hinweg kann Frank seine Fähigkeiten ausbauen und wird vom Militär eingesetzt, um ein geheimnisvolles Kampfsportturnier zu gewinnen. Auf diesem lernt er den freundlichen Boxer Ray Jackson (Donal Gibb) und die investigative Journalistin Janice Kent (Leah Avres) kennen. Außerdem steht er in Konkurrenz mit dem zwielichtigem Chong Li (Bolo Yeung).

Ein Film, der eine unausweichlich wirkende Liaison mit einer Sportreporterin zeichnet. Ein Film, der von der Flucht aus dem Militär berichtet. Ein Film, in der ein Mann gegen einen anderen im Ring antritt. Ein Film, in dem Figuren sich bis zum Tode bekämpfen und dabei die unterschiedlichsten Kampfsportarten und Techniken aufweisen. Ein Film, in der eine Figur zum Streiter für Gerechtigkeit aufsteigt und sich nach einigen Minuten sofort mit einem anderen Teilnehmer des Turniers anfreundet. Ein Film, in dem die Hauptfigur aus der Vergangenheit in irgendwelchen weltfremden Trainingsmontagen mythologisiert wird, was keinen Zusammenhang zur Gegenwart hat. Ein Film, der absolut keinen wirklichen Sinn ergibt und dennoch ist Bloodsport ein Film, der so unterhaltsam wie dumm ist. Sicherlich hat das Werk das Problem, daß es in einer Epoche entstanden ist, in dem Film retrospektiv in jede Form von Heiligtum gehoben werden, daß es dem Werk nicht guttut. Der Film selber ist ein üblicher Sportfilm, der vom Underdog berichtet. Und dieser Underdog muss sich eben gegen das System und einen Tyrannen auflehnen. In illegalen Kämpfen bekämpfen sich die Charaktere bis aufs Blut und man fühlt sich auch ob der hineingeschobenen Romanze durchaus an das Schaffen von John G. Avildsen erinnert. Klar ist, daß sowohl Rocky (1976) als auch Karate Kid (1984) hier Pate gestanden haben müssen.

Nun findet das physische Schauspiel ja gerade seit Mitte der 2010er Jahre in Amerika wieder seinen Platz. Die Titanen von einst waren zugunsten von Charakterdarstellern vorm Green-Green verschwunden und damit ist Bloodsport natürlich als Produkt der 1980er schon in eine andere, nicht mehr ganz zutreffende Epoche einzuordnen. Es gibt da eigentlich kaum etwas zu sagen und selbst wenn man mal vom Inhalt absieht, kommt man schnell auf den Trichter, der Film habe sich über die doch recht knackige Laufzeit selber ein wenig gerettet. Denn tatsächlich werden viele Trainingsmontagen und Rückblenden in einem Film aufgeworfen, der ohnehin recht seicht daherkommt. Das mag jeden wahren Filmfan verärgern. Doch solche, die eben auch rein ob des Unterhaltungswertes Filme schauen, werden anhand der absurden Geschichte, der absurden Charakterzeichnung, wie auch der generellen Absurdität eine große Freude dabei empfinden, sich Bloodsport anzusehen. Daher ist an der Stelle tatsächlich fast alles gesagt. Dabei vermischt der Film gekonnt spannende Choreographien mit dem musikalischen Flair seiner eigenen Epoche und kann gleichzeitig durch eine durchaus interessante Körperlichkeit und Physis auftrumpfen. Natürlich hat das alles wenig Zusammenhang und auch wirken ganze Motivationen eher vor sich hingeschoben, um einen Film mit Actionsequenzen zu erzählen, als wirklich eine nachvollziehbare Geschichte. Wenn etwa die Flucht vom Militär so ganz nebenbei abgehandelt wird und ohnehin drei bis vier weitere Plots im Zentrum stehen, dann ist der Film trotz seiner eigenen Einfachheit und Stupidität irgendwo viel zu komplex.

Das macht aber nichts, denn Bloodsport wird genau eben durch diese wirre und wenig an großes Drama erinnernde Erzählweise so obskur schön. Ein Film, der schon ob der Einfachheit der Wege, die seine Hauptfigur einschlägt, so unglaubwürdig wirkt. Es geht hier also nicht darum, einen möglichst realistischen Lebensausschnitt zu zeichnen, sondern viel eher darum, Action zu inszenieren. Wenn man das wiederum mit modernerem und zeitgemäßen Genrevertretern vergleicht, kommt Bloodsport dabei nicht einmal in die Sphären eines Ausnahmeprodukts und insofern ist das eben typisch dem, was man im Hollywood jener Tage gerne machte. Der Film entspricht dabei dem klischierten Aufbau jener Sportfilme, die vom Training, vom Fall und vom Sieg handeln. Dabei werden teils ähnlich absurde Trainingsmethoden vollführt, die eben genannte Avildsen-Filme erinnern. Und ferner wirkt alles andere eher behauptet. So etwa eine Romanze zu einer Sportreporterin, bei der man nicht einmal klar verdeutlichen kann, was sie eigentlich im Film zu suchen hat, als im Abseits zu stehen und den „Helden“ zu bejubeln. Da merkt man dann auch den Zeitgeist. Denn vermutlich würde man hier in einer moderneren Fassung einen solchen Charakter dann einfach rausschreiben. Tatsächlich hilft das aber auch aufgrund dessen, daß ein solcher Männlichkeitskult und diese Art von Sport, in gewisser Weise immer eine latente Homoerotik mitschwingen lassen. Dadurch, daß man hier aber gewissermaßen auf eine a-sexuelle Liebe hinauswill, kann der Film dies auch nicht komplett wegwischen. Und das ist im übrigen auch nur deshalb lustig, weil dieser Männlichkeitskult häufig auch extrem homophob daherkommt.

Bloodsport ist in einer Traumrealität mit einfachen Weltbildern und Werten verhaftet und fokussiert sich dabei auf Action. Es geht im Kern um nichts, was man bereden müsste und wo man irgendwelche Probleme hätte, da irgendwas misszuverstehen. Im Prinzip ist das also alles ein wenig kindlich gehalten, sorgt aber immer für große Freude.

Einfache Fragen und einfache Antworten. In Bloodsport geht es um charismatisches Prügeln und ein wenig Posen. Das ist natürlich heutzutage kaum etwas besonderes, atmet aber gekonnt den Zeitgeist der 1980er Jahre, die irgendwi naiv und charmant zugleich waren.

Bloodsport Bewertung
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