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Breaking Bad

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Ein Meilenstein

Breaking Bad Review

Breaking Bad Review
4 Kommentare - 17.08.2022 von MobyDick
In dieser Userreview verrät euch MobyDick, wie gut "Breaking Bad" ist.
Breaking Bad

Bewertung: 4 / 5

Gemeinhin wird Breaking Bad als eine der besten Serien aller Zeiten angesehen, zu gewissen Teilen ist dies tatsächlich gerechtfertigt, zu gewissen Teilen jedoch leider nicht. Aber eines nach dem anderen.

Die Story eines krebskranken Chemielehrers, der, um, nur anfangs, seine Familie abzusichern, zum Drogenbaron wird und dann abstürzt ist großartig inszeniert, komponiert, geschrieben, gespielt, hat Verve und ist eine absolute Serie für die Ewigkeit. Die Darsteller sind bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt und selbst die kleinsten Nebenrollen spielen ihre Rollen, als würden sie alle um alle Preise der Welt spielen.

Trailer zu Breaking Bad

Die Serie steigert sich von Staffel zu Staffel und der Aufstieg des Protagonisten ist faszinierend wie gleichzeitig auch erschütternd, wie so ein Mensch seine ganze Menschlichkeit abhanden kommen kann, gleichzeitig wird einem aber mit seinem "Musterschüler" auch immer wieder das menschliche Gegenstück vor Augen geführt und wiue dieser Mesnch dann in diesen Kreisen komplett vor die Hunde gehen kann.

Das ist ganz starker und harter Tobak, der immer wieder die Grenzen auslotet, was eine Idenitifikationsfigur alles machen darf oder wann er zu weit gegangen ist, das ist typischer Antiheld-Stoff, der die ganzen Entwicklungen der paar Jahre zuvor komplett auif die Spitze trieb, eine Serie, die sowohl Journalie als auch Zuschauer zu einen in der Lage war.

Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass solch eine Nischenserie wie Breaking Bad zu solch einem popkulturellen Phänomen werden konnte und das auch durchaus verdient?

Erstens einmal haben wir mit Brian Cranston den verweichlichten Waschlappen-Daddy aus Malcolm Mittendrin als Hauptfigur, der vermeintlich auf den ersten Blick eine ähnliche Rolle spielt, und weshalb man immer wieder aufs Neue darüber erschrickt, wenn er mal wieder weiter als sonst geht. Das ist in den ersten 3-4 Staffeln ein absolut nicht zu unterschätzender Goodie, der danach aber ein bißchen abgenutzt ist, aber dann ist es eigentlich auch egal, denn dann ist er auch oben und es geht dann tatsächlich dann nur noch übers Schauspiel - Spoiler: Ganz großartig!

Zweitens ist die Story wirklich gut durchdacht und inszeniert, so dass positives Word of Mouth sein eigenes dafür tut.

Wie gesagt bis zum Ende der dritten Staffel steigert sich die Serie kontinuierlich und wenn es in Staffel 1 noch gewisse Abzüge in der Note gab, da hier noch der Ton gefunden werden sollte, spätestens mit Staffel 2 sind wir im Olymp. Ab Staffel 4 geschieht aber etwas, was die meisten Zuschauer immer wieder abfeiern: Der Fokus wird stark auf den neuen Widersacher verlagert, da dieser sich asl extrem beliebt beim Publikum herausstellt.

Und hier fangen die Probleme ein bißchen an:

Die Serie, die sich selbst als eine Serie ansieht, die einen vermeintlichen Nobody zu Scarface macht, biedert sich immer stärker an eben jenem sagenumwobenem Remake mit Pacino an und installiert mit Margolis (mehr als nur brauchbar) und Bauer (komplette Karikatur) auch noch zwei ikonenhafte Darsteller jenes Films in gewichtigen Rollen und verschiebt den Fokus auf diesen Frings (übrigens benannt nach dem Fußballer!), so dass die Serie tatsächlich die tatsächliche Geschichte ein bißchen aus den Augen zu verlieren droht. Hinzu kommen unnötige Wiederholungen und Längen, sowie eine Hauptfigur, die eben nicht mehr wirklich mit seinen Taten schockieren kann.

Immer wieder gibt es in den jeweiligen Staffeln ganz große Folgen und Momente, solche für die Ewigkeit, aber letzten Endes haben wir am Ende einen Mann, der eben nicht mehr die Identifikationsfigur ist, das sind dann gefühlt alle anderen (was dann auch diue beiden Spinoffs über Pink- und Goodmann sowie Mike und Gustavo erklärt), die natürlich alle vor dem Protagonisten von der Bildfläche verschwinden, da es ja noch den Redemption Arc geben muss, wo er dann Buße tut.

Das ist schon recht stark inszeniert, aber fällt auch etwas ab, da diese Figur eben keine irgendwie geartete Redemption mehr verdient, dafür hat er so manche weiße (nicht nur rote!) Linie überschritten.

Alles in allem ist das aber wirkjlich Jammern auf extrem hohen Niveau, denn selten hat eine Serie sowohl Kunst auch Kommerz so gekonnt verbunden wie Breaking Bad und ist gleichzeitig in die Popkultur so eingegangen. Das Ende von solchen Serien ist meistens kontrovers bis einfach schlecht, aber selbst diese Landung konnte Breaking Bad irgendwie noch hinkriegen, wie gesagt mit leichten Abzügen in der B-Note.

Cranston, Paul, Norris, Esposito, sie alle spielen - wie sagt man so schön - stellar und alles in allem ist die Serie wirklich hervorragend, nur halt nicht durchweg spitzenklasse: Staffel 1 brauchgt etwas, um den Ton zu finden, Staffeln 4 und 5 ziehen sich schon und haben Entwicklungen, die einen einfach nicht mehr wirklich mitreissen, wie gesagt einzelne Topfolgen gibt es immer wieder.

Alles in allem also ein Meilenstein der Serienlandschaft und lockere 8 Punkte.

Der Pinkmann One-Shot war dann eine recht übersichtliche und nette Fortsetzung und ein guter Abschluss für die Figur, und die Serie über den Anwalt, nun ja, die ist tatsächlich sogar besser als das Original, und zwar auch deswegen, weil man hier schon einen etablierten Ton hat und sein Ding komplett durchzieht, mit einem finalen Bild, das einfach perfekt ist. Breaking Bad war - für mich zumindest - also njur der Wegbereiter für jene größere Serie

8 Punkte

Breaking Bad Bewertung
Bewertung des Films
810

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4 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
18.08.2022 18:29 Uhr | Editiert am 18.08.2022 - 18:29 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick

"Frings Geschichte gehört eigentlich weder in diese Erzählung, da ja bisher immer nur im Grunde genommen aus der Perspektive der beiden Köche erzählt wurde"

Die Sichtweise kann ich nachvollziehen (trifft auf "Better Call Saul" und den Bau des Drogenlabors aber ebenfalls zu), ich habe es jedenfalls als sinnvolle Erweiterung der Gesamtgeschichte empfunden. Durch die Hintergrundgeschichte wird aus Fring ein vielschichtigerer Schurke, die Gesamtgeschichte komplexer, so wie Walter und Jesse ja Arbeiter in Frings Drogenunternehmen sind, ist Fring ein Teil von Don Eladios Imperium, von dem er sich wiederum befreien und sich für den Tod seines früheren Partners rächen möchte.

"Breaking Bad" ist aber ohnehin mit den Staffeln gewachsen, habe ich den Eindruck. "Jesse Pinkman" sollte ja eigentlich schon in Staffel 1 sterben, hat dank Aaron Pauls Spiel dann jedoch überlebt. Und weil du im Review noch Mark Margolis erwähnt hast, ursprünglich nur der alte Salamanca im Rollstuhl, in den Flashbacks musste er dann auf einmal auch Spanisch sprechen, was für Muttersprachler wie Kauderwelsch klingt, habe ich mal gelesen.

"noch ist es wirklich hilfreich Bauer hier mit reinzunehmen, der Typ ist doch eigentlich komplett durch."

Hm. Die Rolle hat er in meinen Augen schon auf den Kopf getroffen, ich mochte die Performance sehr.

"Da war die Szene in Staffel 2, Jessica Jones in ihrer eigenen Kotze ersticken zu lassen, deutlich krasser"

Natürlich, wie du schon geschrieben hast, weil es ein nächster Entwicklungsschritt für Walter ist. Ebenso wie die beiden Gangster, die Walt eiskalt überfährt und tötet, um Jesse zu retten. Deswegen hatte ich unten speziell den Gefängnisauftragsmord genannt, weil die Serie hier nochmal eine Stufe höher geht.

"und da bietet für mich persönlich der Ableger deutlich mehr, aber das kann gerne jeder anders sehen"

Nee, das sehe ich nicht anders, "Better Call Saul" ist für mich mindestens gleichwertig.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
17.08.2022 23:48 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Wie gesagt, ich gestehe der Serie durchaus zu, eine der besten bzw bedeutendsten überhaupt zu sein, nur war ich persönlich ab Staffel 4 eben nicht mehr bedingungslos angetan sondern habe da schon gewisse Abnutzungserscheinungen ausgemacht:

Frings Geschichte, inkl. der ganzen Flashbacks, gehört eigentlich weder in diese Erzählung, da ja bisher immer nur im Grunde genommen aus der Perspektive der beiden Köche erzählt wurde, noch ist es wirklich hilfreich Bauer hier mit reinzunehmen, der Typ ist doch eigentlich komplett durch. Der einzige Grund, dass er hier dabei ist, ist eben Scarface.

Dass beispielsweise in Staffel 4 der Junge vergiftet wurde, um Pinkmann zu manipulieren, war in meinen Augen auch nicht sonderlich üebrraschend oder schockierend. Da war die Szene in Staffel 2, Jessica Jones in ihrer eigenen Kotze ersticken zu lassen, deutlich krasser, und zeigte auch einen weiteren Entwicklungsschritt. Gegen Ende, vor allem die Kabbeleien mit Hank, wurde vieles ein bißchen cooler Selbstzweck, mit natürlich immer noch ziemlich großen Momenten.

Noch einmal: Großartige Serie, keine Frage, aber ich war eben nicht vollständig abgeholt, und da bietet für mich persönlich der Ableger deutlich mehr, aber das kann gerne jeder anders sehen wink

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
17.08.2022 17:12 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Gustavo Fring wink Aber ja, nach Torsten Frings benannt.

"Scarface" und "Breaking Bad" haben schon zwei unterschiedliche Handlungsansätze. Tony Montana ist von vorneherein kriminell und wahnsinnig, der sich in den USA dann die Freiheiten zunutze macht, um wortwörtlich vom Tellerwäscher und Millionär aufzusteigen. Walter White ist ursprünglich ein gesetzestreuer Mann ohne Selbstbewusstsein, beurflich gesehen ein Verlierer, der aus der Not heraus (auch aufgrund verpasster Chancen in der Vergangenheit) den kriminellen Weg einschlägt und dadurch dann eine Befreiung erfährt.

Die Etablierung von Gustavo Fring sehe ich auch nicht als falsche Fokussetung ein, es ist nach Tuco und den Salamancas nur der nächste, größere Fisch, mit dem Walter und Jesse konfrontiert werden. Wie es Walter am Ende der vierten Staffel ja zu Jesse sagt: "Wir haben gewonnen". Ich habe Staffel 4 auch als stärkste Staffel in Erinnerung, so dicht und spannend inszeniert war die Serie sonst nie, bei Wiederholungen und Längen wäre ich amüsanterweise eben eher bei "Scarface"^^ Schockieren kann "Breaking Bad" auch weiterhin, alleine schon wie Walt in Staffel 5 die Zeugen im Gefängnis ausschalten lässt.

"da es ja noch den Redemption Arc geben muss, wo er dann Buße tut."

Geschieht das denn wirklich? Würde er Buße tun, würde er sich stellen und die Verantwortung übernehmen. Stattdessen aktiviert Walt nochmal all seine geistig-manipulativen, wissenschaftlich-technischen und kriminellen Energien, um reinen Tisch zu machen. Er erpresst Elliot und Gretchen mit Bedrohungsszenario und Waffengewalt, tötet Mike und Lydia, massakriert die Aryan Brotherhood. Er hat mal wieder gewonnen, nur dass er es diesmal nicht für sich selbst, sondern für seine Familie und Jesse getan hat.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
17.08.2022 13:48 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

... und hier dann das andere Review :-)

Dünyayi Kurtaran Adam
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