Bewertung: 4 / 5
Gemeinhin wird Breaking Bad als eine der besten Serien aller Zeiten angesehen, zu gewissen Teilen ist dies tatsächlich gerechtfertigt, zu gewissen Teilen jedoch leider nicht. Aber eines nach dem anderen.
Die Story eines krebskranken Chemielehrers, der, um, nur anfangs, seine Familie abzusichern, zum Drogenbaron wird und dann abstürzt ist großartig inszeniert, komponiert, geschrieben, gespielt, hat Verve und ist eine absolute Serie für die Ewigkeit. Die Darsteller sind bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt und selbst die kleinsten Nebenrollen spielen ihre Rollen, als würden sie alle um alle Preise der Welt spielen.
Trailer zu Breaking Bad
Die Serie steigert sich von Staffel zu Staffel und der Aufstieg des Protagonisten ist faszinierend wie gleichzeitig auch erschütternd, wie so ein Mensch seine ganze Menschlichkeit abhanden kommen kann, gleichzeitig wird einem aber mit seinem "Musterschüler" auch immer wieder das menschliche Gegenstück vor Augen geführt und wiue dieser Mesnch dann in diesen Kreisen komplett vor die Hunde gehen kann.
Das ist ganz starker und harter Tobak, der immer wieder die Grenzen auslotet, was eine Idenitifikationsfigur alles machen darf oder wann er zu weit gegangen ist, das ist typischer Antiheld-Stoff, der die ganzen Entwicklungen der paar Jahre zuvor komplett auif die Spitze trieb, eine Serie, die sowohl Journalie als auch Zuschauer zu einen in der Lage war.
Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass solch eine Nischenserie wie Breaking Bad zu solch einem popkulturellen Phänomen werden konnte und das auch durchaus verdient?
Erstens einmal haben wir mit Brian Cranston den verweichlichten Waschlappen-Daddy aus Malcolm Mittendrin als Hauptfigur, der vermeintlich auf den ersten Blick eine ähnliche Rolle spielt, und weshalb man immer wieder aufs Neue darüber erschrickt, wenn er mal wieder weiter als sonst geht. Das ist in den ersten 3-4 Staffeln ein absolut nicht zu unterschätzender Goodie, der danach aber ein bißchen abgenutzt ist, aber dann ist es eigentlich auch egal, denn dann ist er auch oben und es geht dann tatsächlich dann nur noch übers Schauspiel - Spoiler: Ganz großartig!
Zweitens ist die Story wirklich gut durchdacht und inszeniert, so dass positives Word of Mouth sein eigenes dafür tut.
Wie gesagt bis zum Ende der dritten Staffel steigert sich die Serie kontinuierlich und wenn es in Staffel 1 noch gewisse Abzüge in der Note gab, da hier noch der Ton gefunden werden sollte, spätestens mit Staffel 2 sind wir im Olymp. Ab Staffel 4 geschieht aber etwas, was die meisten Zuschauer immer wieder abfeiern: Der Fokus wird stark auf den neuen Widersacher verlagert, da dieser sich asl extrem beliebt beim Publikum herausstellt.
Und hier fangen die Probleme ein bißchen an:
Die Serie, die sich selbst als eine Serie ansieht, die einen vermeintlichen Nobody zu Scarface macht, biedert sich immer stärker an eben jenem sagenumwobenem Remake mit Pacino an und installiert mit Margolis (mehr als nur brauchbar) und Bauer (komplette Karikatur) auch noch zwei ikonenhafte Darsteller jenes Films in gewichtigen Rollen und verschiebt den Fokus auf diesen Frings (übrigens benannt nach dem Fußballer!), so dass die Serie tatsächlich die tatsächliche Geschichte ein bißchen aus den Augen zu verlieren droht. Hinzu kommen unnötige Wiederholungen und Längen, sowie eine Hauptfigur, die eben nicht mehr wirklich mit seinen Taten schockieren kann.
Immer wieder gibt es in den jeweiligen Staffeln ganz große Folgen und Momente, solche für die Ewigkeit, aber letzten Endes haben wir am Ende einen Mann, der eben nicht mehr die Identifikationsfigur ist, das sind dann gefühlt alle anderen (was dann auch diue beiden Spinoffs über Pink- und Goodmann sowie Mike und Gustavo erklärt), die natürlich alle vor dem Protagonisten von der Bildfläche verschwinden, da es ja noch den Redemption Arc geben muss, wo er dann Buße tut.
Das ist schon recht stark inszeniert, aber fällt auch etwas ab, da diese Figur eben keine irgendwie geartete Redemption mehr verdient, dafür hat er so manche weiße (nicht nur rote!) Linie überschritten.
Alles in allem ist das aber wirkjlich Jammern auf extrem hohen Niveau, denn selten hat eine Serie sowohl Kunst auch Kommerz so gekonnt verbunden wie Breaking Bad und ist gleichzeitig in die Popkultur so eingegangen. Das Ende von solchen Serien ist meistens kontrovers bis einfach schlecht, aber selbst diese Landung konnte Breaking Bad irgendwie noch hinkriegen, wie gesagt mit leichten Abzügen in der B-Note.
Cranston, Paul, Norris, Esposito, sie alle spielen - wie sagt man so schön - stellar und alles in allem ist die Serie wirklich hervorragend, nur halt nicht durchweg spitzenklasse: Staffel 1 brauchgt etwas, um den Ton zu finden, Staffeln 4 und 5 ziehen sich schon und haben Entwicklungen, die einen einfach nicht mehr wirklich mitreissen, wie gesagt einzelne Topfolgen gibt es immer wieder.
Alles in allem also ein Meilenstein der Serienlandschaft und lockere 8 Punkte.
Der Pinkmann One-Shot war dann eine recht übersichtliche und nette Fortsetzung und ein guter Abschluss für die Figur, und die Serie über den Anwalt, nun ja, die ist tatsächlich sogar besser als das Original, und zwar auch deswegen, weil man hier schon einen etablierten Ton hat und sein Ding komplett durchzieht, mit einem finalen Bild, das einfach perfekt ist. Breaking Bad war - für mich zumindest - also njur der Wegbereiter für jene größere Serie
8 Punkte