Bewertung: 2.5 / 5
Als ich Bright sah, hatte ich öfter mal Dej-vus. Woher kam mir die Story bekannt vor? Wer erinnert sich noch an den 80er Jahre Cop-Thriller "Alien Nation - Space Cop L.A. 1991"?
Bright ist im Grunde nichts weiteres, als eine Art Remake, eben statt der Außerirdischen sind es nun Orks, Feen und Elfen, die mit den Menschen zusammenleben. Und statt der Superdroge aus Alien Nation gibt es nun den Want (Zauberstab) und eine passende aber simple mystische Story um ihn.
Trailer zu Bright
Die Orks stellen in Bright eine rauhe, der menschlichen Gesellschaft integrationsunwillige Spezies dar, die jedoch ihrem Erhenkodex treu bleibt. Sie ist es aber auch, die tagtäglich den Übergriffen der menschlichen Cops ausgeliefert ist.
Will Smith spielt, wie James Caan in Alien Nation, einen Cop, der die Orks zwar diskriminiert, dennoch im Laufe der Handlung immer mehr Sympathien für seinen andersartigen Partner (Joel Edgerton) entwickelt. Dieser hat vor allem darunter zu leiden, dass er als Ork, der an einem Integrationsprogramm teilnimmt und dessen Familie schon immer Ausgestoßene unter den Orks waren, von allen Seiten diskrimminiert wird: Von den Menschen und den Orks.
Der Humor basiert überwiegend auf die Ork-Mensch-Beziehung (Ork versucht sich menschlicher als der Mensch zu verhalten) und stellt doch ganz klar den Menschen selbst ins schlechtere Licht. Eine dominante Kreatur ohne Ehre und Stolz, schwach, leicht verführerisch, aggressiv, korrupt und unberechenbar. Damit trifft der Film ins Schwarze, macht aber leider sehr wenig aus dieser Erkenntnis. Trotzdem sind die Dialoge weitesgehend amüsant. Will Smiths Figur, die immer wieder ihren Ork-Partner mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert, wirkt aber irgendwann nervig und "pussyhaft" (sorry).
Die Elfen sind quasie die Über-Wesen, stark, schnell, magisch, rein und einfach nur perfekt. Sie haben sogar ihre eigene Stadt, die frei von Schmutz und Chaos ist. Im Grunde könnten sie ganz einfach die Menschheit erobern.
Und zu guter letzt haben wir da noch die Feen, die gerne Nahrung klauen und die Anwohner nerven. Gleich zu Anfang sehen wir, wie Will Smith mit diesem Problem umgeht. Er schlägt eine Fee brutal zu Tode. Dabei belässt es der Film auch und es wird im Verlaufe der Späteren Handlung auch keine moralische Wende geben.
Also was will der Film im großen und ganzen aussagen? Eine Metapher über Rassismus oder gar Speziesismus, die aber nicht konsequent weiter geführt wird, sondern selbst mit Klischees um sich wirft und die sich zu einem gewöhnlichen Fantasy-Cop-Thriller entwickelt, der sein Filmende mit biegen und brechen zurecht formt, als hätter er all die Hinternisse, die eigentlich ein harmonisches Ende hätte verhindern sollen, wieder vergessen.
Das letzte Drittel ist auch eines der größten Schwachstellen von Bright. Nicht nur, dass es gewaltig durchängt und wie schnell zusammengeschustert herüber kommt, es ist auch leider sehr einfallslos.
Im großen und ganzen ein unterhaltsamer aber vorhersehbarer Film der sein Storypotential verschenkt hat und seine Schwächen mit vielen Effekten und Action übertüncht. Die Dialoge sind weitesgehend amüsant und hindern mich daran, dass ich den Film noch schlechter bewerte. Kann man also schauen, muss man aber nicht gesehen haben.