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Candyman 2 - Die Blutrache

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Candyman 2 – Die Blutrache Kritik

Candyman 2 - Die Blutrache Kritik

Candyman 2 - Die Blutrache Kritik
0 Kommentare - 25.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Candyman 2 - Die Blutrache" ist.

Bewertung: 1.5 / 5

Eines Tages kehrt der Candyman (Tony Todd) zurück, denn die junge Lehrerin Annie Tarrant (Kelly Rowan) ruft fünfmal seinen Namen vor dem Spiegel. Kurz darauf wird sie ungewollte Augenzeugin einiger schrecklicher Taten des Candyman. So tötet er ihren Vater und schiebt den Mord ihrem Bruder Ethan Tarrant (William OLeary) in die Schuhe. Nach und nach möchte sich der Candyman an jedes einzelne Mitglied der Familie Torrent heranmachen.

In der Regel, gibt es selten nur einen Grund, warum ein Film schlecht ist. Eine schlechte Geschichte kann von einem guten Cast aufgefangen werden. Schlechtes Schauspiel von einem guten Regisseur und so weiter und so fort. Im Falle der Horrorfortsetzung Candyman 2 – Die Blutrache ist das ebenso komplex, wenn auch nicht immer zu hundert Prozent greifbar. Dabei ist die Prämisse zunächst vielversprechend. Wann hat man zuletzt schon einen Horrorfilm gesehen, der sich um die Karnevals-Feiertage erstreckt und zwischen all den bunten Farben den Kontrast in der Dunkelheit herausstellt. Meisterhaft konnte das eigentlich nur Tim Burton. Doch das hier ist eben kein Tim Burton-Film, sondern einer von Bill Condon. Sofern das etwas wirklich Ausschlaggebendes oder generell eine Aussage wert ist. Ganz salopp gesagt, hat dieser Film nicht viele gute Aspekte zu bieten. Es gibt ein Paar, nämlich, daß der Film auch nicht so tut, als würde er dem Zuschauer jetzt eine gewagte, oder verstrickte Geschichte erzählen. Der Film weiß sehr wohl, daß diese ohnehin nur Mittel zum Zweck ist und dient auch hier dazu, nur um ein paar Tötungen in Szene zu setzen. Gleichsam orientiert sich der Film rein von den angesprochenen Themen und einigen Handlungsabläufen vielleicht ein wenig zu sehr an seinem Vorgänger.

Das heißt, daß die ewige Krimi-Trope, des unschuldigen in Ketten hier abermals heraufbeschworen wurde. Was in Candyman’s Fluch (1992) noch relativ clever als Wendung zum Finale hin verkauft wurde, ist in diesem Fall doch eher lahmarschig und soll die gesamte Geschichte, die ohnehin auch ohne das ins Rollen gekommen wäre, ins Rollen bringen. Und wenn die Geschichte doch nicht hinterherkommt, besser gesagt, der Zuschauer kein Interesse daran hegt, versucht der Film das immer wieder durch möglichst brutale Tode zu kompensieren. Das funktioniert aber zu keinem Zeitpunkt. Zum einen, weil das irgendwie relativ willkürlich wirkt und dadurch auch keinerlei Effekt hinterlässt und zum anderen, weil man sowieso schon mit jedweder Form von Schocker konfrontiert wurde, wodurch der Film nicht mal auf dieser ganz banalen Ebene funktioniert. Mag sein, daß Gore für den ein oder anderen einen stimulierenden Effekt hat, dennoch bleibt Candyman 2 – Die Blutrache dem Zuschauer auch schuldig, daß man wirklich um die Charaktere trauert. Denn die Entwicklung, die man hier andeutet und die Etablierung der einzelnen Charaktere in das Szenario, wirken doch keineswegs. Ebenso verhält es sich dann mit der Ursprungsgeschichte von Candyman, der aufgrund von der falschen Liebe zur falschen Zeit, eben einem wütenden Lynchmob ausgesetzt war. Doch die postmoderne Herangehensweise, alles, was man sich denken kann, auszuformulieren und aus dem Candyman einen tragischen Schurken zu machen, hat ja weiterhin auch keinerlei Effekt auf die Geschichte.

Es wirkt alles so in den Raum geworfen und der Zuschauer soll sich aus den Versatzstücken da irgendwie einen cleveren Film zusammenreimen. Natürlich ist es eine schöne Interaktion mit dem Zuschauer, doch wenn man sich den Film selber erdenken soll, dann hätte man ihm auch gleich das Geld dafür zahlen können. Überhaupt stimmt das inszenatorisch auch kaum noch. So wirkt der gesamte Film, ähnlich wie es schon der Vorgänger tat, wie ein an Melodramatik nicht zu überbietendes Werk, über die vermeintliche Schwere des Todes geliebter Menschen und auch eine Romanze darf da nicht fehlen. Natürlich ist der Tod schlimm, fraglich bleibt immer nur, ob er nur für die Hinterbliebenen schlimm ist, oder auch für die Toten. Und ja, auch der Verlust ist schlimm. Es geht gar nicht so sehr darum, daß anzuzweifeln, sondern viel mehr darum, wie es der Film präsentiert. Und da wundert es schon, daß Bill Condon mit seinem doch eher bescheidenen Talent, daß zwischen TV-Inszenierung und On-the-Nose-Botschaften hin- und herpendelt, so eine erstaunliche Karriere im Mainstreamhollywood hinlegen konnte. Schon nach den ersten fünf Minuten, nachdem man Candyman 2 – Die Blutrache beendet hat, kann man wirklich nicht mal mehr sagen, worum es ging. Nicht, weil es komplex gewesen wäre, sondern weil der Film endlos banal ist.

Zugutehalten muss man dem Film irgendwie das Setting. New Orleans ist da schon etwas ungewöhnlich, wenngleich der Film auch nicht in der Lage ist, der Stadt einen wirklich ausgefertigten Charakter zu geben. Dasselbe gilt zwar auch für die Schauspieler, aber zumindest schaffen es Tony Todd und Kelly Rowan mehr als nur präsent zu sein. Ansonsten verbleibt man im Werk aber eher mit gähnender Leere.

Endlose Worte zu verlieren, darüber, warum Candyman 2 – Die Blutrache nicht funktioniert ist vertane Liebesmüh. Im Prinzip ist er einfach banal, langweilig und schafft es nicht, irgendwas zu erzählen. Etwas melodramatisch, mit irgendwelchen Beziehungskonstrukten, die dem Zuschauer zunehmend egal werden und was verleibt sind ein paar nette Schauspieler und Zeit, die man nicht zurückbekommt.

Candyman 2 - Die Blutrache Bewertung
Bewertung des Films
310

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