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Candyman 3 - Der Tag der Toten

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Candyman 3 – Der Tag der Toten Kritik

Candyman 3 - Der Tag der Toten Kritik

Candyman 3 - Der Tag der Toten Kritik
0 Kommentare - 25.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Candyman 3 - Der Tag der Toten" ist.

Bewertung: 1.5 / 5

Seit einigen Jahren treibt der Untote Candyman (Tony Todd) sein Unwesen in der Welt der Lebenden. Doch die junge Caroline McKeever (Donna DErrico) glaubt selbstverständlich nicht an diese Geschichte. Eines Tages probiert sie aus, den Candyman zu beschwören und plötzlich beginnen Morde in Carolines Umfeld. Die Polizei verdächtigt schnell sie, also entscheidet sich Caroline in ihrer Not eine Wahrsagerin aufzusuchen, die scheinbar eine rettende Idee hat.

Vielleicht hätte Candyman nie ein Franchise werden dürfen. Vielleicht gilt selbiges aber auch für unzählige Horrorfilmreihen, die ohne Ende gemolken und dann in ihrer Qualität deutlich sinken. Um einen Vertreter aus dem eignen Genre zu benennen, dürften viele vor an der Qualität der Nachfolger von Blutgericht in Texas (1974) oder auch Saw (2004) zweifeln, wenngleich zumindest bei letzterem auch zur Debatte steht, ob er selbst nicht vielleicht sogar absoluter Müll ist. Hollywood ist ja ohnehin ein Ort der Wirtschaftsverwaltung, in welchem irgendwelche Analysten und Konzerne darüber entscheiden, welches „Kunstwerk“ nun das Licht der Welt erblicken darf und welches nicht. Candyman 3 – Der Tag der Toten war nach dem kommerziellen Erfolg des zweiten Teils Candyman 2 – Die Blutrache ja ohnehin eine sichere Sache. Daß auch der zweite Teil qualitativ deutlich hinter seinem Vorgänger ist, ließ nicht gutes Erahnen und wenn man mal ehrlich ist, dann sind beide Fortsetzungen von Candyman’s Fluch (1992) wohl auch weitestgehend vergessen worden. Nicht nur deshalb, weil man mit Candyman (2021) ein klassisches Requel oder Soft-Reboot veröffentlichte, daß vor allem die bedien Fortsetzungen ignorierte, sondern weil Candyman als Marke eigentlich auch immer nieschig war und dementsprechend, wenn überhaupt, Fans im ersten Teil fand. Daher ist es fast schon faszinierend, sich diesen dritten Teil anzusehen.

Doch man stolpert da direkt über so viele Probleme, die man sich so einfach gar nicht erklären kann. Denn erneut möchten die Macher von Candyman 3 – Der Tag der Toten den Zuschauer damit unterfordern, daß nun wirklich der Mythos der Figur zentral ist, um die Geschichte aufzulösen. Das heißt, es wird herummäandert, ob Candyman existiert oder eben nicht. Insgesamt kann man die Candyman-Filme also als sehr religiöse Werke betrachten, die mit einer Art Strafe auf diejenigen wartet, die aus unerfindlichen Gründen bestraft gehören. Eigentlich werden hier nur Idioten bestraft, die den Quatsch zunächst nicht glauben. Ideologisch ist das idiotisch, weil dabei auch ganz vergisst, eine Beziehung zwischen Protagonistin und Antagonist aufzubauen. In besser Hollywood-Manier, wird da eine x-beliebige Blondine mit relativ großen Argumenten und dem fehlenden Talent sich Unterwäsche anzuziehen in den Mittelpunkt der „Geschichte“ gerückt. Wer sie ist, bleibt offen. Was sie mit dem Candyman zu tun hat, ist nur marginal von Bedeutung. Welche Wandlung sie durchlebt, nun, eigentlich keine und man sieht es hier ganz eindeutig, nämlich daß so etwas wie in Charakter, in diesem dritten Teil nicht zu finden ist. Der Film knüpft dabei mythologisch an den zweiten Teil an, weil man auch hier wieder kein bisschen nachvollziehen kann, wie Candyman jetzt eigentlich mit der realen Welt interagiert und wie nicht. All diese Fragen, die zumindest irgendeine Form von Konsistenz im Franchise bilden könnten, werden hier zugunsten einer billigen Cash-Cow in den Hintergrund gerückt.

Dabei erinnert das Werk auch immer wieder an etwaige TV-Produktionen, der 1990er Jahre. Wer hier einen Hochglanz-Slasher erwartet, der auch etwa mit Genre-Kollegen wie Scream – Schrei! (1996) auf einer ganz oberflächlichen Ebene mithalten kann, wird schon allein auf der Ebene enttäuscht. Über etwaige inhaltliche Probleme muss man an der Stelle schon gar nicht mehr reden. Und so dümpelt das vor sich hin, will ab und zu noch ein wenig mit etwas Gore schockieren und mündet dann in das altbekannte Slasher-Klischee, nach welchem Sex immer unweigerlich zum Tod führen muss. Man müsste dahingehend eigentlich mal eine geeignete Analyse anfertigen und infrage stellen, wie das wirklich politisch zu verstehen ist. Doch das ist jetzt hier wohl nicht der richtige Ort dafür. Ebenso wenig ist dieser Film ein Ort für abwechslungsreiches Storytelling, weil er den Zuschauer schon wieder mit dieser extrem anstrengenden Whodunit-Frage quälen will. Der Zuschauer kennt aber eben auch schon die Antwort und was eigentlich gedacht ist, den Zuschauer noch mehr an die Hauptfigur zu binden, ist überdies einfach nur nervtötend und eine absolute Zeitverschwendung. Spannend ist sicherlich, daß das Werk mitunter Momente aufweist, die so ein wenig in den BDSM-Bereich abdriften. Das ist zwar nie extrem explizit, an gewissen Punkten aber durchaus spannend, weil BDSM als sexuelle Präferenz ja durchaus sehr oft fehlgedeutet wird.

Klar gibt es hier und da Aspekte, die Candyman 3 – Der Tag der Toten nicht gänzlich zu einem unerträglichen Werk machen. So etwa das Schauspiel einiger Beteiligter. Allen voran natürlich Tony Todd, der gewohnt souverän agiert, während auch Fans von Prison Break (2005-2017) sicherlich ihre Freude daran finden können, Wade Williams in einer für ihn doch sehr gewohnten Rolle zu sehen. Überdies leidet das Werk aber vor allem daran, daß es sinn- und inhaltsbefreit ist, wodurch der Film nur noch mit rein plakativen Schauwerten wie Blut und nackter Haut versucht zu punkten. Alles ist musikalisch melodramatisch aufgeladen und rechtfertigt sich dafür zu keinem Zeitpunkt.

Ja, ein Schrecken. Ein Ende mit Schrecken serviert Candyman 3 – Der Tag der Toten, der nichts Originelles mehr zu bieten hat, absolut unterirdisch produziert wurde und auch das Franchise keineswegs mehr in eine richtige Richtung bewegt. Im Verlauf bleiben die Figuren zum großen Teil genauso egal wie zu Beginn und man fragt sich, was man nicht alles besseres mit seiner Zeit hätte anfangen können.

Candyman 3 - Der Tag der Toten Bewertung
Bewertung des Films
310

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