Anzeige
Anzeige
Anzeige

Contra

Kritik Details Trailer News
Prädikat: besonders wertvoll

Contra Kritik

Contra Kritik
0 Kommentare - 06.12.2020 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Contra

Bewertung: 4 / 5

Sönke Wortmann inszenierte mit Contra eine Adaption des französischen Spielfilms Die brillante Mademoiselle Neïla, der auch in den deutschen Kinos zu sehen war. Er verlegte hierzu das Geschehen an die Universität von Frankfurt am Main und besetzte den Film programmatisch mit Christoph Maria Herbst in der Rolle des Professors.

Alles beginnt mit einem rassistischen Ausfall in der Jura-Vorlesung von Professor Richard Pohl (Herbst), der seine zu spät eintretende Studentin Naima (Nilam Farooq) vorführt und aufgrund ihres arabischen Aussehens diskriminiert. Um seinen Fehler wieder auszubügeln, wird er vom Disziplinarausschuss dazu genötigt, der ambitionierten jungen Frau bei einem wichtigen Debattierwettstreit als Mentor zur Seite stehen.

Trailer zu Contra

Seinem Budget angemessen ist Contra gekonnt inszeniert und entwirft ein selten gesehenes, spannendes Stadtbild von Frankfurt, einer Stadt, die vom Kino immer noch entdeckt werden muss. Peripherie, Innenstadt und Campus bieten eine kinotaugliche Größe, die überzeugend vermittelt wird. Die Musikgestaltung hingegen baut auf konsensuelle Stereotypen, Popsongs und melodramatische Emotionalisierung. Das ist nicht störend, jedoch wird bald deutlich, dass der Film ein möglichst großes Publikum ansprechen möchte und Irritationen bewusst vermeidet. Er soll das Publikum zufrieden zurücklassen.

Bezüglich der Dramaturgie entwickelt sich die Handlung sehr geradlinig und ohne zu große Ambivalenz. So manches mag behauptet wirken. Dennoch ist die sozialkritische Komödie Contra zweifellos auch als Diskussionsanstoß gemeint und einsetzbar. Es kommt dem Film zugute, dass er Identifikationsmodelle für unterschiedliche Generationen schafft. Auch erfährt das Publikum einige interessante Details über Rhetorik, Diskurs und die Kunst der Debatte. Der Film zielt so auf eine Infragestellung monolithischer identitärer Positionen und plädiert für eine Polyphonie der Meinungen - sofern dabei keine Diskriminierung im Spiel ist.

Schauspielerisch wird der Film deutlich von der jungen Nilam Farooq getragen, die ihre Rolle intensiv ausfüllt und eine überzeugende Chemie zu dem von Christoph Maria Herbst durchaus typisch verkörperten Professor etabliert.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Contra Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

Robot Dreams Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 05.06.2024 von FBW - 0 Kommentare
Animationsfilm nach Comicvorlage über einen Hund, der sich im New York der 1980er Jahre einen Roboter zulegt, um nicht länger einsam zu sein. Ein wunderbar poetisches, herzerwärmendes und unkonventionell umgesetztes Meisterwerk. Immer nur allein auf der Couch sitzen, Fertiggerichte ma...
Kritik lesen »

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 10.10.2023 von FBW - 0 Kommentare
Im Jahr 1974 wanderte der deutsche Filmemacher Werner Herzog von München nach Paris, um so die todkranke von ihm verehrte Filmhistorikerin Lotte Eisner zu retten. In ihrem Bestseller "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" erzählt die Autorin Rachel Joyce eine ganz &au...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema