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Creed 2 - Rocky’s Legacy

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Creed II - Rockys Legacy Kritik

Creed 2 - Rocky’s Legacy Kritik

Creed 2 - Rocky’s Legacy Kritik
0 Kommentare - 05.03.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Creed 2 - Rocky’s Legacy" ist.
Creed 2 - Rocky’s Legacy

Bewertung: 3 / 5

Nach Jahren des Trainings ist Adonis Creed (Michael B. Jordan) Boxweltmeister im Schwergewicht. Insgeheim wird sein Titel aber nicht gänzlich anerkannt, weil er seinen Kampf gegen einen Weltmeister gewonnen hat, der seinen Zenit schon überschritten hatte. Das kritisiert auch Ivan Drago (Dolph Lundgren) der vor etlichen Jahren den Vater von Adonis im Ring tötete. Nun soll sein Sohn Viktor (Florian Munteanu) den Titelkampf für sich entscheiden. Während Adonis sich voller Wut auf den Kampf vorbereitet, entscheidet sich sein bisheriger Trainer Rocky Balboa (Sylvester Stallone) dazu, seinen Schützling nicht mehr zu trainieren, weil er nicht möchte, daß Adonis wie sein Vater endet. Unterdessen muss Adonis sich auch um die Zukunft mit seiner schwangeren Verlobten Bianca (Tessa Thompson) kümmern.

Der Konservatismus steckt in einer Krise. Das ist so eine Parole, die man immer wieder erneuern muss, wenn man über Kultur, oder auch Politik redet. Konservative Themen an sich sind ja nicht falsch, allerdings im Film, der eben die Möglichkeit hat, jedwede Gegebenheit der Realität zu brechen und Normen und Werte auf eine Weise analysieren, kritisieren und fortführen kann, wie es sonst nur radikale Umbrüche im realen Leben können, deplatziert. Natürlich ist eine Underdoggeschichte, wie es die meisten Boxerfilme eben sind, durchaus etwas, was liberalen Menschen gefallen könnte und wo sich auch zeigt, daß systemische Fragen häufiger dann gestellt werden, wenn man noch ganz unten ist. Insofern sollte das auch gar nicht verwundern. Daß man im Westen jetzt auch nicht gerade in einer Welt lebt, in der linke Revoluzzer den Kapitalismus brechen und sich die Welt von heute auf morgen in ein marxistisches Utopia verwandelt, daß ist ja auch klar. Allerdings merkt man auch, daß gerade der Konservatismus im Film, wie auch vielleicht abseits vom Schutz der Familie kaum noch Platz in der modernen Welt hat. Das liegt einfach den Themen und mehr als Familie gibt es da auch nicht. Auch Creed II – Rocky’s Legacy ist ein Film, der vor allem von der Familie berichtet. Adonis ist Weltmeister, hat eine schwangere Freundin, eine Mami, eine Papifigur und alle sind ja so glücklich miteinander.

Trailer zu Creed 2 - Rocky’s Legacy

Doch dann kommt er, der böse Russe, der alles verloren hat und im Exil beheimatet ist und sich dafür rächen will, daß er alles verloren hat. Ungünstige Erinnerungen an Iron Man 2 (2010) kommen einem da direkt in den Sinn, oder auch an so ziemlich jeden Glasnost-Film der 1980er Jahre. Auch ein Sylvester Stallone hat ja diese Tage vor allem damit verbracht, Propaganda zu drehen. Natürlich sollte man sich vor die Wahl zwischen Ost und West, wohl immer für letzteres entscheiden, allerdings ist der Westen auch nicht unproblematisch. Man muss Creed II – Rocky’s Legacy als direkte Fortsetzung von Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts (1985) begreifen. Alles andere wäre fatal. Gleichsam sollte man auch wissen, daß gerade dieser Film doch wohl zu den unangenehmsten Teilen der Reihe gehört und da verwundert es schon, daß man im Jahr 2018 mit dieser Fortsetzung so alte Feindbilder reproduziert hat und einzelne Teile sogar direkt zitiert. Es ist nämlich alles andere als Weltoffen, oder versöhnlich, wenn der stolze Amerikaner, den bösen Russen im eigenen Land besiegt und die Zuschauer aus Russland dann aufstehen und klatschen. Das bedeutete schon in den 1980er Jahren Unterwerfung und ist auch in diesem Fall nicht anders zu verstehen. Allerdings wundert man sich da schon, daß gerade so eine Geschichte hervorgekramt wird, schließlich passte sie nicht wirklich in die Zeit, wenngleich sie natürlich unmittelbar in die Geschichte seiner Hauptfigur greift. Schließlich geht es hier um eine starke Emanzipation.

Wer nun aber eine Geschichte im Sinne einer wendungsreichen, cleveren und wirksamen Erzählung erwartet, darf getrost ein anderes Werk sehen. Schließlich kann man sagen, daß es sich bei Creed II – Rocky’s Legacy formell erneut um ein Remake von Rocky (1976) und damit auch von Creed – Rocky’s Legacy (2015) handelt. Das heißt, der Protagonist führt ein superdekadentes Leben, verdient gut, wird herausgefordert, verliert, muss sich durch andere, eher seltsam anmutende Trainingsmethoden den Titel und vor allem die ach so wichtige Ehre und damit den Respekt seines toten Vaters zurückgewinnen. Ja, man kennt das und dieses Werk hier ist filmemache der banalsten Sorte. Mag sein, daß dabei ein recht unterhaltsamer Film entsteht, auf der anderen Seite hat der Film auch das Problem, daß er sich insgesamt zu sehr mit absolut banalem aufhält. So etwa dem ganzen Konflikt, dem ganzen Familiengedöns, der Frage, ob Bianca Adonis Frau wird und so weiter und so fort. Am besten bekommen sie gleich Kinder in einem Boxring, trainieren diese, kaufen sich ein paar Hunde, am besten vielleicht Boxer und werden die super trendige Boxerfamilie. Mal ehrlich, solche Banalitäten mit einem schier endlosen Pathos vorzutragen ist echt einfach nur noch peinlich. Und ja, Beispiele für Filme, die genau das Gleiche erzählen, sind ja endlos und insofern ist es vielleicht nicht mal das Problem dieses Werkes. Aber man kann sich durchaus auch etwas Mühe beim Schreiben einer Geschichte geben.

Wenn man sich natürlich an Kämpfen nicht sattsehen kann, dann liefert Creed II – Rocky’s Legacy zumindest in der Hinsicht wohl packende Unterhaltung. Das liegt zum einen daran, daß man hier nicht zimperlich vorgeht. Die Kämpfe, die gezeigt werden, haben dabei zwar ein ästhetisches Gespür, sind aber von der reinen Übermittlung von Gefühlen durchaus beängstigend und brutal. Das sieht man den Figuren an und insofern ist das vielleicht ganz gut geworden.

Fraglich bleibt, wer Creed II – Rocky’s Legacy benötigt hat. Es ist ein Film, der eine Kopie von einer Kopie darstellt und zu wenig bis gar keine Innovation liefert und somit auch ebenso belanglos bleibt, wie sein Vorgänger. Es wäre einfach, sich den ersten Teil nochmal anzusehen, dann hat man eigentlich schon alles gesagt, was es zu sagen gibt.

Creed 2 - Rocky’s Legacy Bewertung
Bewertung des Films
610

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