
Bewertung: 3.5 / 5
Gestern Zweitsichtung. Beim ersten Mal war ich gar nicht begeistert, vor allem im Vergleich mit zum Beispiel Sleepy Hollow.
Aber dieses Mal fand ich den Film irgendwie nett und altmodisch-charmant.
Trailer zu Dark Shadows
Handlung: Wie man weiß, bin ich der Meinung, je weniger die Zuschauer vorher wissen, desto besser. Also kurz: Ein Mann, der gegen seinen Willen in einen Vampir verwandelt und für 196 Jahre um genau zu sein ;) weggesperrt wurde, wird durch Bauarbeiten befreit. Trotz Schwierigkeiten mit den neuen Verhältnissen ist er der festen Überzeugung, seiner Familie helfen zu müssen.
Kritik: Der Film ist skurril, absurd, manchmal unpassend, manchmal sehr witzig (die dubiose asphaltierte Straße, die alte Haushälterin, die schließlich aufgibt, die Zahnbürste, die für sich allein wirbelt...), hat Herz und eine prächtige Ausstattung und (landschaftliche) Kulisse. Und er hat mich ein bisschen an den absolut sehenswerten Ed Wood erinnert (was natürlich vor allem an Johnny Depp jeweils in der Hauptrolle liegt) - Barnabas kehrt mit seinen selbstverständlich überholten, andererseits auch deshalb anziehenden Allüren und Einstellungen und eigentlich ohne Chance auf Erfolg zurück zu seinem geliebten Stammsitz und seiner verkrachten und ihm trotzdem teuren entfernten Familie und macht ab da das Beste daraus.
Ernst nehmen darf man natürlich nicht alles und sehr gruselig ist der Film tatsächlich nicht. Aber er hat sehr viel Atmosphäre, ist unterhaltsam und die meisten Darsteller, zum Beispiel auch der kleine Junge (Gulliver McGrath), machen ihre Sache sehr gut. Nur die Göre (Chloë Grace Moretz) nervt etwas, zumal sie aus dem Alter für das Theater eigentlich raus ist. Und Eva Greens Charakter ist nicht direkt eindimensional, aber doch zu flach oder vielleicht habe ich sie mittlerweile einfach zu oft in einer ähnlichen Rolle gesehen. Überzeugend ist sie trotzdem.
Der Soundtrack passt. Und in der Kombination von Küstenlandschaft, sehr gelungener Farbgebung, Ausstattung & Passion dahinter (Regie wie bekannt sein dürfte: Tim Burton) hat der Film durchaus kleine, naja, fast magische Momente. Auf jeden Fall zumindest Momente, an die man sich gern erinnert.
Sehr viel Handlung bzw. Action gibt es zwar eigentlich nicht, aber auch nicht wenig, und weil alles an dem Film unabsehbar ist (Skript: Seth Grahame-Smith, John August, Dan Curtis), langweilt man sich mMn nie.
Die "Schnulze" hat mir ebenfalls gefallen.
Fazit: Es ist kein Sleepy Hollow oder Corpse Bride geworden, aber wenn man mit dem Film etwas nachsichtig ist, wird man seinen Spaß haben.
