Bewertung: 4 / 5
Der Hai. Ein majestätisches Tier mit einem durch die Filmindustrie hervorgebrachten einschlägig negativen Ruf. Egal ob in "[b]Der weiße Hai[/b]", "[b]The Reef[/b]" oder wie hier in "[b]Deep Blue Sea[/b]". Haie bringen Angst und Schrecken auf die Leinwand und sind ein beliebter Darsteller in Tier-Horror-Filmen. Nun aber zur Story von Deep Blue Sea: In der abgelegenen Forschungsstation Aquatica, einen umgebauten U-Boot-Hafen aus dem zweiten Weltkrieg, forscht ein Team von Wissenschaftlern an einem Heilmittel gegen Alzheimer. Ihre Lösung: Die Hirnzellen von Mako-Haien sollen totes menschliches Hirngewebe regenerieren und die Krankheit somit endgültig besiegen. Durch die langwierigen und vor allem teuren Forschungsarbeiten skeptisch geworden, möchte der Vorstand des auftraggebenden Pharmaunternehmen Russel Franklin ([b]Samuel L. Jackson[/b]) Ergebnisse sehen und fliegt übers Wochenende nach Aquatica um sich von Dr. Susan McCallister ([b]Saffron Burrows[/b]) überzeugen zu lassen, das seine Investition sich auch finanziell lohnen. Und Tatsächlich: Die Ergebnisse sind besser als erhofft und die Haizellen bringen den erhofften Erfolg! Jedoch wird der Jubel über das Ergebniss jäh erstickt. Der vermeidlich ruhiggestellte Hai beißt dem Team-Mitglied Jim Whitlock ([b]Stellan Skarsgård[/b]) den Arm ab. Das Team handelt schnell und versucht Ihren Kollegen stabil zu halten bis der Helikopter vom Festland kommt. Jedoch tobt draußen ein gewaltiger Sturm und nach dem die Trage am Helikopter befestigt wird gerät die Rettungsaktion zum kompletten Desaster. Die Haie bekommen die Trage zu fassen und ziehen den Heli in den Tower der Station. Die nun folgende Explosion löst eine üble Kettenreaktion aus welche die halbe Anlage in die Luft jagt. Im Dritten Kellergeschoß gefangen müssen die verbliebenen Mitglieder der Station nun versuchen eben diese lebend zu verlassen. Das Problem an der Sache ist jedoch, das die komplette Anlage nun arg instabil ist und jederzeit auseinander brechen könnte. Zu allem Überfluss stellt sich nun auch noch heraus das die Haie gentechnisch von Dr. McCallister verändert worden und nun überaus intelligent sind... "Moment!" Wird der geneigte Filmfreund nun rufen. "Das gabs doch alles schon mal!" Jepp, das ist richtig. Auch im Jurassic Park sorgt ein Sturm dafür das gentechnisch veränderte Tiere Jagd auf Samuel L. Jackson machen. (Warum baut man solche Anlagen eigentlich immer in Sturmgebieten?) Aber das schieben wir jetzt mal ganz lässig zur Seite und lassen heute auch mal die Logik draußen vor der Tür. Denn Deep Blue Sea will unterhalten und das tut er größtenteils! Regiesseur [b]Renny Harlin[/b] lässt den Film sehr gut aussehen und schafft es durch den Look und die Bühnenausstattung eine schön beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Selbst wenn LL Cool J einen trockenen Gang entlang geht wird einen irgendwie unwohl obwohl man eigentlich wissen müßte das kein Hai-Angriff passieren kann. Die musikalische Untermalung des Rockmusikers [b]Trevor Rabin[/b] (Yes), der auch schon die Soundtracks zu [b]Con Air[/b] oder [b]Bad Boys 2[/b] machte, tut ihr übriges dazu und kommt selbstverständlich auch mit einem "Jaws"-ähnlichen Thema daher. Im allgemeinen bedient sich Harlin sehr reichhaltig bei den Jaws-Filmen. Man beachte nur mal die Tode der Haie oder das Nummerschild am Anfang des Filmes welches der Hai im Maul hat. Der eine nennt es einfallsloses Kopieren, der andere nennt es Fan-Service. Ich hatte damit kein Problem, da der Film es ebenso schafft mit eigenen Ideen länger im Gedächtnis zu bleiben. Um Spoiler zu vermeiden nenne ich nur die Schlagwörter "Hai vs. Glas", "Russels Rede" und "Preachers Vermächtnis" Wer den Film gesehen hat wird wissen welche Szenen ich meine. Die Technik des Films aus dem Jahre 1999 kann sich auch heute noch durchaus sehen lassen. Die Haie sind recht hübsch animiert und bewegen sich sehr geschmeidig. Ebenso können die Modelle der Tiere und der Anlage selbst überzeugen. Da gibt es absolut nichts zu meckern. Das kann man allerdings bei den Schauspielern. Wenn auf der DVD-Hülle die Namen Thomas Jane, Stellan Skarsgård, Michael Rapaport, LL Cool J und Samuel L. Jackson stehen, sieht das zwar verdammt cool aus jedoch wollen einen die Figuren einfach nicht ans Herz wachsen. Klar, Thomas Jane und Sam Jackson sind schon coole Socken aber wenn z.B. Saffron Burrows als eiskalte Dr. McCallister mit nur einem einzigen Gesichtsausdruck durch den ganzen Film läuft ist es einem fast schon egal was mit Ihr passiert und so etwas darf in so einem Film einfach nicht passieren!! Positiv hervorheben möchte ich allerdings [b]LL Cool J[/b] als Koch Preacher Dudley. Sein witziges und sympathisches Spiel sind ein großes (Verzeihung) HAIlight in dem Film. Als Fazit bleibt die Frage: Kann ich den Film empfehlen? Als Antwort kommt ein: [b]Jawohl![/b] Wer einen nicht allzu brutalen aber doch spannenden Tier-Horror-Film mit Star-Besetzung sehen will kann hier ohne bedenken zuschlagen. Der Film hat trotz kleinerer Schwächen auch heute noch seinen Reiz und wirkt tricktechnisch auch noch lange nicht angestaubt. Sogar auf BluRay in (Nochmals, Verzeihung) HAI Definition ;-) Und seien Wir mal ehrlich: Haie gehen immer! Oder gibt es dort draußen wirklich jemand der beim ertönen der "Weißen Hai"-Titelmelodie ohne Unbehagen im Wasser bleiben kann?
Deep Blue Sea Bewertung