Bewertung: 4.5 / 5
Mit diesem Film, der auf der wahren Geschichte von Christine Collins beruht, deren Sohn 1927 spurlos verschwindet, beweist Clint Eastwood einmal mehr auf beeindruckende Weise, dass er zu Recht zu DEN Altmeistern des amerikanischen Kinos gehört!
Als Christine (Angelina Jolie) nach einigen Überstunden von der Arbeit nach Hause zurückkehrt, ist ihr kleiner Sohn Walter plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei vertröstet sie zunächst auf den nächsten Tag, bis sie eher schleppend die Untersuchungen aufnimmt. Erst einige Monate später präsentiert man der Mutter und der Presse, den vermeintlich wiederaufgetauchten Walter. Doch Christine streitet von Anfang an ab, dass es sich um ihren Sohn handelt. Ein intrigantes Spiel der korrupten Behörden beginnt...
Eastwood schafft es hier den Zuschauer von Anfang an, in das Geschehen mit einzubinden.
Die Willkür der Behörden und ihrer Handlanger, die der absoluten Machtlosigkeit im Besonderen der Frauen in dieser Zeit, für die Christine Collins hier durchaus als klassisches Beispiel anzusehen ist, gegenüber steht, ist sehr bedrohlich und greifbar dargestellt. Jolie zeigt sich in dieser Verfilmung in einer ihrer besten Rollen. Sie verkörpert die verzweifelte Mutter auf ihrer Suche, nach ihrem Sohn, Hoffnung und innerer Stärke, so intensiv, dass man mit ihr leidet und hofft.
Unterdessen führt uns Eastwood Schritt für Schritt immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele!
Die gelungene Dramaturgie des Films hält die Spannung durchgehend und fesselt über die ganze Laufzeit hinweg. Elemente die Filmen wie "Einer flog über das Kuckucksnest", "Durchgeknallt" oder "Mystic River" entliehen zu sein scheinen, ohne kopiert zu wirken, bereichern den Film um viele spannende und beeindruckende Facetten.
Eastwood hat seinen Meisterwerken ein weiteres hinzugefügt!