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Der Pate

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Marlon und Al bei Francis zu Gast

Der Pate Kritik

Der Pate Kritik
1 Kommentar - 20.04.2021 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Der Pate" ist.
Der Pate

Bewertung: 4.5 / 5

Schreiben wir mal Reviews zu zwei der besten und einflussreichsten Gangsterepen aller Zeiten: Der Pate und der Pate 2

Teil 1: Der Pate

Don Vito Corleone will sich nicht dem Drogenhandel anschliessen und verscherzt es sich mit der restlichen Mafia, sein als Nachfolger vorgesehener Sohn wird erschossen und auf Vito wird ein Anschlag verübt. Gelingt es der Familie Corleone, sich gegen das Komplott gegen sie zu behaupten?

Der Pate hat eine extrem bewegte Entstehungsgeschichte und bevor der noch blutjunge Copolla die Zügelübernehmen durfte, waren solche illustren Namen wie Peckingpah im Rennen. Jener nahm sich quasi selbst aus dem Rennen, als er ganz lapidar und ernst gemeint solche Phrasen wie: „Ich werde in der ersten halben Stunde 30 dieser Hurensöhne über den haufen schiessen und massakrieren.“ von sich gab.

Als Copolla den Film dann schliesslich übernahm, hörten die Probleme noch lange nicht auf, denn plötzlich stand anscheinend die echte Mafia als Berater zur Stelle und schaute den filmschaffenden Leuten über die Schulter, was zu einer extrem brüchigen und angespannten Szenerie während der Dreharbeiten wurde.

Hinzu kam, dass Copolla darauf bestand, dass die von ihm ausgewählten Darsteller doch bitteschön besetzt bleiben sollten, obwohl das Filmstudio ganz andere Ansichten für seine Protagonisten hatte. Der einzige, der wirklich gesetzt war, war das damalige Darstellerwunderkind Marlon Brando, alle anderen waren im Grunde genommen austauschbar und nicht gewollt. Am eklatantesten war dies am eigentlichen Protagonisten Al Pacino zu spüren, der durch den Junkie-Klassiker Panic in Needle Parc alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und den Copolla unbedingt haben und behalten wollte, da er von dessen Qualitäten extrem überzeugt war. Doch die Studios drängten sogar noch zwei Wochen in den Dreh hinein, Pacino zu feuern, und Pacino wollte auch schon hinschmeissen. So kam es, dass Copolla Pacino überzeugte, alles in die berühmte Rstaurant-Szene zu schmeissen und diese Szene zeigte er dann den Studio-Bossen. Der Rest ist die vielzitierte Geschichte! (Ein kleines Nachwort zur Rolle von Michael Corleone wird es noch in der Besprechung zum zweiten Teil geben.)

Im Gegensatz zu einem Peckingpah liess es Copolla in seiner Verfilmung recht gemächlich angehen, und in der ersten halben Stunde passiert außer mittlerweile legendären Dialogen fast gar nichts, es wird eine gewisse Fallhöhe etabliert, der Rang der Familie dokumentiert und die einzelnen Figuren derart platziert, dass später jedes Teilchen ineinander greift, wenn das Dominofallen beginnt. Nur um am Ende eben doch ein episches und oft zitiertes Blutbad anzurichten.

Aber es ist eben nicht nur das Blutbad, was einem in Erinnerung bleibt, sondern immer wieder auch die großen Charaktermomente, die von dem durchgehend überragenden Cast auf die Leinwand gezaubert werden, genial unterstützt von der grandiosen Kamera und Belichtung, sowie einer perfekten musikalischen Untermalung. Und das alles garniert mit einer genialen Geschichte, die so einfach wie komplex ist, und gleichzeitig Amerika wiederspiegelt und intim bleibt, welche zudem so oft kopiert und nachgeahmt wurde, dass man mittlerweile gar nicht mehr weiss, ob es diese Geschichte so nicht doch schon immer gab?

Alles in allem muss man trotzdem auf die Darsteller eingehen: Es gibt kaum einen der abfällt, und die die scheinen, lassen die anderen nicht untergehen. Pacino ist herausragend, aber alle seine Mitstreiter sind dies auch. Vor allem Fredo gespielt von John Cazale ist eine Wucht. Der Mann ist leider viel zu früh verstorben, nach meiner Erinnerung hat er gerade mal eine Handvoll Filme gedreht, allesamt mittlerweile Klassiker und war mit Niamand Geringerem als Merril Streep liiert – wodurch auch wohl deren Affinität für Charakterdarsteller erklärt sein dürfte, die oberflächlich betrachtet nicht die attraktivsten sind (in einem viel beachteten Interview positionierte sie sich vor einiger Zeit für Buscemi vs Cruise, indem sie ersterem zwar mehr Talent attestierte, aber durchaus verstehen konnte, warum letzterer das Zugpferd an den Kassen ist).

Und wie gesagt, fast jede Szene ist ikonisch und zeitlos, von der Einführung Don Corleones, über die Restaurant Szene, über das Attentat auf die beiden Corleones, über die zugehende Tür, über den Pferdekopf und schliesslich der Orangengarten.

Der Film ist im Pantheon der Gangster-Epen zu Recht ganz oben angesiedelt, zusammen mit dem zweiten Teil und Es war einmal in Amerika für mich ganz klar einer der besten zwei Gangsterfilme aller Zeiten (Teil 1 und 2 sind für mich eine Einheit!). Und es tut mir unendlich leid, aber egal wie gut ein Scorsese auch immer werden kann oder es versucht, an diese beiden Filme kommt er leider nicht ganz heran.

9 Punkte (und zwar deshalb, weil diese erste Hälfte zwar der ikonischere Part ist, aber der zweite Part sozusagen die zweite Hälfte einfach noch eine Schippe drauflegt)

Daher bitte: Drüben weiter lesen

Der Pate Bewertung
Bewertung des Films
910

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.04.2021 13:14 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

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