Bewertung: 1.5 / 5
Ich hatte schon gewisse Erwartungen, da ich den Hauptdarsteller aus dem 90er-Jahre-Knaller "Mann beißt Hund" kannte. "Der Tag wird kommen" war schlicht und ergreifend eine einzige Enttäuschung, die Holzschnittartigkeit der Charaktere - nichts gegen in die Jahre gekommene Punks - einfach nur peinlich berührend. Wenn das Anarchie sein soll, dann lieber Matratzen verkaufen bis zum St.-Nimmerleins-Tag. Alles besser als dieser klischeebehaftete, prätentiöse Schwachsinn, der uns nichts, aber auch gar nichts mitzuteilen hat. Das wäre gerade noch zu verdauen, glänzte der Film nicht obendrein noch durch völlige Humorlosigkeit. Um etwas Unvorhergesehenes hat das Drehbuch einen weiten Bogen gemacht, das ach so spannende Leben auf der Straße schleppt sich in dem Film ähnlich trostlos-monoton dahin wie ein öder Bürotag, die von den Brüdern sämtlich durchexerzierten Freiheitsrituale haben den Charakter infantiler Zwanghaftigkeit und stellen keine Katharsis vom Konsumterror dar. Der Zuschauer im Kinosessel, der auf eine etwaige subversive Wirkung gesetzt hat, muss erkennen, dass "Der Tag wird kommen" ausgesprochen handzahm daherkommt und die schablonenhaft angelegten Figuren dem Zuschauer keinerlei Identifikationsfläche bieten. So gesehen versagt der Film sowohl als Komödie als auch als Sozialkritik. Er ist das, was den beiden Hauptdarstellern auf die Stirn tätowiert ist: "Not" und "Dead", eine Nichtigkeit. Fazit: Wer diesen Film positiv bewertet, ist ein geistiger Biedermann und hat sich noch nie mit einem anarchischen Gedanken getragen.
Der Tag wird kommen Bewertung