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Die drei Musketiere

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Die drei Musketiere Kritik

Die drei Musketiere Kritik

Die drei Musketiere Kritik
0 Kommentare - 11.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die drei Musketiere" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der verwegene DArtagnan (Michael York) kommt nach Paris. Dort macht er die ehrenwerte Bekanntschaft mit der Musketiere Athos (Oliver Reed), Porthos (Richard Chamberlain) und Aramis (Frank Finlay). Bald zieht er mit ihnen in den Kampf gegen den mächtigen Kardinal Richelieu (Charlton Heston). Dieser plant König Ludwig XIII (Jean-Pierre Cassel) zu stürzen, indem er die Affäre der Königin (Geraldine Chaplin) mit dem Duke of Buckingham (Simon Ward) öffentlich macht und somit einen Skandal heraufbeschwört. Durch die Leibschneiderin der Königin Constance Bonacieux (Raquel Welch) erfährt DArtagnan von der Intrige. Zusammen mit den Musketieren macht er sich auf den Weg nach England, um dem Treiben des Kardinals und seinen Vertrauten Rochefort (Christopher Lee) und Lady de Winter (Faye Dunaway) ein Ende zu bereiten.

Eine Geschichte, wie Die drei Musketiere, ist ein sogenannter Evergreen. Etwas, daß sich immer ganz gut verfilmen lässt und bei dem so gut wie jeder, besser gesagt, ein nicht unwesentlicher Großteil doch sagen wird, daß das zumindest ganz gut ist. Die Geschichte ist dabei denkbar einfach, wenngleich sie auch von Themen handelt, die vielleicht aus unserer Perspektive heraus zu weit weg sind. Der Roman von Dumas entstand in einer Zeit des Heroismus, nicht wie heute, in der Gewalt keine Ehre mehr hervorbringen kann. Er entstand in einem ganz anderen geschichtlichen Kontext und mit ganz anderen Ambitionen, als dies heute der Fall war. Wenngleich man aus unerfindlichen Gründen doch weltweit immer noch einen tieferen Sinn für die Monarchie empfindet, muss man sagen, daß einem Könige im Schnitt doch eher am Arsch vorbeigehen. Es sei denn, man ist Redakteur bei irgend so einem Quatschmagazin, das auf das Wort „Frau“ endet. Nein, es ist kein Sexismus an der Stelle, sondern eher eine beobachtbare und empirisch belegbare Behauptung. Doch was ist eigentlich die Faszination an dieser Idee, irgendeiner Instanz zu dienen, die aufgrund von inzestuösen Verbindungen irgendwie höher gestellt ist, als man selber. Nun, ganz frech und frei nach Schnauze formuliert, sehnt man sich ja irgendwo wohl doch danach, irgendeine Führerfigur, sei es Gott oder Mensch, oder Beides zu haben, die einem die Verantwortung und das Denken abnimmt. Und ironischerweise, fast schon als Teufelskreis angelegt muss man ja auch sagen, daß vielen Menschen das Denken überhaupt nicht liegt, denn wie sonst sollte man sich die Faszination an Autokraten erklären.

Doch ich schweife schon zu weit vom eigentlichen Thema ab. Mea culpa an der Stelle. Die Wahrheit ist, daß solche Werke wie Die drei Musketiere, oder auch Robin Hood-Geschichten sind, die man nur mit einer gewissen Naivität verfolgen kann. Wenngleich Robin Hood natürlich noch ein wenig differenzierter als Die drei Musketiere ist. Und an der Stelle ist das für mich zumindest in Ordnung. Diese Variante von Regisseur Richard Lester ist vor allem dadurch so anders im Vergleich zu den späteren Verfilmungen, daß sie sich durch ein ausgeprägtes Gespür und einen Sinn für Humor auszeichnet, der zwar in anderen Varianten auch zu Teilen enthalten ist. Doch hier setzt Lester vor allem auch viel auf Slapstick, einige Witze unter der Gürtellinie und vielleicht die authentischen und dazu überzeichnetesten Designs und Figuren. Es ist eigentlich in vielerlei Hinsicht klassische Unterhaltung, die sich nicht unbedingt durch eine tiefgründige Geschichte definiert, sondern eben durch Momente und Figuren. So war das mal im Blockbuster und man erkennt sofort, auch wenn es keine große Erkenntnis ist, daß zu analysieren, daß die Leute Spaß daran hatten, eine solche Geschichte zu erzählen. Diese handelt von Verrat und Intrigen in den eigenen Reihen. Interessant ist hier, daß die Geschichte heute eher so inszeniert wird, daß sie mit einem Putschversuch und dem Abschaffen der Leibgarde des Königs beginnt. Hier ist das ein wenig anders und zu Teilen verbringt der Film seine Laufzeit dabei auch mit scheinbar regelrechtem Nonsens.

Das ist aber legitim, weil eben jene Geschichte auch nur marginal etwas Intelligentes zu bieten hat und weil die meisten Blockbuster sich eben dadurch definieren, daß man ihren Figuren folgen möchte. Und das gelingt hier spielend leicht, weil Lester eben darauf setzt, daß sich diese Figuren ergänzen und in ihren Qualitäten und Eigenschaften nicht zu sehr überschneiden. Hin und wieder kann man sagen, zeichnen sich besonders die titelgebenden Musketiere vielleicht dabei ein wenig zu sehr dadurch aus, daß man sie als Charaktere vielleicht schon kennen sollte und dabei weniger auf Hintergrund setzt. Doch damit hätte der Film eben auch zu jedem Zeitpunkt recht. Insofern ist das schon wieder geschenkt. Man kann sich aber auch auf oberflächlicher Ebene nicht sattsehen, wenn man so bemerkt, wer da alles durchs Bild läuft. Von Oliver Reed, Michael York, Geradine Chaplin, Faye Dunaway über Charlton Heston kann der Film vor allem mit Namen werben. Und ja, daß macht im Kern keinen guten Film und im Prinzip tun die meisten Schauspielerinnen und Schauspieler tatsächlich alles für Geld. Doch die Wahrheit ist, daß man als Filmfan da schon in die Verlegenheit kommt, solch ein Ensemble durchaus toll und imposant zu finden. Zumal man dem Film ja dabei auch lassen muss, daß er eben nicht nur auf bekannte Schauspieler setzte, sondern eben auch auf sehr gute.

Und irgendwie macht Lester das eben doch sehr gut. Er inszeniert einen sehr heiteren Film, der im Kern auch an seine späteren Ausflüge Superman II – Allein gegen Alle (1980) und Superman III – Der stählerne Blitz (1983) erinnert. Das macht einfach einen gewissen Spaß, den man dem Werk nicht absprechen kann. Das ist humorvoll, es ist auch unglaublich ironisch, mitunter mit großen Slapstickeinlagen aufgeladen und da hat man dann einfach einen riesen Spaß. Auch die Imposanz muss man da loben. Sehr schrille, bunte Bilder, die sich hin und wieder mit tollen Kämpfen paaren. Ob das einen guten Film auszeichnet, wage ich zu bezweifeln, aber es trägt in dem Fall dazu bei, daß man kleinere Schwächen eben auch verzeihen mag.

Große Bilder, große Namen, große Freude und ein großer Film sind Die drei Musketiere. Sicherlich nicht das intelligenteste und vielschichtigste Werk, wird es aber auch nie, weil die Vorlage das nicht ist. Es macht aber Spaß, weil der Cast so gut gewählt ist und eine riesige Spielfreude birgt, während die Inszenierung genau mit der richtigen Form Naivität an den Stoff herangeht. Etwas, was in jüngerer Vergangenheit wieder verloren ging.

Die drei Musketiere Bewertung
Bewertung des Films
710

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