Bewertung: 3.5 / 5
Erneut ein Film, der zunächst in einer vorsortierten gedanklichen Schublade verschwand und mit Mühe daraus wieder hervorgezerrt wurde. Dabei spricht der Cast durchaus für sich: Diane Keaton, Sarah Jessica Parker, Rachel McAdams, Claire Danes ... Und gaukelt vielleicht auch eine falsche Vorstellung vor. Inhalt: Everett (Dermot Mulroney) nimmt seine Freundin Meredith (Sarah Jessica Parker) mit auf die Familienweihnachtsfeier bei seinen Eltern Sybil (Diane Keaton) und Kelly (Craig T. Nelson). Die spießige Karrierefrau Meredith macht sich mit ihren ungeschickten Formulierungen und Marotten schnell zum Feind der ganzen Familie, insbesondere Everetts Schwester Amy (Rachel McAdams) und Mutter Sybil haben starke Vorbehalte Meredith gegenüber. Einzig Everetts Bruder Ben (Luke Wilson), der ein wenig das schwarze Schaf ist, kann sich für Meredith erwärmen. Die eigenwillige Dynamik und überkorrekte Weltanschauungen der Eltern zerreiben Meredith zusehends, auch Everett gerät mit seiner Mutter aneinander, als sie ihm den versprochenen Ring der Großmutter verweigert. Enttäuscht zeigt Everett sein Missfallen, geht jedoch nicht mit Meredith mit, als sie ins Hotel zieht. Aus Verzweiflung bittet Meredith ihre Schwester Julie (Claire Danes), doch vorbeizukommen. Sie kommt auch tatsächlich, doch sie trägt kaum zur Besserung von Meredith Lage bei. Im Gegenteil: Ihre Anwesenheit verkompliziert und verschärft die Situation zwischen den Familienmitgliedern und den Schwestern weiter ... Eigene Meinung: Der als Familienkomödie ausgewiesene Film ist im Grunde das genau nicht: Eine Komödie. "Familie Stone" hat mehr was von einem Drama, das einen kleinen humoristischen Beipart hat. Tatsächlich funktioniert die Dramaturgie der Familie sehr gut, diese ureigentste Dynamik ist gut dargestellt und wirkt durchaus lebensnah. Einzig die "Überaufgeschlossenheit" der Eltern wirkt ein bisschen aufgesetzt, zeigt allerdings bei ihrem Verhalten durchaus, dass sie genau das nicht sind. Die Idee ist sicher nicht neu, auch in dieser Variante nicht, aber über weite Strecken wird ein mehr als passables Stück Familientragik präsentiert. Leider wird das durch völlig dumme, alberne und unpassende 15 Minuten im letzten Drittel fast zerstört. Wie ein Fremdkörper tauchen dämliche Dialoge und schlechte Slapstick auf, bedauerlicherweise wird ab da der Griff in die Kitschkiste gelegentlich getätigt. Zum Glück nicht im größeren Umfang. Inszenierung, Kamera, Schnitt und Musik ist solide und typisch für diese Art von Film umgesetzt, da gibt es nichts zu mäkeln. Schauspielerisch überzeugt der Film jedoch über allerweiteste Strecken. Ausnahmen nach unten sind nicht auszumachen. Gerade Sarah Jessica Parker überzeugt und zeigt, dass sie abweits von "Sex and the City" und "reinen" Komödien zu spielen weiß. Keaton und Nelson ergänzen sich als Elternpaar und Familienoberhäupte sehr gut. Insgesamt ist "Familie Stone" als Familiendrama mehr als passabel, wenngleich nicht besonders tiefgreifend, als Komödie jedoch eher gescheitert. Fazit: In großen Teilen passables, leichtes Drama mit schlechten 15 Minuten und tollen Schauspielleistungen. 7/10 Punkte.
Die Familie Stone - Verloben verboten! Bewertung