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Die Glücksritter

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Die Glücksritter Kritik

Die Glücksritter Kritik

Die Glücksritter Kritik
0 Kommentare - 17.08.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Glücksritter" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Die gut betagten Herren Randolph (Ralph Bellamy) und Mortimer Duke (Don Ameche) schließen eine Wette miteinander ab: Sie wollen beweisen, daß jeder Mensch ein erfolgreicher Broker werden könnte. Dazu suchen sie sich den Geschäftsführer Louis Winthrope III (Dan Aykroyd) aus und rauben ihm seine Identität und verhelfen so dem Gauner Billy Ray Valentine (Eddie Murphy) zu Reichtum und Macht. Nach einiger Zeit durchschauen die beiden Betrogenen das Spiel und hecken gemeinsam einen Plan aus, um Rache zu nehmen.

John Landis gehört zu den bedeutensten Regisseuren des sogenannten New Hollywood. Mit Filmen wie American Werewolf, Der Prinz aus Zamunda oder Blues Brothers schuf er nicht nur einige der besten Komödien bis dato, sondern ganz nebenbei auch unvergessene Klassiker der Filmgeschichte. Die Glücksritter zählt für viele Leute sicherlich auch in diese Riege und daher ein großer Name im Filmbereich. Daher ist es umso erstaunlicher, daß dieser Film im direkten Vergleich zu den genannten anderen Filmen tatsächlich nicht das Niveau halten kann. Dies zu erörtern ist sicherlich ziemlich schwierig, dennoch gibt es einige eklatante Unterschiede zu benennen.

Zum einen ist die Gagdichte einfach nicht hoch genug. An viel zu vielen Stellen wirkt der Film zu sehr nach einem Drama. Gerade im Umgang mit der Figur von Dan Aykroyd, ist diese Verwechselungskomödie oft einfach zu hart, als das man das lustig finden könnte. So wird ihm quasi seine komplette Identität aufgrund einer Wette, zweier sehr gut betagter Herren genommen. Das hat schon eher was von einem Polanski, als von einer richtigen Komödie. Eigentlich will man doch eher Spaß haben, als jemanden Leiden zu sehen. Dem Gegenüber steht mit Eddie Murphy einer der begabtesten Komiker der 1980er Jahre. Doch hier in seinem zweiten Kinofilm wirkt er noch sehr handzahm und ruhig.

Schließlich ist Murphy ja vor allem für sein schnelles Sprechen und loses Mundwerk in den Beverly Hills Cop-Filmen bekannt geworden. Doch hier spielt er zwar eine ähnlich gelagerte Rolle, nur kommt sie nicht Ansatzweise an diese Genialität heran. Dies ist weiterhin auch ein gutes Stichwort für den Film. Denn der Film mag zwar in vielen Belangen unterhalten, ist aber Storytechnisch keine große Überraschung. Verwunderlich ist das sicherlich nicht, so entstand der Film ja vor allem auch als Hommage auf etwaige Geschichten nach Mark Twain oder auch im Geiste der sogenannten Screwball-Komödien die ihre Hochzeit in den 1930er bis 1940er Jahren feierten.

Doch woran es dem Film eigentlich mangelt, ist das Absurde, das total verrückte. Nicht umsonst hat Blues Brothers einen völlig Sinnfreien Subplot um Nazis, oder Carrie Fisher eingebaut. Doch dieser Film bleibt einfach sehr konservativ und man bekommt genau das, was man letztlich auch erwartet. Dafür ist der Film mit seine Prämisse in weiten Teilen schon sehr gewagt. So kommt es in etwa zu einem klassischen Rollentausch zweier Protagonisten. Das dabei ein klarer Perspektivwechseln entsteht, ist sicherlich jedem bewusst. Doch auch dieser ist im Prinzip alles andere als lustig, bedenke man, wieviel davon im Endeffekt harte Realität ist. So führt Winthorpes Weg ab einem gewissen Punkt unweigerlich auch in das Gefängnis. Dort trifft er auf Menschen, die systemisch zurückgelassen wurden und ihm mehr als nur fern erscheinen. Auch Valentine ist zunächst von der ihm eröffneten Welt überwältigt und erlebt einen regelrechten Kulturschock. Allein die Vorstellung eines unendlichen Reichtums wird hier weniger lustig, als absurd dargestellt.

Im Prinzip ist all der Hohn, den dieser Film an der Stelle bekommt auch etwas übertrieben. Sicherlich sind viele Momente von unglaublicher Komik getragen und können auch volleneds überzeugen. Gerade der Auftritt von Murphy als Bettler, oder auch im Gefängnis konnen durchaus überzeugen. Andere, wie etwa der ein oder andere Detlefwitz sind mehr als aus der Zeit gefallen und man fragt sich auch, ob das je lustig war. Natürlich ist nicht jeder Witz, der unter die Gürtellinie geht gleich auszuradieren, allerdings funktioniert in diesem Fall auch das Timing nicht unbedingt.

Die Glücksritter funktioniert als Komödie in den seltensten Fällen. Viel zu viele Themen, die angesprochen werden sind aus heutiger Sicht eher Zündstoff für politische Diskussionen. Der saloppe Umgang mit der Sprache ist provokant, aber leider auch mit zu wenig Distanz durchgeführt, während die grundsätzliche Handlung natürlich funtkioniert und auch die Darsteller überzeugen. Der Film ist dafür sehr gut gemacht und erzählt eine sehr klassische Hollywoodgeschichte, die eben ob ihrer Inszenierung überzeugen kann.

Die Glücksritter Bewertung
Bewertung des Films
710

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